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Zelebriert vom Davoser Stadtpfarrer und Dekan Kurt Susak

Narrenmesse in Rot-Weiß zum 50-jährigen Jubiläum der Chadaloh



Foto: Ulrich Gresser
Blick vor dem Auszug vom Altarraum in die vollbesetzte Pfarrkirche.

Haidgau – Die Haidgauer Narrenzunft Chadaloh wird 50 Jahre alt und vertraut auf den Segen Gottes. Mit einer Narrenmesse in Rot und Weiß, zelebriert vom Davoser Stadtpfarrer und Dekan Kurt Susak in der Pfarrkirche St. Nikolaus, startete die Narrenzunft in ihre Jubiläums-Festwoche.

Wer könnte für so eine Messe besser geeignet sein als Kurt Susak, der aus Adelshofen stammt und der als junger Mann, „als ich noch jung und knackig war“ selbst bei den Weißnarren in Haidgau mitgesprungen ist.

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An diesem Sonntagmorgen präsentierte sich das Gotteshaus schon lange vor dem Beginn der Messe schon sehr geschäftig: Die Musikkapelle probte noch mit ihrem Dirigenten Alexander Werner oben auf der Orgelempore die Lieder, die sie während des Gottesdienstes spielten, angefangen von „Tage wie dieser“, über „Sternenhimmel“ bis zu „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Und im Altarraum waren die Mesnerinnen gemeinsam mit den Ministrant/innen, sämtliche in der „Ausgehkleidung“ der Narrenzunft – rote Bluse, Schaffell und bemalte Hosen – damit beschäftigt, an die mit Zunft-Accessoires geschmückten Altäre letzte Hand anzulegen und den Ablauf des Gottesdienstes abzusprechen.

Dann füllten sich die mit in den Orts- und Zunftfarben gehaltenen Luftballons geschmückten Kirchenbänke mit Haidgauer Narren, darunter natürlich die drei Zunftmeister, die während dieser 50 Jahre die Geschicke der Zunft leiteten.
Angefangen von Gründungsmitglied und erstem Zunftmeister Franz Ritscher über Doris Bendel bis hin zum aktuellen Zunftmeister Daniel „Wasi“ Wassner. Zu ihnen gesellten sich neben zahlreichen Haidgauer Narren auch die beiden Regionen-Zunftmeister Jürgen Hanser (Oberschwaben-Donau) und Frank Spleiß, Vizepräsident des Alemannischen Narrenrings (ANR) sowie weitere Vertreter anderer Zünfte.

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Feierlicher Einzug mit Zunftfahne und Vortragekreuz

Nach dem – wie es sich für einen Festgottesdienst gehört – feierlichen Einzug mit Zunftfahne und Vortragekreuz und nachdem die Hästräger vor dem Altar ihre Masken abgelegt hatten, begrüßte Kurt Susak die vollbesetzte Kirche mit einem kräftigen „Wieso-Awaa“ und ließ auch gleich eine Definition von Fasnacht folgen, die ihren Ursprung ja in der katholischen Kirche fand. Er gedachte in seiner kleinen Ansprache auch des langjährigen Haidgauer Pfarrers Deogratias Bukenya. Gott sei immer da, auch wenn sich in seinem Haus nicht immer Engel versammeln, sondern auch hin und wieder Bengel, sagte Susak mit einem Augenzwinkern. Und ergänzte den Haidgauer Narrenruf „Wieso-Awaa“ nach der Lesung gleich noch um ein „Hallelujah“.

Predigt in Reimform

In seiner launigen Predigt – natürlich in Reimform, in der er immer wieder zur Bekräftigung die Festgemeinde zu der Melodie von Sierra Madre singen ließ „Kirche, Kirche, das sind wir, lieber Gott wir danken Dir“. „Denn was wär das Menschenleben, würde es nichts Höheres geben, alles wäre Menschenwerk, nur der Blick aufs Ganze stärkt, “ wies damit auf die Würde des Gotteshauses hin. „Nun in unserem Evangelium heute, erinnert Jesus seine Leute, wenn er uns mahnt und Trost uns spendet, abgerechnet wird am Ende.“ Wenn jeder meine, nur er habe recht, dann werde das Leben eher schlecht. Wir spürten, dass vieles gespalten sei, wenn wir uns nicht an die Wahrheit Gottes halten würden. „Als Christen sollten wir nicht alles ausprobieren, sondern uns am Evangelium orientieren. Denn letztlich zählt, was Gott tut von mir denken, und nicht was Menschen fälschlich lenken.“

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Das zu verwirklichen, was Jesus vorgesehen habe, sei Christenpflicht. Dass es das Paradies nicht umsonst gebe, das wüssten auch Papst, Bischöfe und Priester. „Denn von der Kirch erwarten wir, dass sie glaubwürdig stehet hier.“ Nur wenn der Herr im Zentrum stehe, gehe es mit Welt und Kirche aufwärts. „All unser Helfen, Beten, Opfern, Geben ist wichtig fürs Zusammenleben, wenn wir uns jeder daran halten, kann keiner mehr die Wahrheit spalten. Dann brauchen wir auch keinen Fakten-Check, denn Jesu Worte sind korrekt.“

Kurt Susak erntete für seine Predigt spontanen Applaus von den Gottesdienstbesuchern, die sich während des Singens im Takt der Melodie begeistert hin und her gewiegt hatten.

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Nach den von den Zunftmeistern verlesenen Fürbitten zugunsten der Jugend, dem Schutz der Veranstaltungen und zum Andenken an die Verstorbenen spielte die Musikkapelle vor der Gabenbereitung das vertonte Gedicht des evangelischen Theologen Dietrich Boenheffer „Von guten Mächten“. Und auch die Schellen bei der Gabenbereitung und Wandlung waren an diesem Tag „Chadaloh-Like“: Es wurden anstelle der üblichen Altarschellen Schellenriemen der Häser geschwungen.

Eine kleine musikalische Reminiszenz an Susaks neue Heimat hatte die Musikkapelle mit „Ein Leben lang“ bei der Kommunionbegleitung parat, bei dem die Musiker wieder einmal auch ihre stimmlichen Qualitäten beweisen konnten. Nicht fehlen durfte natürlich der Haidgauer Narrenmarsch zum Auszug, nachdem Susak mit dem ihm eigenen Humor vor dem Segen noch eine Verkündigung hatte: „Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder ein Sektempfang im Foyer der Turnhalle – oder Beichtgelegenheit bei mir!“
Keine Frage wofür sich Mitfeiernden entschieden…

Viele Bilder in der Galerie

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Fotos: Ulrich Gresser

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