Bundestagsabgeordnete Dahler und Gerster im Dialog über Zukunft der Rehabilitation in Bad Wurzach
Bad Wurzach – Auf Einladung von Klinikdirektor Pepe Kaiser sowie den Chefärzten Dr. Martin Schorl (Neurologie) und Dr. Marc Riemer (Geriatrie) besuchten die Bundestagsabgeordneten Wolfgang Dahler (CDU) und Martin Gerster (SPD) die Rehaklinik Bad Wurzach, die zum Verbund der Waldburg-Zeil Kliniken gehört. Im Mittelpunkt des Austauschs standen die aktuellen Herausforderungen der Rehabilitation sowie die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Hier der Bericht von Seiten der Rehaklinik:
„Die demografische Entwicklung birgt einerseits Chancen durch die steigende Nachfrage nach Reha-Maßnahmen, stellt uns aber gleichzeitig vor große Herausforderungen“, erklärte Klinikdirektor Pepe Kaiser. Besonders in der Altersmedizin sei ein deutlicher Mehrbedarf spürbar, ergänzte Dr. Marc Riemer, Chefarzt der Geriatrie: „Während in der Region Oberschwaben-Allgäu die Zahl verfügbarer Rehabetten zurückgegangen ist, steigt die Nachfrage nach geriatrischer Rehabilitation kontinuierlich.“
Auch im Bereich der Neurologie stoßen die Kapazitäten zunehmend an Grenzen. Dr. Martin Schorl, Chefarzt der Neurologie, berichtete: „Im vergangenen Jahr haben wir rund fünfmal so viele Anfragen erhalten, wie wir Behandlungsplätze haben.“ Die Versorgung neurologischer Patienten – etwa nach Schlaganfällen oder Hirnblutungen – erfordere Expertise und intensive Therapien. Gleichzeitig seien die Vergütungen durch die Kostenträger seit Jahren nahezu unverändert. „Die finanziellen Rahmenbedingungen durch Deutsche Rentenversicherung und Krankenkassen halten mit der Versorgungsrealität längst nicht mehr Schritt“, so Kaiser.
Geplanter Erweiterungsbau als Zukunftssicherung
Um den Strukturanforderungen und dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, plant der Klinikverbund Waldburg-Zeil Kliniken eine Erweiterung der Gebäudestrukturen der Rehaklinik Bad Wurzach. Diese soll insbesondere die neurologische und geriatrische Rehabilitation stärken. „Das Projekt ist ein entscheidender Schritt, um den Bedarf in der Region Allgäu & Oberschwaben mittelfristig zu decken und die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum nachhaltig zu stärken“, betonte Kaiser. In den aktuellen Bundesförderprogrammen zur Stärkung der Gesundheitsversorgung seien Rehakliniken jedoch nicht berücksichtigt – ein Punkt, den die Abgeordneten aufgriffen. Martin Gerster (SPD) versprach, das Thema mit nach Berlin zu nehmen und sich zu informieren:
„Auch Rehakliniken sind ein wichtiger Baustein unserer Gesundheitsversorgung. Deshalb werde ich das Thema nach Berlin mitnehmen. Mit ihrem Schwerpunkt auf Neurologie und Altersmedizin trägt die Rehaklinik Bad Wurzach wesentlich zur wohnortnahen Versorgung der Menschen in unserer Region bei. Es ist positiv, dass die Waldburg-Zeil Kliniken ihre Kapazitäten an den zunehmenden Bedarf anpassen wollen. Das Vorhaben verdient unsere Unterstützung.“
Fachkräftemangel und Bürokratieabbau im Fokus
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war der Fachkräftemangel und die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. „Bei Waldburg-Zeil zählen wir 66 Nationen. Ohne internationale Fachkräfte könnten wir unseren Betrieb nicht machen.“, erklärte Kaiser.
„Die einfache Anerkennung von Berufserlaubnissen dauert teilweise bis zu sechs Monate – hier wünschen wir uns dringend Vereinfachungen.“
Wolfgang Dahler (CDU) sicherte Unterstützung zu:
„Diese Rückmeldung zeigt, wie notwendig der Abbau bürokratischer Hürden bei der Anerkennung ausländischer Qualifikationen ist. Mit dem Gesetzesentwurf, den das Bundeskabinett am 1. Oktober beschlossen hat, sind wir auf einem guten Weg, spürbare Verbesserungen zu erreichen.“
Der Besuch der beiden Bundestagsabgeordneten verdeutlichte das politische Interesse an der Weiterentwicklung der Rehabilitationsversorgung und der Sicherung hochwertiger medizinischer Angebote im ländlichen Raum.














