Auch diesjähriger Show- und Stimmungsabend begeisterte
Arnach – Der Show- und Stimmungsabend des Musikvereins Arnach übt auch nach über 30 Jahren noch immer eine große Faszination aus. „Chef“ Berthold Hiemer und seine Sängerinnen und Sänger sowie die Solisten boten wieder musikalisch und szenisch eine Leistung der Extraklasse.
Steffi Jöchle begrüßte
Eröffnet wurde der erste Teil des Abends mit klassischer Stimmungsblasmusik, nachdem Steffi Jöchle im Namen des Vorstandsteams zahlreiche Ehrenmitglieder, aber auch viele Abordnungen mit Musikern anderer Kapellen aus der Region, hatte begrüßen können. „Auch in diesem Jahr haben wir ein spezielles Feature ins Programm eingebaut: Ihr habt eine Stunde länger Zeit zum Feiern.“
Spende von Manfred Miller
Ins Programm starteten die vielen Musiker des MV Arnach, der in diesem Jahr sein 175-jähriges Bestehen feierte – standesgemäß – mit einem Marsch. Mit einer der neueren Kreationen von Martin Scharnagl (bekannt mit seinem “Vierablech”), der ruhigen Polka “Zeitlos” ging es weiter. Die Finkensteiner Polka war eine Spende von Manfred Miller, genannt Fidele, einem ehemaligen Mitmusiker. „An neuen Ufern“, jener Marsch, der bei der Bewerbung zur “Kapelle des Südens” das Pflichtstück war, ist eines der Lieblingsstücke von Berthold Hiemer, der wieder Dirigent, Sänger und Moderator an diesem Abend in einer Person war.
Beeindruckende Soloeinlagen
Ein „Lichtblick“ war auch Jochen Jöchle mit seinem Flügelhorn-Solo, der ebenso wie Martin Fimpel mit seinem Tenorhorn beim Bravour-Solo von „Kozlova“ Szenen-Applaus bekam und natürlich nicht ohne Zugabe von der Bühne durfte.
„Hallo kleine Maus“ ist ein Ohrwurm, bei dem Lisa Gottschling alias das MVA Goldkehlchen erstmals zum Mikrophon griff. Seinen ersten großen Show-Auftritt hatte Gebhard „Gebse“ Baumann als Kommandeur zweier tolpatschigen Soldaten beim Deutschmeister-Regimentsmarsch. Weil die Schlagzeuger sonst immer in der hintersten Linie und von den meisten im Publikum gar nicht gesehen werden, hatten sie beim „Lieblingstrommler“ ihren großen Auftritt, dieses Mal aber in der ersten Reihe. Und natürlich durften Julia Hengge, Stefan Braun und Valentin Räth nicht ohne Zugabe für den Marsch Jubelklänge wieder an ihre angestammten Plätze zurückkehren.
Doch auch die starken Männer und ihre Riesentrümmer, sprich die fünf (!) Bassisten des MV, durften sich gleich nach der Pause in den Vordergrund spielen. Ganz selbstverständlich und souverän meisterten sie ihre Soloparts und durften dabei einmal auch im Rampenlicht stehen.
Goldkehlchen Lisa
Goldkehlchen Lisa Gottschling wie auf den Leib geschrieben scheint der 1978er Gloria Gaynor-Hit „I will survive“. Und das obwohl sie damals noch lange nicht geboren war…Dass sie es im Duett mit Stefan Braun, so wie bei dem Journey-Hit „Don´t stop believin´ auch kann, ist natürlich keine Frage.
Ganz begeistert ist Berthold Hiemer auch von seiner Saxophonistin Julia Dietschold, obwohl diese eigentlich ungern im Rampenlicht steht. Aber das so markante Saxophon-Solo in “Baker-Street”, ebenfalls aus dem Jahr 1978, beherrscht nun einmal beim MV Arnach nur sie so herausragend.
Deutsch-italienische Schlager
Dann wurde es italienisch: Alexander Menig durfte – wie schon in so manchem Theaterstück des Fördervereines – den jungen, singenden Liebhaber mimen, der im Duett mit Lisa Gottschling deutsch-italienische Schlager schmetterte. Die zugehörigen Tänzerinnen kamen schon mal mit (fast) echten (Vespa-) Rollern in die Halle gefahren. Und natürlich war das Publikum, das begeistert mit italienischen Fähnchen winkte, auch zum Mitsingen aufgefordert.
Nach dem „All in“ Hit, von den inzwischen zur Kult-Band avancierten „Fäaschtbänkler“, für die die Musikkapelle Arnach vor zwei Jahren bei deren Auftritt in der Reithalle Haid als Vorgruppe ran durfte, kam der absolute Höhepunkt des Show- und Stimmungsabends: Stefan Braun gab bei “Amadeus, Amadeus” den ganz in coolem Schwarz gewandeten Falco, der sein „Rock me, Amadeus“ gemeinsam mit allen Sängerinnen und Sängern des MV präsentierte. Währenddessen wandelte “Mozart” Gebhard Baumann als komponierender Strizzi durch die Szenerie und seine Entourage verteilte die berühmten süßen Kugeln im Saal.
Ob der stimmbandmordende Titel „Ham Kummst“, den Maxi Hiemer und Stefan Braun sangen und den der Sohn von Berthold Hiemer aufwendig für Blaskapelle arrangiert hat, wohl ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl war, den Abend almählich zu beenden? Dann wandelte die Kapelle kurz darauf wieder mit dem Marsch „Im Eilschritt“ und „Bis bald Aufwiederseh´n“ auf klassischen Blasmusik-Pfaden. Wenn, dann wäre der Wink ganz sicher nicht ernst gemeint gewesen: Denn auf der anderen Seite der Halle öffnete ja nach dem Ende des Programmes die Bar. Und, da man ja in dieser Nacht eine Stunde gewann, war also noch lange nicht Schluss …
Text und Fotos: Uli Gresser
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