Sr. M. Sermata Frank feierte ihren 100. Geburtstag
Bad Waldsee-Reute – An ihrem 100. Geburtstag war die Jubilarin gut gelaunt und strahlte, als sie zusammen mit Generaloberin Sr. Maria Hanna und Konventsoberin Sr. Mirjam zum Fototermin kam. Sr. M. Sermata Frank feierte am 1. Oktober ihren 100. Geburtstag im Kloster Reute. 1953 ist sie in den Orden eingetreten, 1955 legte sie ihre Profess ab. Heute lebt sie im Gut Betha Haus, dem Alten- und Pflegeheim des Klosters.
“Da waren wir beide noch nicht einmal geboren”, bemerkte Sr. Maria Hanna, als die Hundertjährige von ihrem Eintritt in das Kloster berichtete. Lange sah es auch gar nicht so aus, als würde die junge Magdalena Frank, wie sie von ihren Eltern getauft wurde, den Weg einer Ordensfrau einschlagen. Geboren wurde sie am 1. Oktober 2025 in Schnürpflingen bei Ulm als fünftes von insgesamt sechs Kindern – 3 Jungen und 3 Mädchen. Als Mädchen besuchte sie im Heimatort Schnürpflingen die Volksschule. Im Anschluss absolvierte sie die Hauswirtschaftliche Berufsschule in Hüttisheim. 13 Jahre lang arbeitete sie als Dienstmädchen in einer Gastwirtschaft.
“Tadelloses Benehmen am Arbeitsplatz”
Der örtliche Pfarrer notierte 1953 im Sittenzeugnis für die junge Frau: „seit ihrer Schulzeit war sie Mitglied der Marianischen Kongregation und der späteren Schwabenjugend. Als friedliebendes und treues Mitglied führte sie ein religiöses Leben, empfing regelmäßig die hl. Sakramente und zeigte darüber hinaus ein tadelloses Benehmen an ihrem Arbeitsplatz“. Am 10. März 1953 trat sie in die Gemeinschaft der Franziskanerinnen von Reute ein, im Oktober 1955 legte sie ihre Profess ab. Ihre erste Entsendung führte sie nach Tettnang ins Haus St. Johann, wo sie Senioren pflegte. 30 Jahre lang blieb und wirkte sie dort. 1985 kehrte sie nach Reute zurück und arbeitete dort im Gut-Betha-Haus bei der Pflege der älteren Mitschwestern. Mittlerweile lebt sie selbst dort.
Beten und arbeiten
An ihrem Geburtstag berichtete sie von den Stationen ihres Schwesternlebens. Ihre Arbeit in Tettnang und die Pflege der alten Mitschwestern im Gut Betha-Haus waren ihr überaus wichtig. Sie sprach auch von den beiden Brüdern, die im Krieg gefallen sind und von den Eltern, die immer gut zu ihr waren. Das Foto der Eltern hängt noch heute in ihrem Zimmer im Gut Betha-Haus.
Was ihr denn in ihrem Leben wichtig gewesen sei, fragte Sr. Maria Hanna. “Beten und arbeiten” antwortete Sr. Sermata wie aus der Pistole geschossen. Der Herrgott habe es gut mit ihr gemeint, sagte sie, niemals habe ihr etwas Größeres gefehlt. Auch wenn ihr heute das Sprechen schwerfällt und auch das Hören und Sehen nicht mehr so leicht vonstatten gehen, war sie an ihrem Festtag aufgeweckt und fröhlich. Zur Feier des Tages bekam die “Klostertante”, wie ihre Familienangehörigen sie nennen, Besuch und eine wunderschöne Torte aus der Klosterbäckerei. Beides hat sie sichtlich genossen.













