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Auszubildende des Berufsbildungswerks Adolf Aich wanderten vom Bregenzer Wald nach Ravensburg

Marschieren wie die Schwabenkinder



Foto: Stiftung Liebenau
Zehn Auszubildende des Berufsbildungswerks Adolf Aich (BBW) Ravensburg wandern gemeinsam mit ihren Begleitern auf den Spuren der Schwabenkinder vom Bregenzerwald – hier vor der denkmalgeschützten “Bezegg-Sul” – bis nach Ravensburg.

Ravensburg – Zehn junge Menschen, fünf Tage, rund 90 Kilometer zu Fuß: Eine Gruppe von Auszubildenden des Berufsbildungswerks Adolf Aich (BBW) der Stiftung Liebenau in Ravensburg hat sich im Mai auf eine besondere Reise begeben – entlang des historischen Schwabenkinderwegs von Bad Hopfreben im Bregenzerwald bis nach Ravensburg. Begleitet von ihren Ausbildern und Bildungsbegleitern erlebten die Auszubildenden aus den Bereichen Hochbau und Hauswirtschaft nicht nur eine körperlich herausfordernde Wanderung, sondern auch ein intensives Gemeinschaftserlebnis.

Weiter Weg der Saisonarbeiter

Ziel war es, sich mit der Geschichte der Schwabenkinder auseinanderzusetzen – jener Kinder, die bis ins frühe 20. Jahrhundert aus armen Bergregionen nach Oberschwaben zogen, um dort als Saisonarbeiter zu arbeiten. „Wir wollten spürbar machen, was es bedeutet, sich auf einen langen Weg zu begeben – mit allen Höhen und Tiefen“, sagt Bildungsbegleiterin Pamela Weiß. „Dabei ging es nicht um Leistung, sondern um Gemeinschaft.“

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Stationen voller Begegnung

Die Route führte über anspruchsvolle Etappen, darunter der Lorenapass, bis hinunter nach Bregenz und weiter nach Tannau. Die Gruppe wurde unterwegs herzlich empfangen – etwa im Seniorenheim Tschermakgarten der Stiftung Liebenau, wo warme Getränke und ein freundliches Willkommen warteten. Auch die spontane Unterstützung durch die Firma Vaude, die Regenjacken zur Verfügung stellte, sowie die abteilungsübergreifende Hilfe innerhalb des BBW zeigten: Gelebte Solidarität ist möglich.

Wie gut wir es heute haben

Am letzten Tag erreichte die Gruppe erschöpft, aber stolz Ravensburg. „Wir haben gespürt, wie gut wir es heute haben – und wie schwer der Weg für die Schwabenkinder gewesen sein muss“, fasst Ilona Abler, Teamleiterin Hauswirtschaft am BBW, die Erfahrungen zusammen. Die Wanderung wurde inhaltlich begleitet durch den Spielfilm „Schwabenkinder“ und das gleichnamige Buch von Elmar Bereuter, die beide eindrucksvoll die historischen Hintergründe beleuchten.

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Mehr als eine Wanderung

Was bleibt von dieser besonderen Erfahrung, ist weit mehr als die Erinnerung an eine Wanderung: Die Teilnehmenden haben ihre persönlichen Grenzen ausgelotet, Verantwortung übernommen und gelernt, Rücksicht zu nehmen. Dankbarkeit für gutes Essen, trockene Schlafplätze und die vielfältige Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen begleitete sie ebenso wie die Erkenntnis, Teil eines besonderen Projekts gewesen zu sein. Die Erinnerungen an klatschnasse Kleidung, steile Anstiege, Hüttenabende und gemeinsames Zähneputzen unter freiem Himmel werden bleiben – genauso wie das Gefühl, gemeinsam etwas Bedeutendes geschafft zu haben.







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