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Waldburg-„Beleber“ Max Haller über „seine“ Burg

Ein Monument von nationaler Bedeutung: die Waldburg



Foto: Max Haller

Waldburg – Als Monument von nationaler Bedeutung wird die Waldburg vom Denkmalschutz bezeichnet. Es ist so, dass es hier verschiedene Denkansätze gibt. Einmal ist die baugeschichtliche Einzigartigkeit der Waldburg Auslöser für die Aussage zum Monument von nationaler Bedeutung seitens der Denkmalbehörde. Andererseits ist auch die prägende Geschichte des Geschlechtes der Waldburger für Mitteleuropa etwas, dass identitätsstiftend für eine ganze Region ist. Diese zwei Punkte wollen wir heute etwas beleuchten.

Die Waldburger werden 1108 zum ersten Male erwähnt – Abt Kuno aus Weingarten ist der erste bekannte Waldburger. Die Ursprünge der Waldburg liegen im Dunkeln. Baugeschichtlich ist die Waldburg herausragend aufgearbeitet. Bis heute sichtbar reichen die Ursprünge 900 Jahre zurück. Ob es davor schon einen Vorgängerbau gab, ist leider nicht belegt, aber wahrscheinlich. Für das 12. Jahrhundert reden wir hier von einer mächtigen Festungsanlage, die auf dem Drumlin in Oberschwaben steht. Der Bestand der bis heute ohne keine größeren Zerstörungen erlebt hat, macht die Waldburg zu etwas Besonderem. Nur wenige der schätzungsweise 20.000 Burgen des Mittelalters sind heute noch erhalten und noch weniger davon in solch gutem Erhaltungszustand. Seit der letzten großen Modernisierung, die um 1550 stattgefunden hat, wurde nicht mehr tiefgreifend in die Bausubstanz der Waldburg eingegriffen.

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Nie zerstört oder angegriffen

Nie zerstört, nie angegriffen, erstrahlen die Mauern der Waldburg seit beinahe einem Jahrtausend hoch über Oberschwaben. Dies ist baugeschichtlich definitiv ein Monument von bundesnationaler Bedeutung. Einzigartig das steinerne Treppenhaus, einzigartig auch das geschlossene Toilettensystem im Abortturm. Eine Innenraumgestaltung im Rittersaal aus dem Jahre 1568 lassen die feine Hand des Schreinermeisters erahnen, der hier für die Ausgestaltung der repräsentativen Räume zuständig war. Mächtige jahrhundertealte Balken tragen die einzelnen Stockwerke der Waldburg. Vier Stockwerke zeigen heute wunderbar aufgearbeitet die Baugeschichte und die Familiengeschichte des Hauses Waldburg.

Ja, auch die Familiengeschichte der Waldburger ist etwas ganz besonderes. Dies lässt sich schon unschwer erkennen am Familienwappen. Die drei Stauferlöwen wurden schon 1220 von Stauferkaiser Friedrich II von Hohenstaufen an die Waldburger gegeben. Der rote Balken steht für die Blutgerichtsbarkeit. Der Reichsapfel steht für das Amt des Truchsessen – das höchste Hofamt im Reich. Wer Game of Thrones gesehen hat, kennt die Hand des Königs. Das Amt ist vergleichbar mit dem Truchsess auf der Waldburg. Bis heute zieren die drei Löwen das Inventar der Dauerausstellung auf der Waldburg. Drei Stauferkaiser und ein Welfenkaiser sind eng mit den Waldburgern verbunden. Auch zu den Habsburgern hatten die Waldburger immer tiefgehende Beziehungen unterhalten. In den Reihen der Waldburger befinden sich Kardinäle und Fürstbischöfe in Köln, in Salzburg und in Konstanz. Durch die Konstanzer Fürstbischöfe gehören bis heute die besten Weinlagen um Meersburg seit 1503 zum Haus Waldburg.

Kronschatz des Heiligen Römischen Reiches

Der Kronschatz des Heiligen Römischen Reiches war zweimal auf der Waldburg in Oberschwaben untergebracht. Einmal erwiesenermaßen ab 1220 unter Stauferkaiser Friedrich II und ein zweites Mal
bereits unter seinem Vater Stauferkaiser Heinrich VI. Drei Deutsche Könige wurden auf der Waldburg
und im Umfeld der oberschwäbischen Burg ausgebildet. Heinrich VII, Konrad von Hohenstaufen und
Konradin der letzte Staufer wurden auf der Waldburg jeweils auf ihr Königsamt vorbereitet. Die Waldburger waren hier Reichsprokonator in Deutschland und waren teilweise mit der Regierungsarbeit beauftragt. Eine kleine Burg in Oberschwaben mit großer Geschichte für Europa.

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Was gibt es heute noch zu sehen auf der Waldburg?

Die Waldburg beherbergt heute auf über 3000 qm eine tolle Dauerausstellung zur Geschichte der Waldburg und der Region. Identitätsstiftend für alle Schwaben aus Bayern und Baden-Württemberg
ist die Burg. Gezeigt wird der Kronschatz des Heiligen Römischen Reiches. Gezeigt wird die Geschichte des Bauernkrieges, Waffenkunst, Gerichtsbarkeit und die Druckkunst. Die Waldburg ist ein Museum zum Anfassen und Mitmachen. Die Besucher erleben das Mittelalter zum Greifen nah. Ein Gewandungsraum lädt ein, einmal eine Rüstung oder ein Kettenhemd anzuziehen. Barocke Kleider, Prinzessinnenkleider für Groß und klein. Eine Waffenkammer zum Anfassen gibt die Möglichkeit, einmal ein Schwert oder eine Wikingeraxt in die Hand zu nehmen und damit die Geschichte zu fühlen.

Viel zu erleben…

Es gibt viel zu erleben in den Mittelalterlichen Erlebniswelten: Eine Kinderspielzone mit Bauklötzen bis zur Kugelbahn. Kinderprogramm auf der Showbühne. Ein tägliches Kinder-Ritterturnier, Kasperletheater, Drachen, spezielle Themenführungen für Erwachsene und Kinder. Kein angestaubtes Museum die Waldburg – nein eine Mittelalterliche Erlebniswelt, die begeistert. Die heutige Nutzung dieses Monumentes von Bundesnationaler Bedeutung reicht damit vom klassischen Museum über die Mittelalterliche Erlebniswelt mit täglichem Programm, bis über Ritteressen, Hochzeiten, Firmenevents und Familienfeiern. Sogar übernachten kann man auf der Waldburg. Die Staufersuite mit geschnitztem Himmelbett und freistehender Badewanne verspricht viel Romantik.

Ein tolles Konzept, das ohne öffentliche Unterstützung auskommen muss. Als eines der großen privat
geführten Museen in Deutschland wird die Waldburg durch den Museumsbetrieb und durch die
Gastronomie finanziert. Es geht also doch – ein Museum mit schwarzen Zahlen zu führen und nicht
abhängig sein von Land, von Bund oder von der EU. Engagement und Herzblut – ein Einsatz, der weit
über alles Normale hinausgeht von allen Menschen, die auf dieser Burg arbeiten, sind der Garant für
den Erfolg der Mittelalterlichen Erlebniswelten auf Schloss Waldburg.

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von Maximilian Kremer, SPD
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