Wie sollen die Wände der Fußgängerunterführung am Bahnhof aussehen?
Kißlegg – Wer hat welche Ideen? Oder: Wie sollen die Wände der Fußgängerunterführung unter den Gleisen des Bahnhofs Kißleggs künftig aussehen? Diesen Fragen ging am Mittwochabend, 6. August, der Gemeinderat bei seiner Sitzung im Esthersaal des Neuen Schlosses nach. Bürgermeister Dieter Krattenmacher hörte aus der Debatte dazu „völlig unterschiedliche Ansätze” heraus. Diese „Vielstimmigkeit” mögen die Rätinnen und Räte dann doch im Urlaub nochmals auf sich wirken lassen, sagte Krattenmacher.
Wie sieht die Fußgänger-Unterführung am Bahnhof am 6. August aus? Grauer Wandanstrich. Mit heimlich draufgesprühten Linien drauf. „Wir haben in Kißlegg insgesamt ein Grafitti-Problem”, sagt Bürgermeister Dieter Krattenmacher in der Sitzung. Die aufgesprühten Figuren an der Wand störten nicht wenige. So der Rathaus-Chef.


Ein Ärgernis: Schmierereien an den Wänden der Unterführung am Kißlegger Bahnhof.
Was tun? Die Bahn habe angeboten, einen speziellen Wand-Anstrich zu liefern, von dem Grafitti-Schmierereien abgewaschen werden können. Laut Bahn sei es außerdem möglich, dass „wenn wir möchten, wir auch die Fläche gestalten können”. Dann mit Spray-Schutz drüber. Das Rathaus habe sich hierüber schlau gemacht. Bilder eines erfahrenen Malers auf den Unterführungs-Wänden ließe sich für 6509 Euro anfertigen. Krattenmacher: „Dieser Maler ist von der Bahn vorgeschlagen worden.”
„Klare Kante für Kant”
CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Dürr hält dagegen. Er meint, „dass eine schlicht saubergehaltene Unterführung nicht unbedingt Bilder braucht”. Schließlich könnten Leute, die durch die Unterführung gehen, Kißleggs Schönheit ja gleich bewundern, wenn sie den Durchgang unter den Gleisen verlassen hätten. Dürr: „Es sind keine Mittel im Haushalt vorhanden.” Deshalb zeige die CDU „klare Kante für Kant” – also für Kassenwart Roland Kant.
Peter Killat (SPD) denkt daran, dass Buben und Mädchen aus Kißlegg selbst die Wände gestalten könnten. Killat: „Das ist vielleicht eine Herausforderung” – etwa für die Realschule. Silke Monk bringt einen Biberacher Grafitti-Künstler ins Gespräch. Das gefällt Stefanie Halder (Freie Wähler).
Bürgermeister Krattenmacher hört da „völlig unterschiedliche Ansätze” heraus. Grundsätzlich gelte: „Wenn wir Qualität wollen, müssen wir Geld setzen.” Denn auch ein Schüler-Projekt bedeute „einen Aufwand”. Krattenmacher gibt zu bedenken: „Auch eine graue Wand ist eine schöne Wand.”
Was der Gemeinderat dazu entscheiden solle, „das nehmen wir alle mit in den Urlaub”, sagt sein Vorsitzender Dieter Krattenmacher. Beschlossen werden könne immer noch nach der Sommerpause.
Julian Aicher













