Persönliche Weihnachtsgeschichten aus Isny und dem umliegenden Allgäu
Isny – Am 1. Dezember startet ein ungewöhnliches Adventsprojekt: 24 Mini-Podcasts mit dem Titel „Türchen in die Vergangenheit“ erzählen persönliche Weihnachtsgeschichten – zunächst aus Isny und dem umliegenden Allgäu. Zu hören sind sie weltweit online und per Telefon.
Hör-Häppchen
„Es ist ein Projekt gegen die Einsamkeit im Alter“, erklärt der Münchner Verein Retla, der Träger des Adventskalenders. Schirmherrin ist Schauspielerin Michaela May (bekannt aus „Münchner G’schichten“ und „Monaco Franze“), die der Serie ihre Stimme leiht und alle 24 Türchen einführt. In den zehn bis 20 Minuten langen Hör-Häppchen geht es um Erinnerungen an den Zauber der Weihnachtszeit – mal heiter, mal nachdenklich und immer persönlich.
„Vom Advent über Nikolaus bis hin zu den Feiertagen“, erzählt Journalistin Stefanie Böck von den Inhalten. Die ehemalige Redakteurin der „Schwäbischen Zeitung“ wählte die Sprecherinnen und Sprecher aus und führte die Interviews. Die Idee stammte von Jan Hülsberg aus Freiburg, der Weihnachtsgeschichten konservieren wollte und sich an die Portraitschreiberin aus Isny wandte.
„Geplant ist, die Reihe künftig auf weitere Städte auszuweiten. Isny ist der Auftakt – ich hoffe, dass das Format noch an vielen Orten seine Wirkung entfalten kann“, sagt Jan Hülsberg, der mit Stefanie Böck eine freie Journalistin gefunden hat, die normalerweise Portraits mit dem Titel „Die Geschichte deines Lebens“ für Privatpersonen schreibt. Im Rahmen des Projekts stellte sie fest: „Was alle verbinde, und gleichzeitig jeder auf seine Weise erlebt, ist das Weihnachtsfest.“
Gänsehaut
Die 24 Geschichten „Türchen in die Vergangenheit“ erzählen von Zeiten, in denen „es kaum etwas gab“ und viele Menschen „fast nichts hatten“ – und trotzdem eine unverwechselbare Stimmung erzeugen konnten. „Es gab kein einziges Interview, bei dem ich keine Gänsehaut hatte“, berichtet Böck über die Begegnungen mit Bewohnerinnen und Bewohnern in Altenheimen, einem Hundertjährigen aus Wiggensbach und von Menschen, die in den Nachkriegsjahren groß geworden sind.
Wie schmeckte der Advent?
In den Podcasts reihen sich Erinnerungen an den ersten Weihnachtsmarkt, die aufwändige Plätzchen-Produktion in der Mayerschen Backstube und die Geschäftigkeit im Frisörsalon vor den Feiertagen aneinander. Jeder einzelne Beitrag ist gespickt von Sinneseindrücken: Wie roch es? Wie klang es? Wie schmeckte der Advent?
Sounddesigner Stefan Tax koordinierte die Inhalte mit der Stimme von Michaela May, brachte sie in eine griffige Form und durchzog die Beiträge mit Musik und Soundeffekten: „Wir waren sehr nah dran an Erinnerungen, die ganze Leben geprägt und verändert haben. Erinnerungen, die teilweise 80 Jahre und älter sind – aber heute noch emotional auf uns wirken“, sagt der Gewinner des Deutschen Hörbuchpreises, der auch aus Isny stammt und die Redaktion der Interviews übernahm.
Entstanden ist ein Format, das auch für andere Städte interessant ist. „Das Thema hat unheimlich viel Kraft“, sagt das professionelle Team, das sich mit den Interviews gegen die Einsamkeit im Alter und für die Rettung von Erinnerungen einsetzt. „Die Menschen und Geschichten halten fest, was in der Hektik der Zeit fast verloren gegangen wäre: den Sinn und die Tiefe der Weihnachtszeit.“
Die Podcast-Serie bewahrt Weihnachtserinnerungen
Details von selbst gebastelten Sternen bis zu Ski, die zur Teilnahme bei den Olympischen Spielen führten, sorgen selbst bei Weihnachtsmuffeln für Stimmung. Das Fazit: Die Podcast-Serie bewahrt, wie Weihnachten eigentlich sein sollte: Was fürs Herz. Und in dieser Form sind die Erinnerungen allem eins: ausgesprochen hörenswert!
Abhörbar unter retla.org und unter Tel. 089 / 244147099.
Die einzelnen Folgen gibt’s ab dem 1. Dezember im Internet unter retla.org und täglich neu unter der Telefonnummer 089 / 244147099.








