Regina Pacis in Leutkirch besitzt eine Reliquie des Internet-Apostels
Leutkirch / Friedrichshafen / Rom – Am heutigen Sonntag, 7. September, wird Carlo Acutis in Rom von Papst Leo heiliggesprochen (10.00 Uhr, Petersplatz; Übertragung unter anderem durch K-TV). Der italienische Jugendliche, der mit 15 Jahren an Leukämie starb, war tiefreligiös und hat auf seiner Webseite eine Dokumentation zur Eucharistie angelegt. In den Medien wurde er wegen seines missionarischen Wirkens mittels neuer Medien als Influencer Gottes oder Internet-Apostel bezeichnet. Im katholischen Tagungshaus Regina Pacis in Leutkirch ist seit 2021 eine Reliquie von Carlo Acutis beheimatet. Carmen Notz, Mitarbeiterin der Bildschirmzeitung „Der Leutkircher“, weiß, wie es zum dem wertvollen Besitztum gekommen ist:

„Das Leben von Carlo Acutis hat mich sehr beeindruckt und inspiriert, so dass bereits vor seiner Seligsprechung der Wunsch entstand, über ihn ein Buch zu schreiben“, begründet Thomas Alber (Bild) aus Friedrichshafen seine Motivation. Für seine akribischen Recherchen nahm er telefonisch Kontakt zur Familie Acutis in Mailand auf und konnte mit der Mutter Antonia Salzano ein Interview machen. Für sein im Jahre 2020 herausgekommenes Buch hatte er viele private Fotos zugeschickt bekommen.
Thomas Alber, der schon lange mit dem Tagungshaus Regina Pacis der Diözese in Leutkirch verbunden ist – so macht er auch im Video-Team für weltweite Übertragungen regelmäßig Dienst – fragte bei der Mutter von Carlo Acutis an, ob sie ihm für dieses Haus eine Reliquie ihres Sohnes überlassen könne. „Es dauerte nicht lange und es kam Post aus Mailand. Es war nicht irgendeine Berührungsreliquie, sondern sie stammte direkt aus dem exhumierten Körper von Carlo Acutis“, erzählt Thomas Alber.
Patron für die Internet- und TV-Übertragungen
Pater Hubertus Freyberg, geistlicher Rektor des Regina Pacis, hat diese Reliquie gerne in seinen Bestand genommen. Sie wurde mit viel Liebe in ein schönes blaues Glaskreuz mit Goldrand eingearbeitet. „Wir verehren Carlo Acutis als Patron für unsere Übertragungen im EWTN-TV, bei Radio Horeb und im Internet weltweit über YouTube. Durch viele positive Rückmeldungen für unsere Übertragungen spüren die jungen Video-Teams deutlich, dass Gott auch durch ihr Tun die Menschen erreichen kann“, betont Pater Hubertus. (Das Haus beherbergt auch eine Reliquie von Papst Paul Johannes II). Natürlich wird die Reliquie auch für den Segen bei Gottesdiensten eingesetzt.
Das Buch von Thomas Alber wurde bisher 25.000-mal verkauft
Das Acutis-Buch von Thomas Alber war das erste seiner Art in einem deutschen Verlag und ist bereits in der 8. Auflage beim fe-Verlag, Kißlegg, erschienen, mit aktuell um die 15.000 verkauften Exemplaren. Zudem hat ein Verleger aus Barcelona die Lizenz für eine spanische Übersetzung erworben, so dass Albers Buch in spanischer Sprache mit über 10.000 Exemplaren, vor allem in Lateinamerika, auf den Markt kam. Damit ist die Marke von 25.000 Büchern bereits überschritten. Nach der Heiligsprechung am 7. September wird Thomas Alber eine Neuauflage herausbringen, die dann wieder über den Buchhandel, das Internet oder direkt beim fe-Verlag für 9,95 Euro zu bekommen ist.
Den ersten Vortrag über das Leben von Carlo Acutis hatte Thomas Alber aus Friedrichshafen im Jahr 2021 im Regina Pacis gehalten. Er zeigte die privaten Fotos und erzählte von den Originalaussagen des jungen Mailänders, die wohl vielen unvergesslich haften bleiben, wie der Satz: „Wir werden als Originale geboren, die meisten Menschen sterben jedoch als Kopie.“
„Autobahn in den Himmel“
Carlo Acutis war ein besonderer Junge, schon sehr früh stellte er tiefgreifende Fragen zum christlichen Glauben, wollte mit sieben Jahren die Erstkommunion erhalten und täglich eine Heilige Messe besuchen, weil er dies als „Autobahn in den Himmel“ sah und von sich aus so bezeichnete. Das kam von innen heraus, seine Eltern lebten ihm das nicht vor. Carlo war gerne draußen in der Natur, spielte leidenschaftlich Fußball und war ziemlich viel am Computer, wie die meisten Jugendlichen.
Als Internet-Freak hatte er mit zwölf Jahren die Idee, alle anerkannten eucharistischen Wunder, die auf der Welt an rund 140 Orten/Kirchen geschehen sind, zu sammeln und genau zu beschreiben. Carlo hat mit seinen Eltern viele dieser Orte in Europa persönlich besucht. Innerhalb von drei Jahren war die Ausstellung komplett und gilt als sein Lebenswerk. Inzwischen war die Ausstellung auf allen Kontinenten der Erde zu sehen, in unzähligen Ländern, Städten und Kirchen.
Früh seinen Tod vorausgesagt
Mit 15 Jahren erkrankte Carlo, der noch so vieles vorhatte und sein Leben und Handeln völlig unter den Plan Gottes stellte, an einer seltenen Form der Leukämie und verstarb am 12. Oktober 2006 in Monza im Krankenhaus. Seinen frühen Tod hat er vorausgesehen und im PC festgehalten. Sein Leichnam wurde exhumiert, seit 2020 ruht er in einem Schrein in Santa Maria Maggiore in Assisi.
Fast 20 Jahre nach seinem Tod ist Carlo Acutis als erster „Internet-Missionar“ bei vielen Menschen bekannt. Seine Seligsprechung erfolgte im Jahr 2020; nun die Heiligsprechung.
Text und Fotos: Carmen Notz
Weitergehende Informationen
Infos zu Carlo Acutis und der Ausstellung sind im Internet unter www.carloacutis.com
Infos über das Acutis-Buch und andere von Thomas Alber unter www.fe-medien.de
Übertragung der Heiligsprechung
Die Heiligsprechung wird vom Sender K-TV live übertragen. Am Sonntag, 7. September, hat der Sender folgendes Sonderprogramm angesetzt:
9.15 Uhr: Vorbericht zur Heiligsprechung
10.00 Uhr: Heilige Messe mit Heiligsprechung der Seligen Pier Giorgio Frassati und Carlo Acutis (auch Frassati starb jung, im Jahre 1925 mit 24 Jahren)
EWTN überträgt ab 9.30 Uhr live aus Rom.










