Jugendmusikschule zeigt ihre Ausbildungsleistungen
Bad Waldsee – Am 18. Juli lud die Jugendmusikschule ins Jugendkulturhaus „Prisma“. Junge wie fortgeschrittene Schüler aus ihren Instrumentenklassen boten, teilweise gemeinsam mit ihren Lehrkräften, einen feinen Konzertabend, der auch die Vielfalt dieser Schule bewies. Mit acht Programmpunkten trugen Ensembles oder Solisten aus Holzbläsern, Pianisten, Streichern, Schlagzeugern und Gesangsschülern überzeugende Einblicke ihres Könnens vor. Martin Pfob, der neugewählte Vorsitzende des Vereins, wünschte in seinem Grußwort gutes Gelingen, viel Spaß und freute sich über die große Besucherschar, die sogar auf die Tribünen des “Prisma” ausweichen musste.

Martin Pfob bei der Begrüßung.
Die Querflötenklasse von Antje Hilmes-Walravens durfte das Konzert eröffnen. Begleitet von rhythmischem Stampfen und Knallen von Luftballons legten ihre Schüler einen flotten und lustigen Konzertbeginn hin. Ihre Lehrerin spielte selbst mit und hatte ihre jungen Musikerinnen bestens im Griff.

Ein Teil der Querflötenklasse Antje Hilmes-Walravens.
Reinhard Espe schickte zwei seiner Saxophonschüler, Philipp Rottweiler und Emil Buck, auf die Bühne. Das Duett bot Lateinamerikanisches, das höchste Ansprüche fordert. Den Beiden merkte man Freude am Auftritt im Jahresabschlusskonzert an. Sie spielten die teils recht schwierigen Passagen sicher und mit Leichtigkeit.

Espes Saxophonisten Philipp Rottweiler und Emil Beck.
Nick Sonntag, Klavierschüler von Elena Becker-Schramm, war einer der beiden Solisten des Abends. “Lost” von Tony Ann gilt in der Musikliteratur als schwierig. Mit erstaunlicher Sicherheit und technisch perfekt spielte Nick diese Komposition.

Klavierschüler Nick Sonntag.
Christine Zimmermann, erfahrene Dirigentin und seit Jahren in Sachen „Jugend musiziert“ höchst erfolgreiche Klarinettenlehrerin, bot 13 Schülerinnen und einen Schüler auf. Davon nimmt etwa die Hälfte erst seit vergangenen Oktober Unterricht. Mit ihrem klugen Dirigat nahm sie das Publikum auf eine spannende Reise mit: mit dem Thema „Sendung mit der Maus“, mit „Im Indianerdorf“, mit „Am Lagerfeuer“ aus den Indianergeschichten von Josef Bönisch und schließlich mit dem Spottlied Tübinger Studenten gegen uns Oberschwaben „Auf der Schwäbschen Eisenbahna“. Das Engagement der Lehrerin belohnten ihre jungen Schülerinnen und Schüler mit einem absolut fehlerfreien Vortrag.

Christine Zimmermann (Klarinettenklasse)

Klarinettenschüler.

Wie bereits auf der Party zum 60-jährigen Jubiläum der Kleinen Galerie fanden die Violinistin Salome Hänsler (Bild) und der Schlagzeuger Ralle Fricker zusammen. Gemeinsam mit ihren Schülern boten sie unter dem Logo „Strings and Drums“ (Streichmusik mit Trommeln) ein absolut außergewöhnliches Medley mit Hits wie “Clocks”, “Paradise” und “Viva la vida” der Pop-Rock-Band “Coldplay”, arrangiert von Michael Brown und einstudiert von den beiden Lehrkräften. Man möchte nicht glauben, welch besondere Klangeffekte mit solch unterschiedlichen Instrumenten wie Violinen, Celli und Schlagzeug entstehen können. Unter den Violinisten befand sich übrigens Noch-Vorsitzender Mario Pfob. An der Marimba war Tim Schaz, an den Pauken war Pascal Rebmann, an den Drums war Hannes Schlayer, für Percussion zeichnete Lukas Maucher Verantwortung und an der Djembe war Fricker selbst.

Ralle Frickers Schlagzeugklasse (rechts Fricker).

Einige “Stringers” (Streichmusiker).

Ein Teil des eigens zum Kontert gebildete Ensembles “Strings & Drums” (hier im Bild nur Streicher; Zweiter von links Mario Pfob).

Elena Becker-Schramm kündigt Celine Schwarz an.
Nächster Programmpunkt war das zweite Solo des Konzertabends. Gesangschülerin Celine Schwarz intonierte mit großartiger Stimme und feiner Klangfarbe (Timbre) den Titel “Premier amour” (Nour), begleitet aus der Konserve. Sie trug das Chanson natürlich stilgerecht in französischer Sprache vor.

Celine mit „Premier amour“.
Ihr folgte wieder ein Ensemble, bestehend aus drei Drummern von Ralle Frickers Schlagzeugklasse. Tim Schaz, Hannes Schlayer und Pascal Rebmann präsentierten ein rasantes Tribute to Joe Morello, dem Schlagzeuger im Dave-Brubeck-Jazz-Quartet. Mit “Rolling in rhythm” (Charly Wicoxon) gelang ihnen eine höchst präzise Interpretation, an der Morello wohl Freude gehabt hätte.

Drei Drummer für Joe Morello (Fricker-Schüler).
Den Schlusspunkt des Konzerts gestaltete das Saxophonquartett Thomas Scholz. Der Lehrer selbst ist Teil dieses Quartetts, seine Schüler sind Emilie Maucher und Aron Schuhmacher am Altsaxophon und Jessica Kloos am Baritonsaxophon. Ein Genuss war es, “House of the rising sun” (Animals) und “Hit the road Jack” (Ray Charles) zu hören.

Saxophonquartett Thomas Scholz, v. l. Jessica Kloos, Thomas Scholz, Emilie Maucher und Aron Schuhmacher.

Thomas Scholz und Emilie Maucher.
Ein mehr als berechtigtes Fazit des Konzertabends dürfte wohl sein: Die Jugendmusikschule Bad Waldsee hat überzeugende Eigenwerbung geschafft und hoffentlich starkes Interesse am Erlernen eines Instruments geweckt. Sicher sind solche Konzerte eine ideale Ergänzung zu den Tagen der offenen Tür, an denen Kinder und Jugendliche Instrumente ausprobieren dürfen.
Text und Fotos: Peter Lutz











