40 Jahre Seniorentreff Wachhäusle
Bad Wurzach – Vor kurzem feierte der städtischen Seniorentreff im Wachhäusle sein 40-jähriges Bestehen.
Seit Oktober 1975 traf sich der ökumenische Seniorenkreis – mit ihm begann im Übrigen die ökumenische Zusammenarbeit der katholischen und evangelischen Gemeinden – einmal im Monat im alten katholischen Gemeindehaus St. Maria. Dabei wurde oft der Wunsch geäußert, sich mehr als nur einmal im Monat zu treffen. Noch sehr jung an Jahren war damals Stefanie Lacher dabei und nahm Kontakt zur Stadtverwaltung und Bürgermeister Helmuth Morczinietz auf.
Gemeinsam mit dem Seniorenrat des ökumenischen Seniorenkreises wurde nach einem passenden Treffpunkt gesucht. Schließlich wurde dieser dann mit dem Wachhäusle gefunden, das zuvor noch von der Kreissparkasse während des Umbaus von deren Gebäude (jetzt Modehaus Binder) genutzt wurde und kurz vorher frei wurde. Die Stadt sorgte für die passende Möblierung nach den Bedürfnissen der Senioren und so konnte der Treff am 18. Mai 1985 in Anwesenheit von Bürgermeister Morczinietz erstmals öffnen.
Stefanie Lacher erinnert sich: „Der Treff ist eine städtische Einrichtung, der von ehrenamtlichen Helferinnen betrieben wird. Die Zusammenarbeit mit der Stadt war immer sehr gut.“ Der Seniorentreff formierte sich mit einem eigenen Leitungsteam und hatte in seinen besten Zeiten 30 bis 40 Mitarbeiterinnen, und konnte deswegen viermal in der Woche, nämlich Montag, Dienstag sowie Donnerstag und Freitag jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr die Senioren empfangen.
Die Tasse Kaffee
„Die Situation der Senioren und Seniorinnen hat sich in den letzten 50 Jahren sehr verändert”, sagt Stefanie Lacher bei ihrem Rückblick: „Sie hatten damals ihren Lebtag lang hart arbeiten müssen, mussten mit sehr wenig auskommen, mussten darum kämpfen, sich eine Tasse Kaffee leisten zu können. Und hatten Flucht- und Kriegserlebnisse in ihrer Biografie stehen.“
Die Seniorinnen und Senioren heute haben andere Möglichkeiten und Bedürfnisse, deshalb wurden auch im Laufe der Jahre die Angebote verändert. Und hier kommt Edith Boos, die aktuelle Leiterin des Seniorentreff Wachhäusle, ins Spiel. Sie berichtet von dem Kampf um ehrenamtliche Mitarbeiterinnen seit Corona. Denn die Pandemie habe den Seniorentreff – vergleichbar mit der Gastronomie – sehr viel „(Wo)Manpower“ gekostet. Viele kamen, nachdem das Wachhäusle nach der Pandemie wieder öffnen konnte, nicht wieder zurück. Denn ihr Ziel ist es, dass jede Mitarbeiterin nur einmal im Monat hinter dem Tresen stehen soll. Seit Corona mussten die Öffnungszeiten auf Montag und Freitag jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr reduziert werden. Aber das selbstgesteckte Ziel ist mit der derzeit dünnen Personaldecke nicht zu schaffen.
Musikalisch begleitet von Edmund Butscher
Mit den Ehemaligen wurde am 16. September im Casa Rustica gemeinsam mit Schulsozialarbeiter Edmund Butscher und Susanne Baur, der Gemeinwesensarbeiterin der Stadt, gefeiert. Edmund Butscher, der an diesem Tag wie so häufig bei Veranstaltungen des Seniorentreffs Musik machte, hatte extra für diesen Anlass ein Lied komponiert. „Zu der Feier sind fast alle Ehemaligen gekommen, die irgendwann einmal dabei waren und haben sie sehr genossen”, berichten die Beiden, denen klar ist, dass sie die Angebote anpassen müssen. Spiele wie “Mensch. ärgere Dich nicht”, aber auch Kartenspielen oder eine Handarbeitsrunde gehört zum aktuellen Programm.
Die beliebte Adventsfeier
Was auch immer sehr gut angenommen wird, ist die Adventsfeier, zu der fast immer auch Bürgermeisterin Alexandra Scherer dazu stößt. Der Vorteil des Wachhäusle als Treff: Er ist als Ort der Begegnung mitten in der Stadt sehr zentral gelegen und ebenerdig zu erreichen.
Wer macht mit?
Auf jeden Fall würde sich das Team über Verstärkung sehr freuen. Wer Lust hat mitzumachen, kann sich ja an einem der Öffnungstage Montag und Freitag von 14.00 bis 17.00 Uhr melden.
Text und Bilder: Uli Gresser
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