Biber auf Apfelmission
„Bad Waldsee – Inmitten der malerischen Kulisse von Bad Waldsee, wo sich der Stadtsee sanft an gepflegte Uferwege schmiegt, sorgt ein ganz besonderer tierischer Bewohner derzeit für Aufsehen – ein Biber, der sich ganz offensichtlich an das städtische Leben gewöhnt hat. Anders als seine scheuen Artgenossen zeigt sich dieser Biber erstaunlich zutraulich und begegnet Spaziergängern mit entspannter Gelassenheit – ganz ohne Hast oder Angst.

… Freund Biber entsteigt dem Wasser …

… quert ungeniert den Uferweg am Bad Waldseer Stadtsee und steuert einen Apfelgarten an.
Wer zur richtigen Zeit, meist in den ruhigen Abendstunden, den Weg entlang des Stadtsees nimmt, kann mit etwas Glück Zeuge eines seltenen Schauspiels werden: Der Biber verlässt gemächlich das Wasser, trottet quer über den Weg und verschwindet zielstrebig im nahegelegenen Garten – mit einem ganz bestimmten Ziel vor Augen: Äpfel! Die Früchte scheinen seine Lieblingsspeise zu sein, und der Apfelbaum im Garten hat es ihm besonders angetan.
Die Szene wirkt beinahe märchenhaft: Zwischen dichten Hecken und glänzendem Wasser, vorbei an Seerosen und unter der Kulisse schöner Altstadthäuser, bahnt sich der Biber seinen Weg. Er scheint genau zu wissen, dass er hier sicher ist. Ob im Wasser, wo nur sein Kopf und der typische V-förmige Wasserschweif sichtbar sind, oder an Land, wo er ungestört durchs Gras stapft – der Biber ist längst kein heimlicher Besucher mehr, sondern fast schon ein kleines Naturwunder im Alltag der Stadt.
Sein Verhalten ist ungewöhnlich, denn Biber gelten gemeinhin als dämmerungsaktive, äußerst vorsichtige Tiere. Doch offenbar hat dieser pelzige Stadtsee-Bewohner gelernt, dass ihm in Bad Waldsee nichts Böses droht. Vielleicht ist es genau diese friedliche Koexistenz von Mensch und Natur, die den Reiz des Stadtsees ausmacht – ein Ort, an dem man innehalten und staunen kann.
Ein wenig Magie wohnt diesem tierischen Abendritual inne – und ein leises Schmunzeln über einen Biber, der mit sicherem Schritt weiß, wo die besten Äpfel wachsen.
Erwin Linder












