Besuch des Handels- und Gewerbevereins (HGV) in der Reha-Klinik
Bad Wurzach – Alle zwei bis drei Monate sind die Mitglieder des HGV eingeladen, unter dem Motto „Wer steckt dahinter?“ einen Betrieb oder – wie aktuell am Mittwochabend (15.10.) – eine Klinik zu besuchen. Klinikdirektor Pepe Kaiser ließ diesmal rund 15 HGV-Mitglieder einen Blick hinter die Kulissen der Waldburg-Zeil´schen Rehaklinik, der früheren Rheumaklinik, werfen.
In einer Präsentation stellte Kaiser mit Dr. Marc Riemer, Chefarzt der Geriatrie, die Bad Wurzacher Klinik vor. Sie ist Teil des Waldburg-Zeil-Klinikverbundes, dessen Zentrale und vier der Klinikstandorte in Isny Neutrauchburg beheimatet sind. Neben der Argentalklinik, den Kliniken Alpenblick und Schwabenland sowie das Therapeutische Bewegungszentrum dort sowie der Rehaklinik in Bad Wurzach betreibt der Verbund noch die Klinik am Hofgarten Bad Waldsee, die Reha-Klinik Saulgau, das Parksanatorium Aulendorf sowie die Fachkliniken in Wangen im Bereich Oberschwaben und dem Allgäu. In Bayern zählen die Kliniken in Oberammergau und Bad Füssing dazu, als „Ausreißer auf der Landkarte“ bezeichnete Kaiser den Standort Bad Salzelmen (Sachsen-Anhalt) mit der dortigen Rehabilitationsklinik. Der Verbund beschäftigt bundesweit über 3000 Mitarbeiter in den neun Rehakliniken, zwei Fachkliniken für akute Fälle sowie einem therapeutischen Bewegungszentrum.
1968 Eröffnung der Klinik in Bad Wurzach
Nach den Anfängen in Isny in den fünfziger Jahren wurde 1968 die Klinik in Bad Wurzach eröffnet. Die ursprüngliche Kurklinik wurde nach der Seehofer´schen Gesundheitsreform in eine Reha-Klinik umgewandelt. In der 210 Betten-Klinik werden von 230 Mitarbeitenden Patienten in den Fachbereichen Orthopädie, Neurologie und Altersmedizin (Geriatrie) behandelt.
Dr. Marc Riemer erläuterte den Besuchern, wie man zu einer Reha-Maßnahme kommen kann. Kostenträger ist die Deutsche Rentenversicherung DRV bei Erwerbstätigen, die Krankenkasse bei den Nicht-Erwerbstätigen sowie die Unfallversicherung bei Arbeitsunfällen, die dann jeweils die Anträge prüfen. Riemer wies darauf hin, dass nach der Reha-Bewilligung die Versicherten ein Wunsch- und Wahlrecht haben, in welcher Klinik sie die Maßnahme antreten wollen. Kliniken müssen dabei einen ärztlichen Bereitschaftsdienst rund um die Uhr vorhalten, der zahlreiche Auflagen erfüllen muss.
Hohe Auslastung
Pepe Kaiser, der seit 2023 die Klinik leitet, ist zurecht stolz auf eine sehr hohe Auslastung, nachdem in den letzten Jahren nach einem Sanierungsplan in allen Bereichen der Zimmerstandard angeglichen wurde. Selbst die Corona-Zeit, die allenthalben ein Härtetest war, brachte in den Bereichen Geriatrie und Neurologie kaum Veränderungen, bei der Orthopädie ein Plus. Die Patienten-Zufriedenheit sei überdurchschnittlich hoch. „Sie fühlen sich bei uns in besten Händen“ sagten Direktor und Chefarzt unisono.
Beim Rundgang durch die Therapieabteilungen zeigten sich Dr. Reimer und Klinikdirektor Kaiser sehr stolz auf den Lyra-Gangtrainer, für ein robotic-gestütztes Gehtraining, mit dessen Hilfe die Patienten etwa nach Schlaganfällen durch viele Wiederholungen, erhöhter Gehgeschwindigkeit schneller und mit verbessertem Gangbild wieder ihre Gehfähigkeit erlangen.
Beim Besuch des hauseigenen Schwimmbeckens hatte Pepe Kaiser ein besonderes Bonmot auf Lager. Das aktuell noch geflieste Becken soll im Rahmen des Sanierungsplanes demnächst durch ein Edelstahlmodell ersetzt werden. Nun sind – auch altersbedingt – am Fliesenbecken hin und wieder Reparaturarbeiten erforderlich geworden. Da dafür das Becken nicht abgelassen werden kann, gibt es bundes- vielleicht sogar europaweit in Bad Wurzach den einzigen Fliesenleger, der Arbeiten mit seiner Taucherausrüstung unter Wasser (!) ausführen kann. Eine weitere therapeutische Besonderheit ist die Musiktherapie, mit der insbesondere in der Geriatrie gute Erfolge erzielt werden können.
Auch die Kooperation mit dem städtischen Gesundresort funktioniere sehr gut, so können die Reha-Patienten auf viele Therapieangebote des Gesundresort und des Vitaliums zugreifen.
Café “La Moor” für alle offen
In der Stadt wenig bekannt ist, dass das Café „La Moor“ – die Cafeteria der Klinik – im ersten Stock zu bestimmten Zeiten auch für Jedermann Kaffee- und Teespezialitäten, erfrischende Kaltgetränke, feine Kuchen und Torten sowie leckere Eisspezialitäten zu bieten hat. Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils von 14.00 Uhr bis 17.15 Uhr sowie ab 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr. Mittwoch, Samstag und Sonntag 14.00 bis 17.15 Uhr.
Zum Abschied überreichte Magdalena Scholze, die innerhalb des HGV diese Besuche organisiert, Pepe Kaiser einen kleinen Spezialitäten-Geschenkkorb.
Text und Bilder: Uli Gresser
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