Comedy-Serie „Tschappel“ war zum Deutschen Fernsehpreis nominiert
Köln / Zussdorf (rei/FR) – Die oberschwäbische Kult-Serie „Tschappel“ war in der Kategorie „Beste Comedy-Serie” zum Deutschen Fernsehpreis 2025 nominiert. Eine bundesweit beachtete Anerkennung für das Team um die aus Zussdorf stammenden Produzenten Marius und Paul Beck. Zum Sieg gereicht hat es nicht; Beck und Co. mussten der Netflix-Serie „Achtsam morden” den Vortritt lassen. Dennoch gilt die Nominierung als großer Erfolg. Jetzt wurde auch bekannt, dass eine zweite Staffel folgen wird. Das bestätigte uns Flo Angele aus Aulendorf, der als „Hirsch”-Wirt eine markante Nebenrolle hat.
Die im Kreis Ravensburg gedrehte Comedy-Serie „Tschappel“ hatte am 3. Juni Fernsehpremiere gefeiert. Die Serie, in der Jeremias Meyer den Protagonisten Carlo Brenner, einen echten „Tschappel”, spielt, wurde auf ZDF neo ausgestrahlt. Nach wie vor ist „Tschappel” in der ZDF-Mediathek abrufbar (siehe Link unten; der Link führt auch zur ZDF-Sendung „Fernsehpreis 2025″).
Für die Regie waren Marc Philip Ginolas und Carly Coco verantwortlich. In den acht Folgen der Serie – jeweils etwa 25 Minuten – ist Carlo Brenner nach seinem Abitur auf der Suche nach sich selbst und erlebt dabei gemeinsam mit seinen Freunden im fiktiven oberschwäbischen Dorf Hintervorderbach einige Abenteuer.
Gedreht wurde die Serie im August 2024 in und um Zußdorf, der Heimat der beiden Produzenten Marius und Paul Beck. Mit dabei ist auch ein etablierter TV-Star aus dem Oberschwäbischen: Bernd Gnann, aufgewachsen in Reichenbach, das ebenfalls „Hintervorderbach“ sein könnte. In den acht Folgen haben wir auch einige Schauspieler aus der Aulendorfer Kult-Truppe um Flo Angele gesehen, der mit dem Kabarett „OigaArt“ das fiktive Dorf Sottenweiler in seiner „Spielerei” in Aulendorf hatte lebendig werden lassen. Wie damals in Sottenweiler feiert jetzt das Oberschwäbische in Hintervorderbach fröhliche Urständ. Überdreht, aber mit mehr als einem Körnchen Wahrheit.

Linkischer Looser beim Anbandeln: Carlo und Pia auf einem Dorffest in Hintervorderbach. ZDF / © Conrad Lobst
Tschappel – ein angeblich altschwäbischer Begriff
„Tschappel”, wie der Titel der Serie lautet, sei ein alter schwäbischer Begriff für Personen, die leichtfertig, tollpatschig und naiv durch das Leben gehen, heißt es in der Ankündigung von Seiten des ZDF. Oberschwaben ist vielgestaltig. Nicht überall ist dieser Begriff geläufig. Wenn er aber das beinhaltet, was das ZDF umreißt, dann ist Titelheld Carlo Brenner ein regelrechtes Musterbeispiel für einen „Tschappel“: Gleich zweimal fährt er in der Serie den Oldtimer-Mercedes seines Vaters kaputt und gerät immer wieder in chaotische Situationen.

Ob das gutgeht? Carlo am Steuer von Vaters “Heiligsblechle”. ZDF / © Conrad Lobst
Auf dem Dorf auf der Suche nach sich selbst
Zum Inhalt: Eigentlich wollte Carlo Brenner nach dem Abitur seinem Schwarm Pia zum Work and Travel nach Australien folgen. Doch als er den Oldtimer seines Vaters zu Schrott fährt, muss er stattdessen in der Gastwirtschaft seiner Eltern arbeiten, um den Schaden zu begleichen. Gemeinsam mit seinen Freunden sucht er in seiner Heimat Hintervorderbach nach mehr Selbstbestimmung und neuen Erfahrungen. Die chaotischen Situationen, in die er während der Serie immer wieder gerät, verbessern seinen Ruf als „Tschappel“ jedoch nicht gerade.
Nach einer etwas ungewöhnlichen Beerdigung erbt Carlo genug Geld, um den Schaden am Mercedes zu begleichen und sich Flugtickets nach Australien zu kaufen. Als er auf der Fahrt mit Vaters “Heiligsblechle” zum Flughafen jedoch Pia sieht, der Grund, weshalb er überhaupt erst nach Australien wollte, verrenkt er sich beim Umgucken den Hals und fährt den Oldtimer seines Vaters erneut kaputt. Seine Reise ist also vorzeitig beendet und Carlo muss erneut im Wirtshaus seiner Eltern antreten.
Herrlich überdreht
Fazit: Eine herrlich überdrehte Persiflage auf Oberschwaben.

Trio infernale: Carlo (Mitte) und seine Freunde Blabla und Aydin. ZDF / © Conrad Lobst










