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In Mühlhausen am 14. Januar

Voller Saal beim Thema „Treffen uns Windräder?“



Foto: CP
Moore speichern CO2.

Mühlhausen – Die Landschaftsschützer Oberschwaben-Allgäu e.V. sowie das Netzwerk Naturschutz Allgäu-Oberschwaben, eine Vereinigung verschiedener lokaler Naturschutzvereine, hatten über die Grenze des Landkreises hinweg nach Mühlhausen zu einer Vortragsserie eingeladen, bei der über die in unserer Region geplanten Großwindindustrieanlagen (GWKA)  informiert wurde. Hier der Bericht von Seiten der Veranstalter:

Die Veranstaltung fand großes Interesse und so konnten die über 100 interessierten Bürger unter anderem erfahren, wo die Anlagen laut aktueller Planung der beiden Regionalverbände Donau-Iller und Bodensee-Oberschwaben stehen sollen.

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Dr. Carmen Pöhl bei ihrem Vortrag in Mühlhausen.

Der Vortrag von Dr. Carmen Pöhl 

Carmen Pöhl zeigte Visualisierungen, mit Hilfe derer man sich die Veränderung unserer Natur und Kulturlandschaft vorstellen konnte. Um selbst der geringen Windintensität in Oberschwaben noch Energie abringen zu können, werden immer größere Anlagen gebaut. Die aktuelle Planung sieht GWKA bis 285 m Höhe vor. Im Vergleich dazu sind die schon bestehenden Windräder bei Adelshofen mit 99 m Höhe bis zur Rotorspitze winzig. Die GWKA werden die flachen Hügel bei uns weit überragen und das Landschaftsbild dominieren. Auch die Wirbelschleppen, die sich hinter den Anlagen im Lee bilden, werden entsprechend weite Auswirkungen haben. Diese Turbulenzen entstehen durch den am Rotorblatt und am Turm gebremsten Wind. Die nachgelagerten Flächen können dadurch wärmer und trockener werden. In einer Studie aus dem Jahre 2023 wurde eine Abnahme der Bodenfeuchtigkeit um 4,4 % pro Jahr gezeigt. Zudem entsteht ein Gemisch aus hörbarem Schall, aus Infraschall und getakteten Druckwellen, das bei Wind ununterbrochen in der gleichen Frequenz tönt. Diese industriellen Schwingungen wirken auf uns Menschen, aber auch auf Tiere und Insekten ein.

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Friedrich-Thorsten Müller in Mühlhausen.

Vortrag Friedrich-Thorsten Müller

Der zweite Vortrag von Thorsten Müller befasste sich mit den Denkfehlern der Energiewende. Er zeigte auf, dass die Energieversorgung Deutschlands nur mit erneuerbaren Energien nicht möglich ist, unter anderem, da diese den Strom nicht zuverlässig liefern können. Darum wird ein zweites System aus Kohle- und Gaskraftwerken nötig, die einspringen, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Der Aufbau dieser neuen Energielieferanten läuft momentan noch zögerlich und ist zudem sehr teuer. Weiterhin muss regelmäßig aus dem Ausland zu hohen Preisen Strom eingekauft werden. Durch diese Verteuerung unserer Energie wird Deutschland als Standort für die Industrie unattraktiv und viele Firmen beginnen, ihre  Produktionsstätten ins Ausland zu verlagern. Man müsste bessere Stromspeichermöglichkeiten haben, damit der durch die WKA erzeugte Strom auch zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden kann. Die momentan in Deutschland verfügbaren Batterien würden Deutschland nur 2 Minuten lang mit Strom versorgen können. 

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Andreas Reichel in Mühlhausen.

Der Vortrag von Andreas Reichel

Anschließend ging Andreas Reichel auf die Frage ein, wie umweltschädlich Teile der GWKA sind. Die Rotorblätter bestehen aus einem geschichteten faserverstärkten Kunststoff, der momentan nicht recycelt werden kann. In Deutschland sind sie Sondermüll und dürfen nicht auf Mülldeponien gebracht werden. In der USA wurden alte Rotorblätter sogar teilweise in der Erde vergraben. Diese Beschichtung der Rotorblätter erodiert während des Betriebes unter anderem durch Regen und Insektenschlag. Dabei fallen kleinste Staubpartikel als Mikroplastik (circa 60 kg pro WKA im Jahr) herab auf unsere Felder und in unsere Flüsse. Zudem enthält ein Rotorblatt das leichte Holz von circa 50 tropischen Balsabäumen aus Südamerika. Schwefelhexaflourid (SF6), das stärkste bekannte Treibhausgas, wird zur Isolierung in Schaltern der Windkraftanlagen verbaut. Da es ein Gas ist, kann es während des Betriebes oder beim Abbau entweichen und bleibt dann 3000 Jahre in der Atmosphäre. Es gibt bislang keine Kontrollen der Windradbetreiber, wie das Gas aus den elektrischen Anlagen entsorgt wird. Deutschland ist aktuell der größte SF6-Emittent in Europa.

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Im Anschluss an die Vorträge gab es eine rege Diskussion, bei der die Sorge unserer Bürger um unsere Natur und Landschaft zum Ausdruck kam. Insgesamt haben sich alle Anwesenden im Gemeindesaal der Pfarrgemeinde Mühlhausen bei der freundlichen Bewirtung durch die Ministranten willkommen gefühlt. 

Windkraftanlagen verändern das lokale Klima.

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