Kindergarten in Unterschwarzach feiert fünfzigjähriges Jubiläum
Unterschwarzach – Am Montagvormittag (15.09.) kam hoher Besuch zu den Kindern des Kindergartens Unterschwarzach: Bürgermeisterin Alexandra Scherer und Ortsvorsteherin Gisela Brodd überzeugten sich anlässlich des 50-jährigen Bestehens davon, dass in Unterschwarzach sehr gute Erziehungsarbeit geleistet wird.
Abzulesen ist das auch unter anderem daran, dass neben der Leiterin Daniela Schnurpfeil, die seit 13 Jahren dabei ist, und Rosi Sonntag, die seit mehr als 30 Jahren an Bord ist und gemeinsam mit Stefanie Gropper und den beiden Auszubildenden Jessica Abele und Lisa di Bari die Bärengruppe betreut, alle festangestellten Mitarbeiterinnen dem Kindergarten schon lange die Treue halten und wenig Personal-Fluktuation stattfindet. Schnurpfeil selbst betreut gemeinsam mit Stefanie Langlois und dem FSJler Aaron Dietrich die Löwengruppe, während Gudrun Föhr gemeinsam mit Manuela Sellmayr und Karina Kowaliszyn die Kinder der Krokodilgruppe betreut. Das gemeinsame Logo des Kindergartens zieren auch deren drei Icons.
50 Jahre voller Leben
Mit einem Willkommenslied begrüßten die Kinder, die während der Woche fleißig geübt hatten, die Gäste, ehe eine sichtlich gerührte Daniela Schnurpfeil ihre Festansprache hielt.
„50 Jahre Kindergarten, das heißt: Seit 50 Jahren gehen hier kleine und große Menschen ein und aus. 50 Jahre sind 18250 Tage, gefüllt mit Kinderlachen und manchmal auch mit Tränen.“ Seit 50 Jahren entstünden hier neue Freundschaften. 50 Jahre Kindergarten heiße aber auch: 50 Jahre Eingewöhnungen, Laternen basteln, Weihnachten feiern, Fasnetspartys und Ostereiersuchen. „Und 50 Jahre Elternabende auf viel zu kleinen Stühlen, große und kleine Momente.“ Diese 50 Jahre seien aber nicht immer das gleiche gewesen. Jeder Tag, jedes Kind sei neu und einzigartig gewesen. „49 Mal haben Kinder, die eben noch klein waren, den Kindergarten verlassen und wurden eingeschult. Sie bekamen von uns einen Rucksack voll mit Selbstvertrauen mit auf den Weg.“
Vor 50 Jahren sei das Bestreben von Kirche und politischer Gemeinde gewesen, ein Haus zu bauen, in dem Kinder spielen, lernen, sich erproben, Neues erleben und Freunde finden können.
Man feiere nicht nur die Vergangenheit, sondern das Ziel sei es, weiterhin ein Ort zu sein, an dem Kinder nicht nur lernen und wachsen können, sondern auch geliebt und respektiert werden und jeder die Chance hat, seine Talente zu entdecken.
Dank an alle Beteiligten
Ihr Dank ging zunächst an die Kinder selbst, ohne die der Kindergarten leer wäre: „Ihr seid die Größten.” Sie schloss in ihren Dank die Eltern und den Elternbeirat für deren Vertrauen in die Arbeit des Kindergartens und dessen tatkräftige Unterstützung ein. Die Stadt als Träger, der alle Kosten übernehme und stets ein offenes Ohr habe wurde ebenso bedacht, wie die Ortsverwaltung für die gute Zusammenarbeit. Ein großes Dankeschön ging aber auch an ihr Team „für euer Engagement und fürs Durchhalten in unserem Alltagswahn“. Und zu guter Letzt ging ein Dank an die vielen Spender der örtlichen Firmen und Vereine, die den Kindergarten immer unterstützten, so wie der Vorstand des Radfahrvereines Paul Hierlemann. Er nutzte die Gelegenheit, in einem würdigen Rahmen die Spende, die seine 44 Radler beim Stadtradeln für die 20.000 gefahrenen Kilometer gesammelt hatten, an die Kindergartenleitung zu übergeben.
Erst kirchlich, dann städtisch
Als der Kindergarten im November 1975 eröffnet wurde, lag schon eine wechselvolle Geschichte hinter dem Projekt. Den Bau begonnen hatte noch der damalige Bürgermeister der noch unabhängigen Ortschaft Unterschwarzach, Manfred Konnes, den es nach der Eingemeindung von Unterschwarzach nach Bad Wurzach als Bürgermeister ins nahegelegene Wolfegg zog. Der anfangs noch unter kirchlicher Leitung stehende Kindergarten kam dann 1977 unter städtische Verwaltung. „Für den Bau des Kindergartens war die damals gerade stattfindende – und nicht ganz freiwillige – Eingemeindung nach Bad Wurzach jedoch ein Glücksfall,“ berichtete Ortsvorsteherin Gisela Brodd. Denn auch wenn die Eingemeindung nach Bad Wurzach nicht ganz freiwillig war, kam diese dem Kindergartenbau zugute, denn Unterschwarzach war damals in finanzieller Schieflage und hätte den Bau nicht mehr selbst fertigstellen können.
Ein Kindergarten in jeder Ortschaft
Für Bürgermeisterin Alexandra Scherer ist das Geld für die Kinder des Ortes gut angelegt, wie sie in ihrem Grußwort feststellte. „Getreu dem Motto ‘Kurze Beine, kurze Wege’ soll es auch weiterhin in jeder der neun Ortschaften einen Kindergarten und eine Grundschule geben.“
Eröffnet hatte sie ihre Festansprache mit der Feststellung, dass die Kinder an diesem Morgen die wichtigsten Personen seien. „50 Jahre sind ein halbes Jahrhundert. Und von vielen von Euch sind schon die Eltern in diesen Kindergarten gegangen.“ Sie fand es schön, dass diese daher auch im Laufe der Festwoche mitfeiern dürfen. Die Bürgermeisterin war nicht mit leeren Händen gekommen: Sie überreichte der Leiterin einen Eisgutschein für den ganzen Kindergarten.
„Wir feiern die ganze Woche und schaffen ein paar unvergessliche Momente, von denen man vielleicht in 50 Jahren noch erzählt… wer weiß?“ sagte Daniela Schnurpfeil am Ende ihrer Ansprache.
Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.
Text und Bilder: Uli Gresser
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