„Wir werden noch viel von diesem Gebäude profitieren“
Kißlegg – Mittwochabend, 6. August ab 17.00 Uhr. Der Gemeinderat versammelt sich im Esthersaal des Neuen Schlosses Kißlegg. Einer der Tagesordnungspunkte: die „Löwen”-Sanierung. Nachdem die Ratsmitglieder zuvor die Baustelle besucht hatten, beschlossen sie einstimmig: Neue Fenster werden bestellt. Für 196.00 Euro. Bauamtsleiter Manfred Rommel erklärte, dieser Betrag sei „ein Haufen Geld”. Allerdings betont Rommel, „dass wir noch in diesem Kostenrahmen liegen, die der Architekt das letzte Mal genannt hat. Also unter fünf Millionen”. Dass es auch sonst auf der „Löwen”-Baustelle vorwärts geht, erfuhr unser Reporter am Mittag des gleichen Tages vor Ort mit Architekt Christian Stottele.
„Wir werden noch viel von diesem Gebäude profitieren.” So CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Dürr am Mittwochabend im Gemeinderat. Seine Zuversicht beziehe er auch von Signalen von außerhalb Kißleggs. „Das Land lässt uns ja nicht im Regen stehen.”
196.000 € für Fenster
Damit reichlich Landesgelder tatsächlich fließen, sei es auch notwendig, sich streng an die Vorgaben des Zuschussgebers zu halten. So begründet Bürgermeister Dieter Krattenmacher, warum die Rathausverwaltung den Auftrag für die rund 50 Fenster (samt Laibungen) an eine Firma in Messkirch vergeben will. Gesetzlich geregelt sei bei solch öffentlichen Bauarbeiten nämlich, dass „das wirtschaftlichste Angebot” anzunehmen ist. Daran müsse man sich halten, selbst wenn die Entscheidung dann „böse Blut” gebe. So die Antwort auf mehrere Fragen der neuen grünen Gemeinderätin Silke Monk.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die alten, größtenteils maroden Fenster durch neue – denkmalgerechte – ersetzen zu lassen.
Der Name: „Bürgerhaus Kißlegg“
„Wir haben vor einigen Wochen im Löwen-Beirat darüber gesprochen“, führt Rathauschef Krattenmacher aus. Das dann fertiggestellte “Löwen”-Anwesen solle “Bürgerhaus Kißlegg” heißen. Den Namen „Löwen” direkt dabei. „ ,Bürger für Bürger‘ wollen das Gaststättenwesen dort betreiben”, berichtet Dieter Krattenmacher. Das Logo des Neuen Schlosses Kißlegg zeige sich „ganz reduziert”. Ähnlich solle auch das „Löwen”-Logo ins Auge fallen. Darüber möge der Gemeinderat in seiner Sommerpause nachdenken. Krattenmacher: „Wir fassen dazu keinen Beschluss heute.”

Entwürfe für ein Logo.
„Der Kisslegger“ vor Ort
Die Bildschirmzeitung „Der Kisslegger“ hatte sich am Mittag des Sitzungstags von Architekt Christian Stottele durch die Baustelle führen lassen. Dabei zeigte der Ravensburger Baufachmann einerseits einige der Fenster. Andererseits beachtliche Fortschritte bei den Holzarbeiten. Mehr noch: Das Mauerwerk zwischen den alten Fachwerkbauten wird teils mit den historischen Ziegeln erneuert. Mauer-Fachmann Sepp Reich aus Primisweiler ließ sich dabei direkt beim Einsetzen der Steine zuschauen. Der entsprechende “Speis” dazu entstehe ohne Zement, erläuterte Architekt Stottele. Sepp Reich: „Das hebt da besser als mit.”

Sepp Reich beim Mauern.
Nächste öffentliche Führung durch den „Löwen” am 2. September
Öffentliche Begehungen. Wer mit eigenen Augen sehen will, wie’s am „Löwen” vorwärts geht, bekommt dazu alle zwei Wochen Gelegenheit. „Wir freuen uns über alle, die kommen”. betont Bürgermeister Krattenmacher. Die nächste öffentliche Führung steht am 2. September im Kalender.
Text und Fotos: Julian Aicher
















