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49 neue Pflegefachkräfte freuen sich auf einen Beruf, den sie mit „Herz, Verstand und Humor“ leben wollen

Die Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben feiert die „Zukunft der Pflege“



Foto: Oberschwabenklinik
49 frischexaminierte Pflegefachkräfte konnten in der Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben ihren Abschluss feiern.

Weingarten – Die Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben in Weingarten hat 49 frischexaminierte Pflegefachkräfte bei ihrer Abschlussfeier gebührend gewürdigt. Die Mehrzahl – 29 Absolventinnen und Absolventen – machten ihre Ausbildung bei der Oberschwabenklinik, 17 beim Medizin Campus Bodensee und drei am Zentrum für Psychiatrie. Sie bekamen neben Urkunden und Zeugnissen auch Sonnenblumen und Rosen überreicht – und viele Komplimente.

„Wir gratulieren Ihnen für ihre großartigen Leistungen, und wir sind dankbar, dass wir Sie dabei unterstützen konnten, dass Sie und Ihre Träger uns als GA ausgewählt haben für diesen Weg“, sagte Akademie-Leiterin Christine Brock-Gerhardt und wandte sich dann direkt an die 49 jungen Menschen: „Sie haben einen Beruf erlernt, der im besten Fall aus Berufung entstanden ist und nun vielfältige Möglichkeiten bietet, Ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln, so, wie es Ihren Wünschen und Ihrer beruflichen Identität entspricht. Im Sinne lebenslangen Lernens wird dieses Herausbilden des eigenen beruflichen Wesens und Seins immer Ihre Aufgabe bleiben.“

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Schulleiter Andreas Thiel zog einen Vergleich mit dem Motorsport. Wie in der Formel 1 oder in der Rallye Dakar komme es in der Pflege auf „Disziplin, Innovation, Präzision, Teamarbeit und vor allem Mut, Flexibilität und unermüdlichen Einsatz an – Pflege ist mehr als nur Tempo“. Thiel erinnerte die Absolventen daran, im Jetzt zu leben, offen für Veränderungen zu bleiben. „Der Dalai Lama sagte einst: „Es gibt nur zwei Tage, an denen du nichts ändern kannst: gestern und morgen. Und ich möchte noch hinzufügen: Wir haben das Morgen zwar nicht in der Hand, aber wir können durch das Handeln im heute auch unsere Zukunft zum Besseren verändern. Und diese Kompetenz wünsche ich auch Ihnen.“

Auch Prof. Dr. Maria Mischo-Kelling, Professorin an der Hochschule Ravensburg-Weingarten, gratulierte den Absolventen persönlich – 17 studieren die Pflege noch eineinhalb Jahre lang berufsbegleitend an der RWU, um den Bachelor-Abschluss zu erlangen. „Sie sind die Zukunft der Pflege, und diese Zukunft braucht Sie – nicht nur als Pflegefachpersonen, sondern als Gestalterinnen und Gestalter einer besseren, professionelleren und menschlicheren Gesundheitsversorgung.“ Die Professorin forderte den Jahrgang dazu auf, sich um einen größeren Stellenwert ihres Berufsstands zu bemühen. „In vielen Ländern wird Pflege längst als akademische Profession verstanden. Hierzulande hinken wir hinterher, wir schwanken zwischen Beruf und Profession. Während international Themen wir Personenzentrierung, eine theoriegeleitete Pflege sowie eine evidenzbasierte Praxis selbstverständlich sind, kämpfen wir in Deutschland noch immer mit veralteten Strukturen. Das spüren wir alle – in der Überlastung, mangelnden Wertschätzung, begrenzten Mitbestimmung. Es liegt an uns, das zu ändern.“

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Auch die Pflege-Manager der Trägerkliniken würdigten die Leistungen ihrer künftigen Kolleginnen und Kollegen.

Und die 49 Absolventen selbst? Die freuten sich in einer berührenden Ansprache vor allem darüber, dass sie ihr erstes Berufsziel endlich erreicht haben: „Wir haben das Leben in drei Jahren in seiner ganzen Wucht erlebt“, sagte Anna-Lena Fleischer (OSK) in ihrer gemeinsam mit Jenny Fröhlich (MCB) verfassten Rede. „Wir haben Babys auf die Welt kommen sehen, haben Menschen in den Tod begleitet, Schicksalsschläge miterlebt, Träume zerbrechen sehen und dabei gelernt, was wirklich zählt. Wir haben auch gelernt, dass Pflege nicht nur Waschen und Blutdruckmessen ist. Pflege ist Beziehung. Pflege ist da sein, wenn alle anderen gehen. Pflege ist, sich jeden Tag auf Neues einzulassen. Der Begriff „multifunktionale Allroundtalente mit Chamäleon-Kompetenz, den unsere Lehrerinnen und Lehrer so gern verwendet haben, hat sich in unser Nervensystem eingebrannt. Und das zu Recht! Uns verbindet mehr als ein gemeinsamer Abschluss. Es ist das Wissen, dass wir diesen Beruf nicht einfach machen – wir leben ihn. Mit Herz, mit Verstand, und ja, auch mit Humor.“

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