Sepp-Mahler-Haus in der Ravensburger Straße öffnete seine Türen
Bad Wurzach – Am Tag des offenen Denkmals (14.09.2025), eine bundesweite Inititative der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, beteiligte sich auch Adelgund Maler, Tochter von Sepp Mahler, die in ihrem Haus drei Nachlässe ihres bekannten Vaters und ihrer Familie verwaltet.
Das Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals, an dem sich auch der Leprosenhaus-Verein mit seinen Ausstellungen beteiligte, lautete in diesem Jahr „Wert-voll – unbezahlbar oder unersätzlich“. Das Leprosenhaus ist das Geburtshaus von Sepp-Mahler und beherbergt neben seinen regulären Ausstellungen zum Leben der Aussätzigen und der Torfarbeiter auch eine Sammlung von Sepp Mahler-Bildern und literarischen Exponaten des Malers und Poeten.
Kulturdenkmal seit 2013
Seit 2013 trägt das Sepp-Mahler-Haus den Titel Kulturdenkmal. Das Wohnhaus – es war zu Lebzeiten von Sepp Mahlers Eltern auch das Torfmeisterhaus, denn Josef Mahler leitete 18 Jahre lang (bis 1914) das fürstliche Torfwerk Oberried, in dem sich heute das Torfmuseum befindet – beherbergt drei Nachlässe, die von der Tochter Adelgund verwaltet werden. Der malerische Nachlass des Vaters umfasst rund 4000 Exponate. Um den literarischen Nachlass von Sepp Mahler hatten bereits verschiedene Literatur- und Kunstarchive gebeten, doch die Erbin bewahrt diesen lieber im eigenen Haus auf. Und schließlich der sozialgeschichtliche Nachlass der Torfarbeit zeigt die Torfarbeit in Oberschwaben seit 1817.
All dies konnten die 77 Besucher, die Adelgund Mahler an diesem sonnigen Sonntagnachmittag in ihrem Haus begrüßen konnte, begutachten. Teilweise gaben sich die Besucher im Eingangsbereich des Hauses die Klinke in die Hand. Doch sie verteilten sich gut im Haus und dem weitläufigen, naturnah gehaltenen Garten. Im Obergeschoss, durch eine knarzende Holztreppe zu erreichen, war das Torfmeisterzimmer für die Besucher geöffnet. Doch auch hier waren die Grenzen der einzelnen Nachlässe fließend. Neben Torfarbeiter-Handwerkszeug, Fotografien von der Arbeit im Ried, Schränken und dem Schreibtisch des Torfmeisters zeugten auch hier viele Gemälde von der überbordenden Kreativität des Sepp Mahler.
Das Erdgeschoss waren dem Leben und Wirken des Künstlers gewidmet. Eine lebensnahe Szene im Wohnzimmer: Wertvolles Kaffee- oder Teeservice war auf dem runden Wohnzimmertisch angerichtet, dazu wie für ein literarisches Gespräch ein Buch neben dem obligatorischen Sonntagskuchen. Während auf dem Wohnzimmerschrank hinter Glas die Palette des Malers thronte. Und überall in jedem Raum des Hauses Gemälde und Bilder an den Wänden.
Gartenhäuschen mit Geschichte
Im Garten verteilt stehen mehrere Gartenhäuschen mit Geschichte. Etwa der Musentempel Sepp Mahlers: Das Häuschen stammt ursprünglich aus dem Besitz des Chefs der Leuna-Werke, seit 1916 Chemiewerke und benannt nach der Stadt in der Nähe von Halle. Die Witzmannserin Anna Maucher war damals Bedienstete bei der Familie Maier, die bis 1939 die Geschäftsführerfamilie der Leuna-Werke war. Über sie kam das Häuschen nach Witzmanns, wo es als Laubhütte diente, ehe es für Sepp Mahler zum Musentempel wurde.
Unter den Besuchern waren Bad Wurzacher, aber der Großteil kam aus der Region, aber teilweise auch von weiter weg. Dennoch zeigte sich Adelgund Mahler hoch zufrieden über die Publikums-Resonanz.
Bericht und Bilder: Uli Gresser
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