Das ganze Salvatorkolleg steht hinter Birgit Brade
Bad Wurzach – Birgit Brade war Lehrerin für Französisch und Englisch am Salvatorkolleg, als sie kurz vor ihrer Verabschiedung in den Ruhestand die niederschmetternde Diagnose ALS (Amyotrophe Lateral Sklerose) bekam. Jetzt hat ihre ehemalige Schule einen Sponsorenlauf veranstaltet, dessen Erlös der ALS-Hilfe zufließt (das Spendenkonto ist am Ende dieses Artikels genannt).
Bei ALS verkümmern die motorischen Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark. Es werden daher keine Signale mehr an die Muskeln gesendet, die sich daher wieder zurückbilden. Irgendwann kann der Patient sich dann gar nicht mehr bewegen. Sie kann verschiedene Ursachen haben. Entweder genetisch bedingt oder durch spontane Genmutationen. Und: Die Krankheit ist unheilbar und sie ist tödlich. Aufgrund der geringen Zahl von Erkrankten (2000 pro Jahr) ist die Pharmaindustrie nicht darauf erpicht, Geld und Forschungsressourcen dafür einzusetzen. Aber genau das wäre erforderlich, um ein Heilmittel zu finden. Die Forschung dafür in Berlin, an der ALS-Ambulanz der Charité, wo auch Birgit Brade Patientin ist und sich dort in besten Händen fühlt, ist chronisch unterfinanziert. Dabei mache die Forschung Fortschritte. Versuche, die verkümmerten Nervenzellen mittels Magnetfeldern wiederherzustellen zeigten erste Erfolge.
Erlös kommt voll und ganz der ALS-Ambulanz zugute
Birgit Brade freute sich daher sehr, dass die ganze Schule hinter ihr steht und mit ihrem Sponsoren- und Spendenlauf, dessen Erlös komplett der ALS-Ambulanz zugute kommt, einen finanziellen Beitrag für die Forschung leisten will.
Birgit Brade, die in den Wochen zuvor mit jeder Klassenstufe über ihre Krankheit gesprochen hat, motivierte vor dem Start die Schülerinnen und Schüler mit einer kleinen Ansprache und wiederholte noch einmal ihre Forderung „Ich will, dass es irgendwann ein Heilmittel gibt, von dem ich vielleicht noch profitieren kann.“
Ein beeindruckendes Bild bot sich der Drohne, als sich alle Schüler – mit Ausnahme der Kursstufe – vor der Bühne versammelt hatten und fürs Foto winkten.
Birke Conrad, Sportlehrerin, und uhr Sportkollege Thorsten Schmidt sowie Frank Schmuck, der stellvertretende Schulleiter, hatten die Organisation des Projektes übernommen. Damit die Schüler sich den Lauf einteilen konnten, hatte Schmuck extra ein Smartboard aus dem Klassenzimmer an die Strecke gestellt, auf dem sie nach jedem Zieldurchlauf die verbleibende Zeit ablesen konnten.
Alle Lehrer waren in irgendeiner Form eingebunden, ob als Streckenposten auf der einen Kilometer langen Laufrunde rund um den Schlosspark, beim obligatorischen Aufwärmen oder bei der Gummiringausgabe, anhand derer sich die Schüler ihre Rundenzahl leichter merken konnten.
Gestartet wurde Klassenstufenweise im Drei-Minuten-Rhythmus beginnend bei der 10. Klasse, bis zum Schluss die Fünftklässler loslaufen durften. Auch mancher Lehrer lief während dieser sechzig Minuten die eine oder andere Runde mit. Und selbst Birgit Brade drehte mit ihrem „Lurchi“, ihrem einem Mondfahrzeug nicht unähnlichen per Joystick gesteuerten Liege-Rollstuhl, eine Runde um den Schlosspark.
BauGrund Süd, die Volksbank Allgäu-Oberschwaben und weitere Sponsoren
Das gesamte Ergebnis wird erst in etwa vier Wochen feststehen, erklärte Frank Schmuck auf die Frage, wann man denn damit rechnen könne. Schulleiter Klaus Amann konnte sich jedoch bereits vor dem Start bei einigen großen Unterstützern des Sponsorenlaufes wie BauGrund Süd oder die Volksbank Allgäu-Oberschwaben bedanken.
Wer spenden möchte
Wer ebenfalls spenden möchte, hier die Kontodaten:
ALS-Ambulanz der Charité
Begünstigter: Spendenkonto der Charité
IBAN: DE53 1005 0000 1270 0055 50
BIC: BELADEBEXXX
Verwendungszweck: ALS 89751010 / Salvatorkolleg Bad Wurzach
Text und Bilder: Uli Gresser
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