Vortrag zum Scharfrichterwesen um 1700
Bad Waldsee – Am Donnerstag, 13. November, hält um 19.00 in der Pfeilerhalle des Kornhauses Dr. Kai Lehmann einen Vortrag über den Scharfrichter Jeremias Glaser (1653-1725). Der Leiter des Museums Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden/Thüringen befasst sich schon länger mit dieser Thematik. Der Titel des Vortrages lautet: „Der Henker des Herzogs – Ein ganz normales Leben um 1700“.
Wenn ein Mensch sein Leben in Zahlen festhält, dann macht er sich gläsern. Wenn dieser Mensch, der seine Einnahmen und Ausgaben akribisch dokumentiert, aus einer Zeit stammt, die rund 350 Jahre zurückliegt, dann wird er nicht nur für die historische Forschung höchst interessant. Und wenn dieser Mensch auch noch von Beruf Scharfrichter war, wird diese Geschichte noch spannender.
Das, was der Scharfrichter Johann Jeremias Glaser hinterlassen hat, ist einmalig im deutschen Sprachraum. Dieser Mann hat in seinem Register- oder Aufzeichnungsbüchlein auf 350 Seiten sein Erwachsen- und Familienleben mittels Einnahmen und Ausgaben dokumentiert; gespickt ist das Ganze zusätzlich mit autobiographischen Angaben und Tagebucheinträgen. Dank dieses kulturhistorischen Schatzes ist es möglich, das Leben eines Menschen aus der Frühen Neuzeit, der nicht der Oberschicht angehörte, in all seinen Facetten und bis ins kleinste Detail zu beschreiben. Dass Glaser 45 Jahre das Amt des Henkers innehatte, lässt zugleich viele scharfrichterliche Stereotype verblassen.
Die Scharfrichter in Waldsee
Dr. Lehmann wird auch einen kurzen Rückblick auf die Scharfrichter in Waldsee, die Familie der Vollmar und ihre Geschichte, geben.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
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