Stadt rechnet beim Kurbetrieb für 2026 mit einem Verlust von 1,54 Millionen Euro
Bad Wurzach – Novum bei der Vorstellung des Wirtschaftsplanes des städtischen Kurbetriebes: Es war nicht der Geschäftsführer des im Eigentum der Stadt stehenden Betriebes, der den Wirtschaftsplan im Gemeinderat „einbrachte“, sondern es war Stadtkämmerer Stefan Kunz, der das Rechenwerk den Räten bei ihrer Sitzung am 15. Dezember vorstellte. Der Grund liegt in der dramatischen wirtschaftlichen Fehlentwicklung des Eigenbetriebes, die in der Ägide des jetzt zum Jahresende ausscheidenden Geschäftsführer entstanden war. Zum Ausgleich der Verluste muss die Stadtkasse herangezogen werden und deren Hüter ist nun mal der Kämmerer.
Kunz erklärte, dass nach den bisherigen Erkenntnissen für das Jahr 2026 mit einem Verlust von 1,540 Millionen € zu rechnen sei. Geplanten Erträgen von 8.821.596 € stehen geplante Aufwendungen von 10.361.746 € entgegen, was zu dem erwähnten Defizit führen werde.
Als Ursachen für diesen Ausgabenüberhang sieht Kunz die reduzierten Erträge durch geringere Auslastung und das Durchschlagen des Fachkräftemangel auf die Produktivität. Diesen Faktoren sollen mit höheren Aufwendungen bei Werbung und Marketing mit Einführung von Vertriebsprovisionen entgegengewirkt werden. Bereits in diesem Jahr seien die Vergütungen angepasst worden und Zuschläge eingeführt worden. Ein weiterer Faktor seien die weiter steigenden Lebensmittelkosten.
Ziel: Auslastung verbessern
Als Ziele gab er aus: Vollbetrieb mit hohen Auslastungs- und Gäste-/Patientenzahlen. Dafür sei die Weiterentwicklung und Attraktivierung der Angebote erforderlich. Es werde zukünftig laufende und stringente Prüfungen von Ertrags- und Kostenpositionen erfolgen um das Planergebnis zu verbessern.
Für Investitionen in den Kurbetrieb nimmt die Stadt insgesamt 173.000 € in die Hand, etwa für Geräte wie einen zusätzlichen Hydrojet (Überwasser-Massage). Das Zeiterfassungsgerät Zeus Experience war bereits für 2025 geplant, komme jetzt im Januar 2026. Für Instandhaltungsmaßnahmen sind insgesamt 756.500 € vorgesehen, die sich aufteilen in laufende Wartungskosten 117.000 €, technische Anlagen gemäß Sanierungskonzept 300.000 € und für sonstige Instandhaltungsmaßnahmen.
Verbessertes Marketing
Zur Finanzierung des Verlustes wird die Stadt aus ihrem Haushalt die entsprechende Summe zuführen. Um diesen Verlust so gering wie möglich zu halten, erwartet er, dass seitens des Betriebes alles getan wird, um die Auslastung und den Ertrag zu steigern, zum Beispiel durch intensives Marketing, Erweiterung der Angebote, Suche nach neuen Zielgruppen.
Konsequentes Kosten-Controlling
Parallel dazu erwartet der Kämmerer eine konsequente Haushaltsführung mit dem entsprechenden Kosten-Controlling.
Anm. d. Red.: Die verspätete Veröffentlichung dieses Artikels (wie auch der übrigen Gemeinderatsberichterstattung) hat produktionsinterne Gründe. Sie geht nicht zu Lasten unseres Reporters, der zeitig geliefert hat. Die Redaktionsleitung der Bildschirmzeitung ist derzeit verstärkt mit dem Aufbau der Ausgabe Isny und dem Ausbau der übrigen Ausgaben befasst. Zudem hat mit dem wachsenden Erfolg der Bildschirmzeitung die Fülle des Materials, die wir zu bewältigen haben, stark zugenommen. Deshalb kommt es derzeit zu Verzögerungen bei der Bearbeitung. Wir bitten um Nachsicht. Wir sind bemüht, die Engpässe zu beseitigen.
Die Berichterstattung zur Gemeinderatssitzung am 15. Dezember wird fortgesetzt.













