Musikverein Eintürnen begeisterte beim Jahreskonzert
Eintürnen – Der Musikverein Eintürnen konnte sein diesjähriges Jahreskonzert vor einer vollbesetzten Halle spielen – und begeisterte.
Unter der musikalischen Leitung von Alexander Dreher
Bürgermeisterin Alexandra Scherer, Ortsvorsteher Berthold Leupolz, Pfarrer Patrick Meschenmoser, die zahlreichen Ehrenmitglieder und Vertreter von Vereinen sowie die Vertreter der Musikvereine aus der Region, alle zeigten sich begeistert von der von Dirigent Alexander Dreher getroffenen Musikauswahl wie auch von der Qualität des Vortrages.
Thomas Stärk begrüßte
Mit dem brandneuen, kurzweiligen Konzertmarsch Creation von Martin Scharnagl eröffnete nach der Begrüßung durch Vorstandsmitglied Thomas Stärk der Musikverein Eintürnen sein Konzert. Scharnagl hatte diesen für die Jubiläums-Produktion „20“ zum 20jährigen Jubiläum seines „Viera Blech“ komponiert. Die abwechslungsreiche „Kreation“ ist ein weiteres beeindruckendes Zeugnis für die Vielseitigkeit und Kreativität, die seine erfolgreiche Formation seit über zwei Jahrzehnten prägt. In CREATION verschmelzen traditionelle Strukturen mit überraschenden Elementen, etwa Tango, Rumba ehe er mit einem fulminanten Finale endet.
Moderiert von Heinz Schele
Heinz Schele, der an diesem Abend neben seinem Job als Tenorhornspieler auch noch als Moderator und Ansager tätig war, verwies darauf, dass die Musiker dieses Konzert in nur sechs, dafür umso intensiveren Probe-Wochen, einstudiert hatten.
Der Schweizer Komponist, Musiker und Jugendmusikschulleiter Mario Bürki hat „Heavens Glory“ also die „Himmmlische Herrlichkeit“ in ein Konzertwerk gepackt, das intensiv alle Register, insbesondere hohes Blech und Schlagwerk forderte. Letzteres in seiner ganzen Bandbreite: Vom großen Gong bis zur Triangel war mit allen Zwischenschattierungen alles an Rhythmusinstrumenten dabei. Kurt Gäble aus Lauben bei Memmingen komponierte dieses Werk als Auftragsarbeit auf Basis einer alten Volksweise. Er lädt dabei das Publikum ein, die Augen zu schließen und sich von den sanften Bläserklängen in eine andere Zeit und an einen anderen Ort entführen zu lassen.
Mit „Mountains of History“, also dem Berg der Geschichte, schuf der deutsche Komponist Markus Götz ein vierteiliges Konzertwerk. Es wurde von der Stadtkapelle Asperg zum 1200-jährigen Stadtjubiläum 2019 in Auftrag gegeben. Götz wählte für diesen musikalischen Stadtrundgang (und Rundgang durch die Geschichte), bei dem Flöte und Trompete als Reiseführer dienten, die berühmte Festung Hohenasperg. Es beginnt mit einer Fanfare, in der – wie während der gesamten Komposition immer wieder – fragmentarisch ein Motiv aus dem Volks- und Studentenlied „Die Gedanken sind frei“ aus der Revolutionszeit von 1848 auftaucht. Der zweite Teil „Tanz aus alten Zeiten“ führt Musiker und Publikum mitten hinein in eine höfische Festgesellschaft des 15. Jahrhunderts, bei der Götz sich zeittypischer Stilmittel wie die Mehrchörigkeit bedient. Bei „Aria“ führt der Weg durch die Geschichte in die Zeit des Barock und der Romantik, wo die Freigeister jener Zeit ihren „freien Gedanken“ in den Zellen der Festung nachhängen konnten. Im Finale schließlich verschmelzen schließlich Vergangenheit und Gegenwart zu einem beeindruckenden Ganzen.
Kilian Binzer mit Ehrennadel für D1-Kurs ausgezeichnet
Die Noten dazu stiftete übrigens die Familie Binzer, zum Einstand von Kilian Binzer, der mit seiner Tuba erstmals beim Jahreskonzert des Musikvereins mit auf der Bühne saß und dem Vorstand Michael Thomas Stärk später für seinen erfolgreich abgelegten D1-Kurs die entsprechende Ehrennadel anheftete.
Der Konzertmarsch „Terra di Montagne,“ übersetzt das „Land der Berge“, ist eine Hommage des österreichischen Komponisten Michael Geisler an seine wunderschöne Heimat, die Landschaft der Tiroler Berge. Das Werk beginnt mit einer wuchtigen Eröffnungsfanfare, gefolgt von einem Allegro con brio. Nach einem ruhigen Mittelteil, in dem ein Solo für Flügelhorn (Cornet) im Mittelpunkt steht, folgt das Anfangsthema, das in einem Grandiosen Finale endet.
War der erste Teil des Konzertes der traditionellen bzw. konzertanten Blasmusik gewidmet, startete die Kapelle nach dem diesjährigen Auftakt des „Saitenwurst-Contest´s“ in die Welt von Filmmusik, Pop und Musicals. Mit dem Medley „(Selections from) Chicago“, der Musik von John Kander aus dem preisgekrönten gleichnamigen Film, wurde es jazzig und swingend auf der Bühne. „Stellen Sie sich folgendes verruchtes Szenario vor,“ eröffnete Heinz Schele seine Anmoderation: „In einem Jazzclub ist wegen der dichten Rauchschwaden der Jazztrompeter nicht zu sehen, nur zu hören.“ Die Musik führt uns zurück in die frühe Zeit des Jazz und die zwielichtige Ganoven-Ära Chicagos. Dieses gekonnt angelegte Arrangement von Ted Ricketts beginnt mit einem Blues-Trompetensolo und bietet allen Registern einen Moment im Rampenlicht. Die vier Teile sind: And All That Jazz – Cell Block Tango – Roxie – We Both Reached For The Gun.
„Elvis the King of Rock´n´Roll“ war musikalisch Gegenstand des nächsten Stückes, das Dirigent Alexander Dreher mit seinen Musikern einstudiert hatte. „Elvis-The King“ war ein Phänomen und eine Inspirationsquelle für viel Rock- und Popmusiker. So hätte es zum Beispiel die Beatles in dieser Form gar nicht gegeben, hätte sich John Lennon nicht von ihm inspirieren lassen. So gesehen kommt ein Blasorchester, das sich (auch) mit Pop- und Rockmusik beschäftigt, um das Thema „Elvis“ gar nicht herum. Stefan Schwalgin trägt diesem Bedarf mit einem neuen, frischen Medley Rechnung. Anhand der vier stilistisch ganz unterschiedlichen Elvis-Titel Your the devil in disguise, Can´t help falling in love, Suspicious Minds und Jailhouse Rock zeichnet er ein differenziertes musikalisches Porträt des „King“.
Mit den Filmmelodien aus den beiden ersten Filmen der „Pirates oft the Caribbian-Reihe, die von Klaus Badelt und dem Meister der Hollywood Blockbuster Filmmusik, Hans Zimmer, geschrieben und für Blasmusik von Kazuhiro Morita arrangiert wurden, setzte der Musikverein sein Konzert fort. Das Medley enthält die beliebtesten Titel aus den beiden ersten Teilen der Kinofilmreihe Der Fluch der Karibik: The Medallion Calls und He’s a Pirate aus dem ersten Film, sowie Jack Sparrow und Davy Jones aus dem Soundtrack zum zweiten Teil.
Dank an alle Mitwirkenden und die Sponsoren
Vor dem Medley „Glee Showstoppers“ im Arrangement von Jay Bocook bedankte sich Vorstand Thomas Stärk noch beim Dirigenten, bei den Aushilfen, insbesondere bei Christian Brillisauer, der mit seinen mühelos erscheinenden Saxophon-Solis sehr zum Gelingen des Konzertes beigetragen hatte. Sein Dank ging auch an die Jungmusikanten, neben Kilian Binzer war Leonie Erd im Klarinettenregister erstmals beim Konzert mit von der Partie, aber vor allem an die Sponsoren, die sich immer bereit erklären, die Kosten für den Noteneinkauf zu spenden. In diesem Jahr waren dies Simone Schele, das Autohaus Seitz, Reinhold Kathan, die bereits erwähnte Familie Binzer, die Volksbank Allgäu-Oberschwaben, Ewald Bodenmüller, die Württembergische Versicherung (Büro Daniel Morandell), Thomas Schele und Holzbau Fimpel.
Mit den beiden stürmisch geforderten Zugaben, dem Marsch „Die Isel“ von Gerald Ranacher (gestiftet von der AXA Versicherung Bernd Moorhard und der Polka „Eine letzte Runde“ von Markus Nentwich (gestiftet von Hans Frick) schloss sich der musikalische Kreis des Musikvereines Eintürnen an diesem Abend mit der Rückkehr zur traditionellen Blasmusik.
Text und Bilder: Uli Gresser
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