Große Jubiläumsfeier des GVZ Bad Waldsee
Bad Waldsee – Der Geflügel- und Vogelzuchtverein Bad Waldsee (kurz: GVZ) feierte jetzt im Herbst am 20. September das 130-jährige Bestehen im voll besetzten Vereinsheim der befreundeten Kleintierzüchter von Bergatreute. Die Rede anlässlich dieses festlichen Anlasses hielt GVZ-Mitglied Andreas Greither.
Gründung des Vereins mit 37 Mitgliedern
Festredner Andreas Greither würdigte im Rückblick Engagement und Gemeinsinn vieler Zuchtfreundinnen und Zuchtfreunde in all den zurückliegenden Jahren und blickte voller Zuversicht auch in die Zukunft Er erinnerte an die Vereinsgründung vor 130 Jahren, genau am 27. Oktober 1895. Zu dem Zeitpunkt wurde durch einige Bürgerinnen und Bürger aus der Region Waldsee der heutige „Geflügel- und Vogelschutzverein Bad Waldsee“ aus der Taufe gehoben. 37 Personen ließen sich sofort als Vereinsmitglieder einschreiben. Die offizielle Vereinsgründung erfolgte dann am 29. Dezember 1895 im „Fürstlichen Hof“ in Waldsee, wie der Chronik aus dem Jahr 1995 (100-jähriges Vereinsbestehen) zu entnehmen ist. Der Mitgliedsbeitrag betrug damals 2 Mark.
Landesverbandsschau 1931 mit 1700 Tieren
In der Rückschau erkennt man, mit wie viel Herzblut, Engagement und Fleiß zum Wohl von Mensch und Tier sich Vereinsmitglieder eingebracht haben. Insgesamt standen bzw. stehen bis heute ein Dutzend Vereinsvorstände an der Spitze des Geflügel-und Vogelzuchtvereins Bad Waldsee. In seinem Rückblick gliederte Andreas Greither die Zeitabschnitte folgend auf: Die Anfänge 1895 mit Nennung all des damaligen Vorstandsteams wurden aufgezeigt. Das Wachsen und Gedeihen und die frühen Erfolge wurde beschrieben. Ein Höhepunkt war im Dezember 1931 die Landesverbandsschau in Waldsee mit vorgestellten 1700 Tieren. Der Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg ließ erkennen, wie eine neue Blütezeit sich nach 1945 entwickelte, so fand schon die 2. Kreisfachgruppenschau“ (Gau Oberschwaben) 1949 in der Tierzuchthalle statt. Es folgte die Oberschwäbische Rassengeflügelschau“ 1953 in der Tierzuchthalle und auch die 10. Oberschwäbische Rassengeflügelschau“ 1959 in der Tierzuchtversteigerungshalle. Die letzte „Rassengeflügelschau“ in der Tierzuchtversteigerungshalle fand im Jahr 1969 statt. Die Eintragung ins Vereinsregister jetzt unter dem neuen Namen „Geflügel- und Vogelzuchtverein Bad Waldsee e. V.“ erfolgte erst 1979. 1980 trat der Verein dem Deutschen Kanarienbund bei.
Jährliche Ausstellungen für die Öffentlichkeit
Aufgefallen ist, dass der rührige Verein immer bemüht war, jährlich auch unter teilweise widrigen Umständen eine Ausstellung für die Öffentlichkeit anzubieten. Das gelang sogar in den kalten Räumen des Langen Trogs und Tierzuchtversteigerungshalle. Beide Gebäude wurden in den 80er Jahren abgerissen. Eine neue Bleibe wurde gesucht. 1987 genehmigte der Gemeinderat unter Befürwortung von Bürgermeister Rudolf Forcher und beharrlichem Drängen des damaligen Vorsitzenden Ernst Dangel, dass von da ab die jährlichen Ausstellungen mit Beiprogramm in der Stadthalle stattfinden konnten. Das klappte bestens bis ins Jahr 2014. Nachdem im Jahr 2015 die Stadthalle als Flüchtlingsunterkunft benötigt wurde, danach die Corona-Pandemie es auch nicht mehr ermöglichte, konnten seither keine weiteren Vereins-Ausstellungen mehr eingeplant werden.
Vogelarten aus verschiedenen Ländern
In all den Jahren besuchten an je einem Wochenende im Herbst oft über Tausend Tierfreunde und Gäste – viele Familien mit ihren Kindern – die stets gefragten Ausstellungen, die durch Kleintierzüchter aus Bergatreute, Vogelfreunde aus Weingarten und 2013 sogar durch die Reptilienfreunde Oberschwabens eine interessante Bereicherung erfuhren. In der Stadthalle wurde den Tierfreunden ein umfassender Überblick über die Vielfalt und Farbenpracht der Geflügel-, Tauben- und Vogelrassen vermittelt. Dem Kenner und Fachmann wurde Gelegenheit gegeben, Vergleiche zu ziehen, um den Stand der züchterischen Bemühungen zu beurteilen. In vielen Käfigen und Volieren sind außer Hühnern und Tauben auch noch Wassergeflügel, Ziergeflügel, Kaninchen und zahlreiche Vogelarten aus verschiedenen Ländern ausgestellt worden. Besonders anziehend war die Reihe mit Großvolieren, die mit vielen kleinen Vögeln bevölkert waren. In Großkäfigen konnten auch seltene Großsittiche und Papageien, sowie farbenprächtige Fasanen bewundert werden. Die Besucher konnten an jedem Einzelkäfig die Kriterien zur Beurteilung und Bewertung der Preisrichter ablesen. Beschreibungen über die ausgestellte Geflügel- und Vogelrasse waren stets angebracht worden. Aufgezählt wurden vom Festredner all die zahlreichen Jubiläen mit ihren Festprogrammen und die allseits gefragten, beliebten Ausstellungen.
Die Vereinsführungen
Die Vereinsführungen wurde vorgestellt von den Anfängen bis heute: Von 1895 bis 1904 Josef Deient (Osterhofen), von 1904 bis 1912 Matthäus Häring (Haisterkirch), von 1912 bis 1921 J. B. Forderer (Volkertshaus), von 1921 bis 1926 Franz Linder (Waldsee), von 1926 bis 1952 Wilhelm Binger (Waldsee), von 1952 bis 1956 Georg Biber (Waldsee), von 1956 bis 1964 Friedrich Nörz (Bad Waldsee), von 1964 bis 1979 Otto Bisle (Bad Waldsee), von 1979 bis 1994 Ernst Dangel (Bad Waldsee), von 1994 bis 1998 Helmut Depfenhart (Aulendorf), von 1998 bis 2021 Reinhard Dangel. Er führte den Verein fast ein Vierteljahrhundert. Zum Nachfolger von Reinhard Dangel wurde der bis heute amtierende 1. Vorsitzende Werner Strobel (Bergatreute) gewählt. Reinhard Dangel gehört seit 2021 dem jetzigen Trio der Ehrenvorstände an zusammen mit Ernst Dangel und Helmut Depfenhart. Die Vereinsgeschicke leiten heute folgende Vorstandsmitglieder: Werner Strobel (1. Vorsitzender), Gerhard Bohner (2. Vorsitzender), Melanie Greither (Schriftführerin), Bernhard Maucher (Kassierer), Helmut Schad (Beisitzer). Weitere Persönlichkeiten, die mit Herzblut und Hingabe das Vereinsgeschehen mitgeprägt haben, wurden vorgestellt und ernteten mächtig Applaus. Dazu gehörten:
Bernhard Maucher, der seit 1987 die Kassengeschäfte leitet und mit Ehefrau Camilla über Jahrzehnte die Tombola organisierte. Für sein Engagement wurde er bereits mit der Goldenen Bundes-Ehrennadel ausgezeichnet.
Albert Baader, der nahezu zwei Jahrzehnte lang als Schriftführer amtete und die Dokumentation des Vereinsgeschehens übernahm. Er wurde jetzt am Festabend mit der Goldenen Landesverbands-Ehrennadel ausgezeichnet.
Manfred Baader prägte den Verein als Pressewart und Organisator nach außen mit viel Tatkraft.
Helmut Schad gehört seit 1989 zu den aktiven, wertvollen Stützen des Vereins und dient diesem auch als wichtiger Beisitzer.

(von links hintere Reihe): Werner Strobel, Andreas Greither, Bernhard Maucher, Tobias Lorinser. (vordere Reihe sitzend): Rolf Bohner, Manfred Baader, Helmut Schad, Albert Baader, Melanie Greither. Es fehlt Gerhard Bohner (2. Vorsitzender).















