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Extremradsportler Daniel Steinhauser

Der Wille kann Berge versetzen



Foto: DS
Daniel Steinhauser im Mai 2023 beim Race across Italy.

Bad Waldsee – Daniel Steinhauser ist einer, der die Herausforderung liebt. Der an Grenzen geht. Der sich auspowert bis zum Geht-nicht-mehr. Unvergessen ist seine Grabener-Höhe-Challenge: 96-mal ist er im Sommer 2020 Bad Waldsees Hausberg hochgeradelt. Binnen 24 Stunden. Am 1. März sprach der Extrem-Radsportler in der Stadthalle Bad Waldsee über seine Ziele. Über seinen Vorstoß in den Kreis der weltbesten Ultra-Cyclisten. Und darüber, wie er sich in der dünnen Luft der Besten behaupten möchte.

Mai 2023. Race across Italy. 775 Kilometer über Berg und Tal. Nonstop. 11.000 Höhenmeter. Mit am Start: Christoph Strasser aus Österreich. Der Ultra-Cyclist schlechthin. Seit zwölf Jahren unbesiegt. Das Extremradrennen „Race across Italy” geht knapp 30 Stunden. Sechs Stunden vor dem Ziel liegt ein Underdog vorne: Daniel Steinhauser aus Bad Waldsee. Am Ende steht dann doch Strasser auf dem Podest ganz oben. Kommt nach 25 Stunden und 39 Minuten als Erster in Silvi (bei Pescara an der Adria) an. Zweiter wird – Daniel Steinhauser. Für die 775 Kilometer von der Adria (Start war ebenfalls in Silvi) über den Apennin ans Tyrrhenische Meer und übers Gebirge zurück an die Adria brauchte Daniel Steinhauser 26 Stunden und 18 Minuten. Durchschnittsgeschwindigkeit: 29,41 km/h. Der Drittplatzierte Francesco Surace kommt 53 Minuten nach Daniel ins Ziel. Daniel Steinhauser, 40 Jahre, wohnhaft im Ballenmoos mit Frau und zwei Kindern, von Beruf selbständiger Finanzberater, ist in der Weltklasse angekommen.

Der Unbekannte am Bernina-Pass

Christoph Strasser, der Platzhirsch, der Champ, der wie immer auf Platz eins thront, er schreibt auf seiner Webseite: „Ich wusste nicht viel über Daniel Steinhauser, nur dass er in 21:59 h ein superstarkes Race Across The Alps (RATA) 2021 hatte. Beim RATA habe ich ihn sogar am Bernina-Pass angefeuert, mitten in der Nacht, als ich einen Abstecher an die Strecke gemacht hatte, während ich in St. Moritz auf Trainingslager war. Damals kannte ich ihn aber noch gar nicht, war nur überrascht, dass da ein ,Unbekannter’ so stark unterwegs war.“ Zum Duell mit Steinhauser beim Race across Italy 2023 schreibt Christoph Strasser: „Ich habe erwartet, dass er schnell ist, aber ehrlich gesagt: Ich habe nicht damit gerechnet, dass er nach dem Start so viel schneller ist als ich.“

Daniel Steinhauser, woher kommt diese Leistungssteigerung? Und das mit 40 Jahren.

Den entscheidenden Kick habe er von Björn Kafka bekommen. Kafka ist ein weltweit anerkannter Trainer, der aus Ausdauer-Sportlern das letzte Quäntchen Leistung herauskitzelt. Dabei ist er nicht vor Ort und steht gestikulierend am Streckenrand. Nein, er ist ein Meister des Trainingsplans, ein Auswertungsfetischist, einer, der vernarrt ist ins Optimum. Die Pläne kommen per Whatsapp und wenn eine Ansage nottut, dann kommt die per Video. Seit Oktober 2022 hat Kafka Steinhauser unter seinen Fittichen.

Und Steinhauser ist ein megakonsequenter Anwender. 15 bis 20 Stunden pro Woche strampelt er nach Kafkas Plänen. Manchmal eisenhart, so hart, dass er anderntags kein Rad auch nur anschauen mag. Manchmal rollt er aber auch nur locker mal hundert Kilometer runter.

775 Kilometer in 26 Stunden: eine enorme Leistung. Dahinter steckt ein Team. Daniel Steinhauser hat auf der Ultra-Strecke ein Begleitfahrzeug dabei, hat Supporter. Das Team sorgt für Verpflegung, Navigation, hilft beim Kleidungswechsel. „Ohne ein Team ist es nicht zu schaffen”, würdigt Daniel seine Leute, die für ihn durchs Feuer gehen.

Und auch ohne Sponsoren geht es nicht. Beim Radsport auf diesem Niveau sind „stolze Summen” (Steinhauser) im Spiel.

Und das Alter? „Ausdauersportler werden erst mit dem Alter richtig gut“, sagt Daniel Steinhauser. Bestes Beispiel: Christoph Strasser. Der ist 42.

Das Ganze funktioniert nur mit eiserner Disziplin und akribischer Organisation. Steinhauser bekommt alles unter einen Hut: Familie, Sport, Beruf. Und hat dabei noch gute Laune.

Das ist eines seiner Anliegen, über die er in der Stadthalle sprach: Wie organisiere ich mich? Wie motiviere ich mich? Wie gewinne ich mentale Stärke? Wie vermeide ich das Aufschieben? Er will deutlich machen: Es gibt ihn, den Extremsportler, der ein Normalo ist, der kein Nerd ist. Daniel Steinhauser will zeigen: Da tut einer etwas Unverständliches und ist doch einer von uns.

Am 1. März sprach er über sich und seinen Sport. Schaute zurück auf seine Entwicklung, schaute voraus auf Ziele. In diesem Sommer möchte er einen Guinness-Weltrekord aufstellen. In Bad Waldsee. Mehr verriet Daniel Steinhauser im Gespräch mit der Bildschirmzeitung nicht. Aber er legte einen Köder aus: „Der Radsport wird künftig Teil meines Berufslebens sein. Dazu gibt es einen großen Startup-Vortrag in der Stadthalle.Ich gebe mein Bestes, dass es ein wirklich kurzweiliger und spannender Abend wird. Speziell auch für Menschen, die überhaupt nichts mit Radsport zu tun haben und eigentlich dafür auch kein Interesse zeigen. Es wird eine Reise in ein spezielles Abenteuer, bei dem alle etwas zu staunen und zu schmunzeln haben. Versprochen.”

Um 19.00 Uhr ging er an den Start. In der Stadthalle. Die Performance vor heimischer Kulisse dauerte 90 Minuten. Der Eintritt ist frei.
Gerhard Reischmann

Ein Bericht über den Abend in der Stadthalle folgt




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