Reute-Gaisbeuren gedachte der Opfer von Krieg und Gewalt
Reute – Unter großer Anteilnahme der örtlichen Vereine und auch der Bevölkerung wurde in Reute der Volkstrauertag begangen. Vom Dorfplatz aus folgten die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen sowie Mitglieder des Ortschaftsrats den Klängen der Musikkapelle zur Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul. Hier feierten Pfarrerin Birgit Oehme und Gemeindereferentin Kathrin Bohnenberger einen ökumenischen Gottesdienst. Der Liederkranz Reute (Chor Reutissimo) unter dem Dirigat von Chorleiter Eckart Spägele umrahmte diese Feier mit erhebenden Gesängen. Feierliches Orgelspiel von Leo Straßner begleitete diese Gedenkfeier.
Zu Beginn ihrer Ansprache dankte Pfarrerin Oehme für die ökumenische Verbundenheit der beiden Kirchen vor Ort, den Franziskanerinnen, den vielen Vereine und der Ortschaft. „Es ist gut, dass Rache und Hassgefühle 80 Jahre nach Kriegsende zur Ruhe gekommen sind. Tun wir alles, was in unseren Kräften steht, um Frieden zu erhalten“, so die Pfarrerin. Kathrin Bohnenberger ging es in ihren Fürbitten neben dem Gedenken an die zahllosen Toten der Kriege hauptsächlich auch um eine Versöhnung unter den Menschen. Die Ministranten Reto Maucher und Patrick Spöcker brachten ebenfalls ihre Gedanken zum Frieden vor Gott.
Ansprache von Ortsvorsteher Achim Strobel
Anschließend versammelte sich die Gemeinde zusammen mit der Musikkapelle Reute-Gaisbeuren und den Fahnenabordnungen der Vereine am Kriegerdenkmal. Nach Gebeten der Pfarrerin erinnerte und gedachte Ortsvorsteher Achim Strobel der Gefallenen und Opfer von Gewaltherrschaft, die oft auch durch Intoleranz, Hass und politische Unachtsamkeit ausgelöst werden. „Erinnern wir uns aber auch an die vielen Menschen, die sich für Frieden, Versöhnung und Verständigung eingesetzt haben. Ihren Mut und Einsatz dürfen wir niemals vergessen“, mahnte Strobel.
Ortsvorsteher Achim Strobel nannte in diesem Zusammenhang die wieder erneuerten Kontakte der Stadt Bad Waldsee mit der französischen Partnergemeinde im ehemaligen Canton de Bagé. „Drei Kriege mit unserem größten und wichtigsten Nachbarn in Europa liegen hinter uns – es wurde gar vom Erbfeind gesprochen. Sorgen wir durch einen intensiven Kontakt und Austausch dafür, dass es nie wieder so weit kommen kann und dass aus Feindschaft bestehende Freundschaft wird.“ Ein Kompliment des Ortsvorstehers galt an dieser Stelle dem Liederkranz Reute für besonders aktive Pflege freundschaftlicher Beziehungen mit der französischen Partnergemeinde.
Zusammen mit Erich Arzenbacher legte Ortsvorsteher Strobel einen Kranz am Ehrenmal der gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege nieder. Die Fahnen senkten sich, als die Musikkapelle unter dem Dirigat von Peter Brändle das Lied vom „Guten Kameraden“ intonierte. Zum Abschluss der Gedenkfeier wurde zu den Klängen der Musikkapelle gemeinsam die Nationalhymne gesungen.
Text und Fotos: Rudi Heilig
Bilder in der Galerie












