Skip to main content
„Solche Zustände kosten uns Fahrgäste“

Verkehrsverbund zu Gewaltvorfällen am Bahnhof Ravensburg



Ravensburg – Die jüngsten Gewaltexzesse im Umfeld des Ravensburger Bahnhofs geben dem bodo-Verkehrsverbund Anlass, im Interesse der Fahrgäste Stellung zu beziehen. Videoüberwachung müsse eine von mehreren Maßnahmen sein, damit man sich rund um den Bahnhof wieder sicher fühle.

„Was sich hier täglich abspielt und zuletzt in Form von Massenschlägereien einen weiteren, dramatischen Höhepunkt erfahren hat, erschreckt und verunsichert unsere Fahrgäste. Hier ist keinesfalls die Aufenthaltsqualität geboten, die wir uns im öffentlichen Nahverkehr vorstellen“, sagt Bernd Hasenfratz, Geschäftsführer des Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbunds (bodo). „Klar ist auch: Solche Zustände kosten uns Fahrgäste. Und das sind wir nicht länger bereit hinzunehmen. Dringend geboten ist vor allem eine Videoüberwachung, wie sie auch Polizeipräsident Stürmer und Oberbürgermeister Rapp fordern.“

ANZEIGE

Einer der wichtigsten Knotenpunkte im bodo-Netz

Der Bahnhof in Ravensburg sei einer der wichtigsten Knotenpunkte im bodo-Netz, so Hasenfratz. Die vielen unterschiedlichen Zuständigkeiten und Rechtslagen in den verschiedenen Teilbereichen von Bahnhof und Busbahnhof seien aber manchmal schwierig zu durchschauen. „Ich kann versichern: Auch wir ÖPNV-Akteure wollen unseren Teil dazu beitragen, dass man sich am Bahnhof wieder sicher fühlt“, betont der Geschäftsführer.

Von den Geschehnissen, die sich seit Jahren praktisch täglich abspielen, wissen Mitarbeiter des Verkehrsverbunds, Busfahrpersonal und Fahrgäste eindrücklich zu berichten. „Mir ist manchmal schon mulmig, wenn ich zur Arbeit komme oder in den Feierabend gehe“, sagt beispielsweise Alexander Krebs, Mitarbeiter in der Verbundgeschäftsstelle, die im Bahnhofsgebäude ihren Sitz hat. „Unangenehme und gewaltbereite Leute halten sich hier auf. Aber wenn gleich der Bus kommt, kann man nicht einfach das Weite suchen.“ Als Mitarbeiter des Verkehrsverbunds beobachtet er die Haltestellen ganz genau. „Hier ist es oft laut und es herrscht aufgeheizte Stimmung. Ich konnte schon so manche Schlägerei beobachten“, berichtet er.

ANZEIGE

„Manchmal ist es schon erschreckend“, sagt auch Heike Hess, die ebenfalls beim Verbund arbeitet. Vom Bürofenster aus, mit Blick auf den Bahnhofsvorplatz, erlebt sie das Geschehen mit: „Immer wieder hört man jemanden brüllen. Ich hoffe dann immer, dass es nicht eskaliert. Aber Polizei und Rettungswagen kommen an manchen Tagen mehrfach.“ Beim Warten auf den Bus geschehe es zudem regelmäßig, dass Fahrgäste zunächst etwas weiter entfernt stünden, bisweilen auch im Regen, und erst bei Ankunft des Busses zur Haltestelle gingen. „Denn dort ist es sehr wahrscheinlich, von Leuten angepöbelt zu werden, die gar nicht auf den Bus warten, aber trotzdem das Wartehäuschen für sich beanspruchen.“

Busbahnhof ist ein Brennpunkt

Ganz nah am Geschehen sind auch die Busfahrer, in deren Namen Bernd Grabherr als Geschäftsführer der Regionalverkehr Bodensee-Oberschwaben GmbH (RBO) spricht: „Der Busbahnhof in Ravensburg ist eindeutig der Brennpunkt im Verbundgebiet. Wir betreiben Buslinien in der gesamten Region, aber an keinem anderen Busbahnhof sind die Zustände so problematisch wie hier.“ Manchmal müsse das Buspersonal auch den Notruf wählen. Bestätigen kann das Busunternehmerin Elke Müller, die regelmäßig selbst am Steuer sitzt: „Wenn man an der Haltestelle die Tür öffnet, kommt man sich ein Stück weit ausgeliefert vor. Weil man nie weiß, wer den Bus betritt und weil schnelle Hilfe im Notfall wohl kaum zu erwarten wäre.“ Immer wieder müsse man auch feststellen, dass geparkte Busse aufgebrochen würden.

ANZEIGE

“Es besteht dringender Handlungsbedarf”

Dominik Dornfeld, Betriebsleiter beim Verkehrsbetrieb Hagmann, unterstreicht: „Unser Fahrpersonal erlebt die beschriebenen Situationen häufig.“ Die vor einiger Zeit neu eingeführten Fahrpläne in den Abendstunden hätten sich bewährt, weil dadurch die Busse schon frühzeitig zum Einsteigen bereitstünden. „Wir haben von unseren Fahrgästen positive Rückmeldung bekommen, dass dies zum Sicherheitsgefühl beiträgt, da sie nicht draußen und im Dunkeln warten müssen, sondern bereits einsteigen können. Auch die Fahrerinnen und Fahrer sprechen sich positiv aus, da sie nicht allein am Bahnhof stehen müssen und zumindest Kollegen in der Nähe sind. Trotzdem besteht dringender und konsequenter Handlungsbedarf.“

Das Unbehagen der Fahrgäste ist am vergangenen Dienstag (11.2.) auch im bodo-Fahrgastbeirat zur Sprache gekommen. „Für Menschen mit Behinderung gelten Bahnhof und Busbahnhof vielfach als No-Go-Bereiche“, sagt Beiratsmitglied Franz Erwin Kemper aus eigener Erfahrung. Und Beiratssprecher Dieter Stohr fordert: „Der Busbahnhof braucht eine bessere Ausleuchtung, Videoüberwachung und mehr Präsenz von Sicherheitskräften.“

ANZEIGE



NEUESTE BEITRÄGE

Auf der A96 zwischen Wangen und Leutkirch

Lkw-Fahrer mit über zwei Promille angehalten

Kißlegg – Über zwei Promille ergab ein Alkoholvortest bei einem Lkw-Fahrer, welcher am Dienstag (16.12.) kurz nach 14.00 Uhr von der Polizei auf der A 96 angehalten wurde.
Jahreshauptversammlung des Bauernverbandes Oberschwaben-Allgäu

Klare Positionen und intensive Diskussionen

Gaisbeuren – Am 11. Dezember kam der Bauernverband Allgäu-Oberschwaben zu seiner Jahreshauptversammlung im Dorfgemeinschaftshaus in Gaisbeuren zusammen. Nach einer flotten musikalischen Einleitung durch die Bauernkapelle unter Leitung des Dirigenten Eugen Maucher konnte der Vorsitzende Franz Schönberger Insgesamt 72 Personen begrüßen, darunter viel Prominenz:
Alpenverein Leutkirch

Senioren genossen grandioses Panorama hoch überm Rheintal

Leutkirch – In vielen Skigebieten hat die Saison begonnen. Die Seniorengruppe des Alpenvereins Leutkirch nutzt den Winter auch gerne für Wanderungen. Ein besonders lohnendes Ziel für vier Teilnehmer zwischen 65 und 80 Jahren bot am 11. Dezember die Hohe Kugel.
Bühne für regionale Ideen

Bio-Musterregionen suchen Thementische, Marktstände und Projekte

Landkreis Ravensburg –Die BioMusterregionen Biberach und Ravensburg laden alle Interessierte aus den Bereichen der Erzeugung, Verarbeitung, Handel, Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie sowie Partner/innen der regionalen Bio-Land- und Lebensmittelwirtschaft (wie z.B. Wirtschaftsförderung, Tourismus, Verwaltungen, Kommunen, Politik) aber auch der breiten Öffentlichkeit zur MitmachKonferenz „Werkstatt: Stadt – Land – Tisch“ ein. Die Veranstaltung findet am 17. März 2026 ganztägig in der Zehn…
Digitaler Patientenservice

Ärztliche Beratung im Internet

Region – Wer akut erkrankt ist und seinen Arzt oder seine Ärztin nicht erreicht, kann unter www.docdirekt.de rund um die Uhr eine medizinische Ersteinschätzung bekommen.

MEISTGELESEN

Am 20. Dezember

Reservisten wandern zur Sebastianskapelle

Haisterkirch – Der Verband der Reservisten der Bundeswehr lädt die Reservisten aus dem Raum Bad Waldsee, Bad Wurzach und Aulendorf am 20. Dezember zu einer Weihnachtswanderung mit Gottesdienst in der Sebastianskapelle oberhalb von Haisterkirch ein. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr vor dem Klosterhof in Haisterkirch (Ortsverwaltung). Der Gottesdienst in und an der Wallfahrtskapelle St. Sebastian findet gegen 18.00 Uhr statt. Eingeladen sind auch interessierte Bürger. In der Einladung heißt es:
Ausführlicher Bericht

Bad Wurzach lehnt Biosphärengebiet ab

Bad Wurzach (dbsz) – Bad Wurzach steigt aus dem Prüfprozess zur Schaffung eines Biosphärengebietes in Oberschwaben aus. Mit 17 zu 4 Stimmen wurde am Montagabend (13.10.) in der Gemeinderatssitzung der Antrag der CDU-Fraktion angenommen. Ein Antrag der zweiköpfigen Fraktion der Grünen auf Vertagung einer Beschlussfassung wurde mit derselben Mehrheit abgelehnt. Die Entscheidung Bad Wurzachs gilt als schwerer Rückschlag für den Prozess, verfügt die Stadt doch mit dem Wurzacher Ried über ein Herz…
An unbeschranktem, aber rotlichtgesichertem Bahnübergang

Tödlicher Zugunfall bei Bad Saulgau! Auto von Zug erfasst und mitgeschleift

Bad Saulgau – Eine Kollision zwischen einem Regionalzug und einem Pkw hat am Mittwochabend (10.12.) bei Bad Saulgau ein Todesopfer gefordert. Den bisherigen polizeilichen Erkenntnissen zufolge wollte gegen 18.40 Uhr der 58-jährige Lenker eines VW aus einem Grundstück heraus direkt über den unbeschrankten Bahnübergang Herbertinger Straße/Neumühle fahren, missachtete dabei das blinkende Rotlicht und übersah zudem offensichtlich die aus Richtung Bad Saulgau herannahende Regionalbahn. Durch die f…
Bei Amtzell

Frontalzusammenstoß mit Milchlaster fordert ein Todesopfer

Amtzell – Beim Zusammenstoß zweier Fahrzeuge ist am Montagmorgen (15.12.) auf der B 32 bei Amtzell ein 20-Jähriger ums Leben gekommen.
Andeutung von Raimund Haser im Gespräch mit der Bildschirmzeitung

Kommt eine Neuregelung bei der Biber-Regulierung?

Region – „Zig Hektar überflutet.” Und teils Bedrohungen von wichtigen Wegen – wie Bahnstrecken. Als nicht mehr aktzeptabel schätzt der Kißlegg-Immenrieder Landtagsabgeordnete Raimund Haser Schäden ein, die in jüngster Zeit immer wieder durch Biber verursacht werden. Der energie- und umweltpolitische Sprecher der CDU im Stuttgarter Landtag hat sich deshalb für eine neue Biberverordnung in Baden-Württemberg eingesetzt. Sie soll „vor Weihnachten tatsächlich erlassen werden”, sagte Raimund Haser …

TOP-THEMEN

Region – „Zig Hektar überflutet.” Und teils Bedrohungen von wichtigen Wegen – wie Bahnstrecken. Als nicht mehr aktzep…
Leutkirch – Es ist Samstagabend. Vorweihnachtszeit. Draußen vor dem Leutkircher Rathaus eine in den Dämmerschlaf gesu…
Sant Boi des Llobregat / Aulendorf – Rund hundert Schachgroßmeister gibt es in Deutschland – der neueste und jüngste …

VERANSTALTUNGEN