100 Schülerinnen und Schüler stimmten in St. Peter auf Weihnachten ein
Bad Waldsee – Am dritten Adventssonntag durften sich Besucher im voll besetzten Kirchenschiff von St. Peter von berührenden Musikbeiträgen weihnachtlich anstecken lassen. Lehrkräfte und Schüler der Jugendmusikschule zeigten, was mit Beharrlichkeit und großem Probenfleiß für das Konzert erarbeitet wurde. Tasten-, Holzblas-, Streich-, Saiten-, Schlag- und Blechblasinstrumente kamen zum Einsatz. Natürlich durften Chorgesang und Orgel dabei nicht fehlen. Mit viel Freude stellten die Pfarrer Bucher und Werner den jungen Musikern den gesamten Kirchenraum, Empore mit Orgel, Chor- und Altarraum mit Sakristei, Tonanlage, E-Piano und Sakristei für diesen Anlass zur Verfügung. Daher dankten Vorsitzender Martin Pfob und Schulleiter Michael Dümmler gleich zu Beginn allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben. – Hinweis: Unsere Bilder-Serie befindet sich am Schluss des Artikels.
ClariNetti und Co.
Christine Zimmermann bat 18 Schüler ihrer Klasse, die ClariNetti, zum Auftakt. Fortgeschrittene und weniger Erfahrene harmonierten erstaunlich, sowohl beim aus Frankreich stammenden „Engel lassen laut erschallen“ als auch mit John Rutters Weihnachtswiegenlied. Dabei wurden die ClariNetti von der „Aushilfe“ Bürgermeister Peter Müller (Wolfegg) an der Tuba und Lehrkraft Peter Schuck an der Posaune wunderbar verstärkt. Julian Eisele trug anschließend solo am Klavier „God rest ye, merry gentlemen“ vor. Das im Original von der A-cappella-Gruppe „Pentatonix“ bekannt gemachte Stück erfordert insbesondere von einem Solopianisten enormes Können und Erfahrung. Der junge Pianist schaffte die anspruchsvolle Komposition mit bestem Einfühlen und innerem Bezug zum Inhalt, unterstrichen mit ausgeprägter Dynamik. Julian Eisele ist Schüler in Elena Becker-Schramms Klasse.
Lioba und Laila
Cellolehrerin Judith Assenbaum begleitete den Auftritt zweier junger Schülerinnen (Lioba Winkelmann und Laila Föll) bei der fehlerfreien Interpretation von „Ihr Kinderlein kommet“, „Alle Jahre wieder“ und „Stille Nacht“.
„Gloria in Excelsis Deo“ von der Empore
Wo sonst besser als auf der Empore eines Gotteshauses könnte „Gloria in Excelsis Deo“ vorgetragen werden? Lehrkräfte Johannes Tress (Orgel), Ulrich Triebel (Trompete) und Schüler Tom Roth (Trompete) ehrten Gott in der Höhe äußerst eindrucksvoll und strahlend und erinnerten so an das besonders in dieser Zeit allfällige Lob Gottes, wie es im Lukas-Evangelium gefordert wird.
Saxophon und Klavier
Reinhard Espes Saxophonschüler Philipp Rottweiler in Klavierbegleitung durch Johannes Tress griffen das Gloria mit „Gloryland“sehr passend auf, denn darin ist gar von einem Land der Herrlichkeit die Rede. In Spirituals oder Jazzversionen wird dieser Titel meist interpretiert. Auch „Oh when the Saints“ wurde an Saxophon und Klavier gespielt. In beiden Titeln gab es für die jeweiligen Instrumente Solopassagen, die ausgezeichnet gemeistert wurden.
Stattliches Bläserensemble
Ein recht stattliches Blechbläserensemble betrat nun die Bühne. 18 jugendliche Trompeter mit Lehrer Ulrich Triebel und vier Tenorhornisten mit Peter Schuckbliesen schmetternd die Aufforderung „Deck the halls“ und „Hark! The Herald Angels sing“, schließlich ist doch Gottes Sohn geboren!
Drei Querflötenklassen und Elena Becker–Schramms Gesangsklasse
Den nächsten Beitrag konnte man als mutiges Wagnis erwarten, weil dazu gleich drei Querflötenklassen gemeinsam auftraten, nämlich die Klasse Antje Hilmes-Walravens, die Klasse Eva Maria Oberleiter und die Klasse Marina Renner.Hinzu gesellte sich noch Elena Becker–Schramms Gesangsklasse! Damit standen 38 Schülerinnen auf der Bühne. Damit eventuell zu erwartende Abstimmungsprobleme waren beim Hören von „We shall overcome“ sofort zu vergessen, was unbedingt für die vier Lehrerinnen spricht. Instrumente und Stimmen fanden zu einer inspirierenden und überzeugenden Einheit im großen Gotteshaus. Die Gesangsklasse selbst trat danach mit dem ansprechenden „Caresse sur l’océan“ von Bruno Coulais auf. Mit stimmlich perfekter Emotion gelang dem Chor eine Präsentation, die auch in der berührenden Geschichte des Monsieur Mathieu und seinem jungen Schülerchor steckt. Die Klavierbegleitung durch Elena Becker-Schramm unterstrich diesen Eindruck.
Salome Hänslers Violinklasse
Mit ähnlich hellen Tönen und typisch weihnachtlich wartete Salome Hänslers Violinklasse auf. Sie selbst spielte mit ihren 17 Schülerinnen lupenrein den „Marsch der Zinnsoldaten“ aus dem Ballett Der Nussknacker von Peter I. Tschaikowsky. Das von Netti Read für Streicher arrangierte Stück ließ bei manchem Besucher nicht nur Musik, sondern auch hohe Ballettkunst aufscheinen. In ihrem zweiten Beitrag ließen die Streicherdas wärmende und getragene Largo aus der Sinfonie Nr. 9, op. 95 von Antonin Dvorak in die Herzen der Gäste fließen. Unterstützt war das Ensemble von zwei Cellistinnen und von Jeremias Friedrich am Kontrabass.
Gewagt und gelungen
Nochmal absolut ungewohnt, allerdings sehr überzeugend war der Beitrag „Adiemus“ von Karl Jenkins. Das Motiv des Titels entstammt einer früheren Werbung für Delta Airlines. Das Stück erinnert in einer Kunstsprache atmosphärisch an ein aufeinander Zugehen und bringt das beispielsweise durch klassische, keltische und afrikanische Elemente zum Ausdruck. Somit war die recht herausfordernde und gewagte Kombination von Streichern, Chor und Schlagzeug mit Lehrer Ralle Fricker und Schülern bestens erklärt. Insbesondere solche Titel, Themen und Experimente können friedvolle weihnachtliche Empfindungen wecken. Den drei beteiligten Lehrkräften gelang dies mit größter Wahrscheinlichkeit.
„O du fröhliche“ zum Abschluss
Abschluss des Weihnachtskonzerts der Jugendmusikschule war der gemeinsame Auftritt aller am Konzert Mitwirkenden. „O du Fröhliche“ wurde zuerst instrumental, dann aber unter Einbeziehung aller Besucher angestimmt. Der große Klangkörper aus allen Instrumenten verbunden mit noch größerem Chor ergab einen gelingenden Abschied in die bevorstehende Weihnachtszeit. Mit besten Weihnachtswünschen und herzlichem Dank an Eltern, Lehrer und Schüler verabschiedeten Vorsitzender Martin Pfob und Schulleiter Michael Dümmler ein zweifellos bereichertes Konzertpublikum.

Christine Zimmermann mit ihren ClariNetti.

Julian Eisele, Piano.

Judith Assenbaum mit ihren Cellistinnen.

Eine der Schülerinnen, sehr konzentriert.

Judith Assenbaum mit zwei Schülerinnen.

Philipp Rottweiler (Saxophon).

Die Blechbläser mit Ulrich Triebel und Peter Schuck.

Antje Hilmes-Walravens mit Querflötenschülern.


Rechts Elena Becker-Schramm, Mitte Marina Renner.

Antje Hilmes-Walravens an ihrer Bassquerflöte.

Die Gesangsklasse.

Salome Hänsler mit Violinschülern.

Inbrünstig am Schlagzeug.

Blick ins “Plenum” (viele der Mitwirkenden).

Alle Mitwirkenden mit Schulleiter Michael Dümmler (Mitte) und rechts Elena Becker-Schramm (beide mit dem Rücken zur Kamera).
Text und Fotos: Peter Lutz






















