Im Kloster Reute startet die Wärmewende
Bad Waldsee-Reute – Im Kloster Reute beginnen in diesen Tagen die Bauarbeiten für ein weiteres Bauprojekt, das die Umstellung des Wärmenetzes zum Ziel hat. Das gerade im Umbau befindliche Kloster sowie weitere Gebäude auf dem Klosterberg werden schon bald mit nachhaltig erzeugter Wärme versorgt werden. Dafür kommen vier leistungsfähige Wärmepumpen auf dem Klosterareal zum Einsatz.
Alle reden über den Klimawandel und was man dagegen tun kann, die Franziskanerinnen im Kloster Reute gehen einen großen Schritt in Richtung Wärmewende. Mit dem Baubeginn (4. August) bringen sie einen weiteren Baustein ihres Klimaschutzprogramms auf dem Klosterberg an den Start. Ziel ist es, den CO₂-Ausstoß des Klosterbergs nennenswert zu reduzieren.
Wärmenetz wird weiterentwickelt
Im Fokus steht nun die Weiterentwicklung des weitläufigen Wärmenetzes. Wird die Wärme für Heizung und Warmwasserbereitung bis dato noch von zwei Blockheizkraftwerken erzeugt, die fossiles Gas verbrennen, ergänzen zukünftig vier neue, hocheffiziente Wärmepumpenaggregate die Wärmeerzeugung. In den Sommermonaten können diese die benötigte Wärme nahezu alleine bereitstellen und in der kalten Jahreszeit helfen sie, die Laufzeiten der Blockheizkraftwerke und die Verbrennung des fossile Brennstoffs Gas zu senken. So können jedes Jahr rund 108 Tonnen des schädlichen Klimagases Kohlendioxid vermieden werden. Nach zwei Jahren Vorarbeit im Projektteam um Bettina Eilers-Häußler können die Planungen nun umgesetzt werden. Ab 4. August wird in der Klostergasse gegraben, um das Mutterhaus der Franziskanerinnen an das Wärmenetz anzubinden. Während der kommenden 10 Tage kann es deshalb zu Einschränkungen des Verkehrs in der Klostergasse kommen. Ab Ende August beginnen dann die Umbauarbeiten in den Technikzentralen des Klosters und zum Herbst sollen die Wärmepumpen einsatzbereit sein. Dann kann auch die Klosterbaustelle klimaschonend beheizt werden.
Mutterhaus wird energetisch saniert
Dass Wärmepumpen eine gute Sache sind, war schon im vergangenen Winter zu erleben. Da wurde die Klosterbaustelle noch mittels angemieteter Wärmepumpen beheizt und so mehrere tausend Liter Dieselkraftstoff mit den entsprechenden Emissionen eingespart. “Der Baustein Wärmenetz schließt nun nahtlos an die Klimaschutzmaßnahmen an, die wir bei der Sanierung des Mutterhauses umsetzen”, erklärt der Projektkoordinator für das Klosterbergprojekt, Claus Mellinger. Neue, wärmedämmende Holzfenster, Wärmedämmung der Außenwände, effiziente LED-Beleuchtung und ein Grauwassernetz für Toilettenspülung und Gartenbewässerung gehören zu den Maßnahmen, die im sanierten Mutterhaus rund 150 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen werden. Um noch mehr Regenwasser nutzen zu können, wird eine weitere 100.000 l fassende Zisterne zugebaut. Im denkmalgeschützten Bestandsbau des Mutterhauses ist die energetische Sanierung jedoch eine Herausforderung. Bei der Wärmedämmung können nämlich nicht einfach Dämmplatten auf die Klosterfassade geklebt werden. Die Lösung ist ein dämmender Verputz, der auf die Innenseiten der Außenmauern aufgebracht wird. Mit diesen Maßnahmen können auch die neuen Wärmepumpen optimal in das neue Wärmenetz eingebunden werden.
Der Bund fördert die Maßnahmen
Dankbar sind die Schwestern über die Förderzusagen aus verschiedenen Bundesprogrammen zur energetischen Sanierung und Wärmenetzentwicklung. Der Anteil am Baubudget, der nach den zugesagten Förderprogrammen übrigbleibt, ist dennoch bedeutend. Unterm Strich zählen für die Bauherrinnen jedoch die rund 260 Tonnen CO2 pro Jahr, die sie der Umwelt schon bald jährlich ersparen werden. Denn schließlich ist Machen besser als Reden.















