Kirchenpatrozinium St. Leonhard in Gaisbeuren festlich begangen
Gaisbeuren – Nachdem der Leonhardsritt stets an jenem Sonntag stattfindet, der dem Leonhardstag am nächsten liegt und an jenem Sonntag dann im Dorfgemeinschaftshaus ein zentraler Gottesdienst für die gesamte Seelsorgeeinheit gehalten wird, gibt es am eigentlichen Namenstag des heiligen Leonhard (6. November) einen festlichen Gottesdienst in der Leonhardskirche. Rückblende: Dieser Feiertag war vor einigen Jahrzehnten vielen Bürgern aus Gaisbeuren – vor allem aber auch Landwirten – Grund genug, die Arbeit an diesem Feiertag ruhen zu lassen. Auch hatte die Schule des Öfteren dafür einen beweglichen Feiertag ausgerufen.

Pfarrer Stefan Werner hielt am Leonhardstag Gottesdienst in Gaisbeuren. Am Altertuch heißt es: “Heiliger Sankt Leonhard, halte über uns die Hand.”
Heutzutage gilt das nicht mehr und so war es sehr erfreulich, dass zu diesem Gottesdienst am Werktag doch wiederum ein paar Dutzend Frauen und Männer sich die Zeit nahmen, um den Dorfheiligen zu verehren. Zur Freude der Kirchenbesucher zelebrierte Pfarrer Stefan Werner diese Messfeier. In seiner Predigt nannte Werner den heiligen Leonhard einen sehr mutigen fränkischen Adelssohn, welcher nicht in Prunk und Macht schwelgte und sein Leben später als Eremit in Abgeschiedenheit verbrachte.
Im 6. Jahrhundert in Limoges (Frankreich) geboren, war er bekannt als Helfer für Kranke und auch Gefangene. Dieses brachte ihm den Ruf als „Kettenbrecher“ ein. Mit Kette als Attribut wird er auch meistens abgebildet. Wegen seiner Frömmigkeit und großer Hilfsbereitschaft wurde er bald als „Bauernherrgott“ verehrt. Heute noch gilt der heilige Leonhard als Schutzpatron in vielen Bereichen und Anliegen, die eng mit dem ländlichen und handwerklichen Leben verbunden sind. Dazu gehören Viehzüchter und Pferdehalter, aber auch Schmiede und Schlosser. Auch rufen Schwangere den heiligen Leonhard an und bitten um eine glückliche Geburt.
Wie schon seit Jahren bei den Dienstags-Gottesdiensten spielte Hermann Hecht auch bei diesem Festgottesdienst sehr festlich die Kirchenorgel. Pfarrer Werner dankte allen, die das ganze Jahr über Dienste in der Leonhardskirche leisten, vorab Mesnerin Marianne Brändle sowie viele Jahre lang Josef Bautz. Anschließend lud er alle Kirchenbesucher zum Frühschoppen ins Gasthaus „Adler“ ein.

Wie es in Gaisbeuren guter Brauch ist, kommt man nach dem Gottesdienst zur Einkehr im “Adler” zusammen. Auch Ortsvorsteher Achim Strobel war mit seinen Bediensteten mit dabei.
Alexander Bösch hatte dazu eigens seine Gaststätte geöffnet. Zu den gespendeten Getränken durften die Gäste lediglich die leckeren Saiten mit Brot bezahlen. Bald entwickelte sich in der voll belegten Gaststätte eine lebhafte Aussprache. Aktuelles Hauptthema war: „Kirche der Zukunft, wie geht es mit unserer Seelsorgeeinheit Bad Waldsee weiter“. Daneben stand auch der bald abgeschlossene Ausbau der L 285 mit all den Folgearbeiten und notwendigen Straßensperrungen sowie der Planungsstand zur B 30 im Fokus.
Text und Fotos: Rudi Heilig
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