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4,6 Prozent aller Kinder im Alter von fünf bis 17 Jahren in Deutschland

Adipositas: Kinder aus ärmeren Familien deutlich häufiger betroffen



Hamburg – Kinder aus ärmeren Familien erhalten deutlich öfter die Diagnose Adipositas als Mädchen und Jungen aus wirtschaftlich und sozial besser gestellten Schichten. Die Häufigkeit ist rund 36 Prozent höher, wie DAK-Daten belegen. Bei Mädchen ist der Trend mit 39 Prozent ausgeprägter als bei Jungen.

Insgesamt bleibt die Zahl stark übergewichtiger Kinder in Deutschland auf einem hohen Niveau. So wurden 2023 bundesweit hochgerechnet rund 470.000 Mädchen und Jungen mit einer Adipositas-Diagnose in Arztpraxen und Krankenhäusern versorgt. Das entspricht 4,6 Prozent aller Kinder im Alter von fünf bis 17 Jahren in Deutschland. Das sind die Kernergebnisse des aktuellen DAK-Kinder- und Jugendreports zum Thema Adipositas. Kinderärztinnen und -ärzte sehen ein „ernstes gesundheitliches Problem“ und bewerten den Zusammenhang zwischen Adipositas und sozialer Ungleichheit als „alarmierend“. DAK-Chef Andreas Storm fordert mehr Präventionsangebote an Schulen. 

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„Die hohe Zahl von Kindern und Jugendlichen, die mit Adipositas in Behandlung sind, gibt uns Anlass zur Sorge“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. „Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Adipositas ist bedenklich. Wir brauchen passgenaue Präventionsangebote in unseren Schulen, die Gesundheitskompetenz und Ernährungsbewusstsein vermitteln.“ 

Für die aktuelle DAK-Sonderanalyse im Rahmen des Kinder- und Jugendreports untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 800.000 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit versichert sind. Der Fokus der Analyse lag auf der Altersspanne fünf bis 17 Jahre. Untersucht wurde das Zeitfenster von 2018 bis 2023 mit jährlich über sieben Millionen ambulanten Arzt- und Therapeutenbesuchen, Krankenhausaufenthalten und Arzneimittel-verschreibungen. 

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Soziale Ungleichheit: Kinder aus armen Familien häufiger adipös

Im Kontext von Adipositas gibt es innerhalb der Gesellschaft große Unterschiede: Der DAK-Kinder- und Jugendreport macht deutlich, dass Kinder aus sozial schwachen Familien rund 36 Prozent häufiger in einer Adipositas-Behandlung sind als Kinder aus hohen Schichten. So waren 2023 5,5 Prozent der Kinder aus ärmeren Familien mit der Diagnose Adipositas in Arztpraxen und Krankenhäusern. Bei Kindern aus höheren sozialen Schichten waren es vier Prozent. Der Trend ist bei Mädchen markanter: 3,8 Prozent der sozial besser gestellten Mädchen leiden an Adipositas, bei ärmeren Mädchen sind es 5,7 Prozent. Das entspricht einem Plus von rund 39 Prozent. 

„Der starke Zusammenhang zwischen Adipositas und sozialer Ungleichheit ist besonders alarmierend“, sagt Dr. Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V. (BVKJ). „Für uns als Gesellschaft bedeutet das, dass wir dringend in gesundheitsfördernde Maßnahmen investieren müssen, die alle Kinder erreichen – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft.“ Dazu gehören laut Hubmann Aufklärungskampagnen, der Ausbau von Sport- und Freizeitangeboten sowie eine Verbesserung der Ernährungskompetenz in Schulen und Kitas. „Als Kinder- und Jugendarzt appelliere ich daher an alle Akteure – von Eltern und Schulen bis hin zur Politik – sich dieser wichtigen Aufgabe mit Nachdruck zu widmen.“

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Krankheitshäufigkeit weiter hoch

Die DAK-Studie zeigt, dass die Krankheitshäufigkeit von Adipositas bei Kindern und Jugendlichen weiter stark ausgeprägt ist. Nach einem Höchststand in Zeiten der Corona-Pandemie stabilisieren sich die Adipositas-Zahlen insgesamt auf einem hohen Niveau. 2023 wurden bundesweit hochgerechnet rund 470.000 Mädchen und Jungen im Alter zwischen fünf und 17 Jahren mit einer Adipositas-Diagnose in Arztpraxen und Krankenhäusern behandelt. Die Forscherinnen und Forscher von Vandage und der Universität Bielefeld prognostizieren einen langfristigen Versorgungsbedarf. 

„Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Adipositas bei Kindern und Jugendlichen weiterhin ein ernstes gesundheitliches Problem ist: 4,6 Prozent der Fünf- bis 17-Jährigen waren 2023 aufgrund von Adipositas in ärztlicher Behandlung – eine besorgniserregend hohe Zahl“, so BVKJ-Präsident Hubmann. „Es ist notwendig, politische Maßnahmen zu ergreifen, die gesunde Lebensmittel erschwinglicher machen und gleichzeitig den Zugang zu ungesunden, hochverarbeiteten Produkten erschweren.“

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Diese Forderung unterstützt auch DAK-Chef Storm: „Wir brauchen wirksame Maßnahmen zum Schutz unserer Kinder. Zudem sollten wir über eine Herstellerabgabe auf stark zuckerhaltige Getränke nachdenken, wie sie bereits erfolgreich in Großbritannien praktiziert wird.“

Adipositas: ein Überblick

Zu den häufigen körperlichen Beschwerden von Adipositas-Patientinnen und -Patienten gehören mangelnde Ausdauer und schnelle Ermüdung bei Belastung, meist verbunden mit starkem Schwitzen. Adipöse Menschen leiden häufiger unter chronischen Rückenschmerzen. Die Gelenke – vor allem Hüften, Knie und Füße – sind überlastet. Viele Bewegungsabläufe sind dadurch zunächst unangenehm und dann schmerzhaft. Ein Teufelskreis aus weniger Bewegung und durch die fehlende Bewegung zunehmende Beschwerden entsteht. Hinzu kommt ein deutlich erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Typ-2-Diabetes, Schlafapnoe, Arthritis und Depressionen.

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Weitere Informationen: dak.de/adipositas

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit.

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