Wege zur Klimaneutralität
Bad Waldsee – In seiner Sitzung am 26. Mai hatte der Gemeinderat den Ausstieg aus dem European Energy Award beschlossen. Begründung: Zu teuer, zu bürokratisch. Als Ersatz sollte die Stadt dem Klimaschutzprogramm „Zukunftskommune Oberschwaben“ beitreten. Die Fraktion der Grünen meldete in der damaligen Sitzung ihre Bedenken an. Insbesondere Jörg Kirn bemängelte, dass man aus einem bewährten Programm aussteigen und etwas Unbekanntes einkaufen würde. „Das ist der Abstieg aus der Bundesliga in die Regionalliga“, sagte er. Am 7. Juli stellte die Energieagentur Oberschwaben unter Leitung von Geschäftsführer Walter Göppel im Ausschuss für Umwelt, Technik und Nachhaltigkeit (AUTN) die neuesten Entwicklungen rund um die „Zukunftskommune“ vor. Die Initiative unterstützt Städte und Gemeinden bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen – praxisnah, unbürokratisch und effizient.
Was ist die „Zukunftskommune“?
Ein pragmatischer Ansatz zur kommunalen Energiewende:
Wenig Bürokratie, geringer Personalaufwand
Transparente Bewertung durch ein Ampelsystem
Fokus auf Klimaneutralität, Energieeffizienz und regionale Wertschöpfung
Ablauf in vier Schritten:
Bestandsanalyse
– Checkliste vorhandener Maßnahmen
Maßnahmenplanung
– Workshops, Szenarien und Ratsbeschluss
Umsetzung
– Beratung und regelmäßige Treffen
Zukunftsgipfel
– Evaluation & Vorstellung von Best-Practice-Beispielen
8 zentrale Handlungsfelder:
Nachhaltiges Bauen, Strom, Wärme, Mobilität, Energieeffizienz, Klimawandelanpassung, Multiplikatoren und individuelle Beratung.
Ausblick
Bis Anfang 2026 soll die Initiative auf alle Energieagenturen in Baden-Württemberg ausgeweitet werden. Ziel ist es, mit dem neuen Bewertungssystem (eea 3.0) und Pilotprojekten im Land nachhaltige Kommunalentwicklung sichtbar und steuerbar zu machen.
Da die Teilnahme an diesem Programm schon in der Sitzung vom 26. Mai entschieden wurde, gab es nach der Präsentation keine große Aussprache. Die Räte nahmen das Programm zur Kenntnis und begrüßten, dass es mit weniger Kosten und weniger Bürokratie verbunden sein soll.
Erwin Linder













