Wielazhofer Büffel-Community feierte fünf Jahre Wasserbüffel
Wielazhofen – „Wie die Zeit doch schnell vergeht“, heißt es von Seiten der Wielazhofer Wasserbüffelgemeinschaft, die sich vor fünf Jahren gegründet hat, um eine Herde Wasserbüffel auf dem Gelände hinter dem Stadtweiher aufzunehmen und zu betreuen. Es wurde in Eigenleistung der fünf Landwirtsfamilien ein großer Stall für rund 15 Tiere gebaut, er wurden Wiesen bereitgestellt. Begleitet und finanziert wurde das Wasserbüffel-Projekt von der Sielmann-Stiftung und der Stadt Leutkirch. 2024 wurde sogar noch ein kleiner Aussichtsturm am Weg zum Stall erstellt, um die Herde noch besser ausmachen und beobachten zu können. Am vergangenen Wochenende (12./13. Juli) wurde groß gefeiert.

Fünf Familien betreuen gemeinsam das Wasserbüffel-Projekt bei Wielazhofen. Archivbild: Carmen Notz
2019 kam die Herde vom Bodensee ins Allgäu nach Leutkirch, verbrachte die Sommer im so gut wie unberührten Naturschutzgebiet Moosmühle zwischen Leutkirch und Adrazhofen/Neumühle, auch, um die Artenvielfalt zu steigern, genauer gesagt: „Durch die Beweidung werden offene Strukturen in dem einst undurchdringlichen Schilfdschungel geschaffen und es entstehen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere“ wie es im Fachjargon heißt.
Die Luzie ist die Chefin
Im Winter lebt die Herde im Stall bei Heu und Stroh. Inzwischen sind jedes Jahr zwei bis vier oder fünf junge Büffel zur Welt gekommen, ein oder zwei Büffel werden im Herbst geschlachtet und das Fleisch verkauft. (siehe Homepage). Den Anfangsbuchstaben des Namens der weiblichen Jungen muss immer gleich sein wie der der Mutter. Namensvorschläge werden immer gerne angenommen. „Die Herde hat sich inzwischen fast erneuert, doch die Luzie ist immer noch die Chefin von allen“, schmunzelt Matthias Brauchle, einer der „Big Five“ der Büffelbetreuer-Familien. Er besucht als Landwirtschaftsmeister mit diversen Zusatzausbildungen derzeit den Weltkongress des Braunviehverbands in Bogota (Kolumbien).
Abtanzen im Stall
Die Werbung fürs große Büffelfest mit Jubiläum „5 Jahre“ war weitreichend, und so kamen Hunderte von Gästen aus nah und fern, mit Radl, Auto oder Traktor. Schon der Samstagabend mit dem ausgeschriebenen Büffel-Rock im Stall mit Frei- und Tanzgelände war so gut wie „Full house“. Natürlich lockte die bekannte Coverband „Hin und Wieder“ mit Raimund Haser MdL und Matthias Hufschmid (VHS Leutkirch) an den Gitarren jede Menge Besucher und Tanzlustige. Später ging der Mond über allen auf – warme Nachttemperaturen und so wähnten sich alle fast wie im Süden. Musik, Mondschein und nette Leute treffen – so geht Urlaub daheim.
Gottesdienst mit Pfarrer Andreas Braun
Am Sonntag ahnte man schon das Ausmaß des Büffelfestes. Die Leute strömten nur so daher aus allen Richtungen. Schon zum Open-Air-Gottesdienst mit Pfarrer Andreas Braun füllten sich die Bänke. Eine Bläserschar umrahmte die Messe feierlich. Der Segen wurde erteilt, und schon roch es nach Grillwurst und Pommes. Die Schlange an der Essensausgabe riss über zwei Stunden nicht ab, so viele kamen herbei, um zu feiern und die Büffel-Spezialitäten zu genießen, darunter besonders der leckere Büffel(fleisch)-Burger. Auch bei der Kuchentheke war Andrang, die rund 30 Kuchen reichten dennoch bis zum Nachmittag.
Alles war bestens organisiert – das ganze Dorf half zusammen
Die Wielazhofer Büffelfamilien hatten sich schwer ins Zeug gelegt, und alles bestens organisiert. „So etwas stemmt man nur, wenn das ganze Dorf zusammenhält und mitschafft“, waren sich Matthias Brauchle und Timo Schorer vom großen Team einig. Jeder tat seinen Dienst, am Grill, beim Abspülen oder Flaschensammeln. Am Getränkestand war es entspannter, Bistro-Tische luden zum Plausch ein. Die meisten trafen viele Leute, die sie kannten, darunter auch viele Leutkircher und aus den Teilgemeinden der Umgebung, überall war ein großes Hallo.
Führungen durch das Naturschutzgebiet
Am Nachmittag gab es Führungen durch das Naturschutzgebiet, und mit Glück konnte man einen Blick auf die Herde erhaschen. Wasserbüffel bleiben fast immer alle zusammen, genießen bei Hitze ein Bad in den Schlammpfützen, auch als Schutz gegen Insekten. Die Sielmann-Stiftung hatte beim Fest wie immer einen Info-Stand. Für die jungen Besucher gab es Ponyreiten und anderes. Auch gab es einen Stand mit gehäkelten Kühen und anderen Tieren sowie lustige Kinderbekleidung.

Zwei der Wielazhofer Wasserbüffel. Foto: Carmen Notz
Der Musikverein Wuchzenhofen spielte auf
Wunderbar schmissig und fetzig spielte der Musikverein Wuchzenhofen auf. Bekannte Polkas und Märsche, Lieder zum Mitsingen aus Bayern, Böhmen, Tirol und dem Allgäu machten die Stunden gemütlich, gelassen und harmonisch. Die Sonne schien, ein angenehmes Lüftle wehte. Die Organisatoren hatten eine Silo-Folie als Dach ausgespannt. So konnte man gut verweilen, feiern und genießen. Das Büffelfest war ein tolles, rundes, naturnahes und kulinarisches Erfolgs-Projekt bei Leutkirch, dank vieler engagierter Menschen, Helfer und Unterstützer.
Text und Fotos: Carmen Notz
Viele Bilder in der Galerie
Infos von der Büffel-Genossenschaft Wielazhofen
Wer keine Zeit hatte, uns einen Besuch abzustatten, kann die Möglichkeit nutzen, unsere Produkte daheim zu genießen. Eine Büffel-Grillwurst oder Burgerpattys sind der Höhepunkt eines schönen Grillabends und Büffel-Landjäger und Pfefferbeißer gehören auf eine Wanderung einfach dazu. Aktuell können wir noch Bestellungen über diese Mailadresse annehmen:
wielazhofer-bueffel@gmx.de
Ganz nach unserem Motto: NATURSCHUTZ ZUM REINBEISSEN!















