Feuerwehr in der Championsliga
Bad Waldsee – Der Kirbemontag steht in Bad Waldsee traditionsgemäß ganz im Zeichen der Feuerwehr. Alle Waldseer Wehren, in den Teilorten genauso wie in der Stadt, zeigen, was sie haben und was sie können. Und das ist laut Oliver Surbeck schon „Championsliga“.
Das Szenario der Hauptübung der Abteilung Stadt war ein Autounfall. Das verunfallte Auto überfuhr einen Radler und kam an einer Ecke des neuen Rathauses zum Stillstand. Der Radler samt seinem Gefährt steckten unter dem Vorderwagen, der Beifahrer im Auto war verletzt eingeklemmt, der Fahrer konnte sich selbst befreien.
Pünktlich um 16.00 Uhr, wie es das Drehbuch vorgab, preschte das erste Einsatzfahrzeug, mit Blaulicht und Martinshorn, aus Richtung Spital zum Unfallort. Der Einsatzleiter erkundete nach seinem Eintreffen die Lage, damit sich die folgenden Einsatzkräfte auf die Situation schon vorbereiten konnten.
Drei weitere Einsatzfahrzeuge rückten an. Die Standard-Besetzung bei einem Autounfall sind vier Fahrzeuge, die alles mitbringen, was notwendig ist. In Minutenschnelle wimmelte es nur so von Feuerwehrleuten um das Unfallfahrzeug. Was für den Zuschauer wie ein Durcheinander aussah, war in Wirklichkeit ein viel trainierter, bestens durchchoreografierter Ablauf.
Jedes Mitglied der Einsatztruppe, ob Mann oder Frau, hat seinen Posten, seine Aufgabe. Das Fahrzeug sichern und abstützen, mit Pressluft anheben, damit der eingeklemmte Radler unter den Trümmern geborgen werden kann, die Türe aufspreizen, um den eingeschlossenen Beifahrer aus dem Fahrzeug zu befreien, das Vorbereiten der Rettungstragen usw.
„Die Gefühle kommen hinterher“
„Wie ist das bei einem echten Einsatz mit Verletzten, macht das einem nicht zu schaffen?“ „Während des Einsatzes ist man so auf seine Aufgabe konzentriert, das hat man für solche Gefühle keine Zeit. Das kommt erst, wenn die Aufgabe erledigt ist und wir wieder vom Einsatz im Feuerwehrhaus zurück sind“, so die Antwort eines Feuerwehrmannes.
Von den großen, roten Feuerwehrautos waren nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen schwer beeindruckt. „Am Kirbemontag können die Feuerwehrleute nicht nur ihr Können beweisen, sondern die Bürger sehen auch hautnah, wofür ihre Steuergelder verwendet werden“ so OB Henne im Gespräch mit der Bildschirmzeitung. Und dass die Gelder gut angelegt sind, beweisen die auf Hochglanz polierten Fahrzeuge allemal.
Nach einer halben Stunde waren die Unfallopfer an die Rettungskräfte übergeben, das Unfallfahrzeug von der Rathauswand weggeschleppt, das Fahrrad zur Seite geschafft, der Einsatz für die Feuerwehr abgearbeitet.

Auf Befehl von Feuerwehrkommandant Alois Burkhardt standen sowohl die Einsatzkräfte als auch die diesmal unbeteiligten Wehrmänner und -frauen sowie der Spielmannszug in Reih und Glied stramm und machten Meldung an den OB. Dem Anlass passend in einer Feuerwehr-Regenjacke nahm Matthias Henne die Meldung entgegen. In seiner Ansprache lobte er den Einsatz seiner Wehr und machte ihr ein Kompliment für das, was sie nicht nur am Kirbemontag, sondern das ganze Jahr über geleistet haben. Die Zuschauer applaudierten kräftig und weiter ging es mit einer ganz besonderen Ehrung.
Ehrung für Fluthelfer
Letztes Jahr hatte die Feuerwehr beim großen Regen alle Hände voll zu tun, um Schlimmeres zu verhüten. Dabei zeichneten sich einige Mitglieder durch ihren Einsatz ganz besonders aus. Dafür konnte sie Kreisbrandmeister Oliver Surbeck mit der dieses Jahr erstmals vergebenen Bevölkerungsschutz-Einsatzmedaille ehren.
Von der Abteilung Stadt: Bauhofer, Janina; Burkhardt, Alois; Frick, Johannes; Gerlach, Dominik; Girmes, Florian; Girmes, Thomas; Haidorf, Klaus; Huber, Marcel; Lessig, Matthias; Neigum, Nico; Potthast, Andreas; Wiest, Martin
Abteilung Reute-Gaisbeuren: Borsutzky, Fabian; Rist, Markus
Abteilung Haisterkirch: Ernle, Kurt; Heber, Thomas; Locher, Katharina; Nothhelfer, Andreas
Abteilung Mittelurbach: Söndgen, Claudio; Spehn, Steffen; Steiner, Tom
Abteilung Michelwinnaden: Geray, Moritz; Lemmle, Christoph; Steinhauser, Jonas
Nach den Ehrungen marschierte man mit klingendem Spiel Richtung Bleiche, wo es für die Kinder noch Seelen und Mitfahrgelegenheiten im Feuerwehrauto gab.
Soweit der Bericht unseres Reporters Erwin Linder von der Schau-Übung der Abteilung Stadt. Die vier Ortschaftsabteilungen und die Jugendfeuerwehr hatten eigene Schau-Übungen, mit denen sie an ihren Orten ihren Leistungsstand demonstrierten.
Der Ablauf der Übung in Bildern

Gespannt auf das, was da kommen wird.

Feuerwehrmann als Berufswunsch? In diesem Alter auf der Skala ganz oben.

Das Szenario: Fahrradunfall.

Floriansjünger Florian Becker kommentiert für die Besucher.

Rettung kommt – vor beeindruckender Kulisse.

Jeder kennt seine Aufgabe.

Da drin steckt jede Menge Ausrüstung drin.

Jeder Handgriff sitzt.



Gerät zum Schneiden und Spreizen von Karosserieteilen.

Florian, geh du voran.

Pressluft zum Anheben.

Zufriedene Mienen bei Kommandant Burkhardt und OB Henne.

Gerät im Einsatz.

Männer und Frauen kämpfen um die Rettung des eingeschlossenen Beifahrers.

Die Tür ist aufgesprengt.

Geborgen.

Bevölkerungsschutz-Einsatzmedaille.

OB Henne dankt seiner Feuerwehr.

Kreisbrandmeister Oliver Surbeck zeichnet verdiente Feuerwehrleute aus.

Stellvertretend für alle Geehrten zeigen wir Johannes Frick, der sich sichtlich über seine Medaille freut.
Text und Fotos: Erwin Linder
Unter „Downloads“ haben wir die Liste der Geehrten hinterlegt











