Mehr als 500 Besucher bestaunten rund 160 Traktoren-Oldtimer
Urlau – Man könnte sagen, so etwas gibt es nur in Urlau: Einen Verein, der Allgäuer zusammenbringt, die einen Traktor der Marke IHC (International Harvester Company) haben, fahren, mit ihm in Wald und Flur arbeiten oder einfach Fans solcher Oldtimer sind. „Obacht Heednarrade IHC“ war auf einem großen Banner zu lesen, mehr als 150 Traktoren konnte man besichtigen, ein tolles Rahmenprogramm inklusive Bewirtung war vorbereitet und die Gäste strömten aus allen Richtungen am Sonntag herbei, zum großen IHC-Traktor-Träffa in Urlau.


Schon in der Früh lag Dieselgeruch über dem Ortsrand bei der Reitanlage, nach und nach tuckerten die Oldtimer-Traktoren herbei und stellten sich zur Besichtigung in Reih und Glied auf. Erste Gespräche, Begrüßungen, der Verein Heednarrade hatte tolle Gastgeschenke vorbereitet: Eine IHC-Fettbox mit Schmieranleitung und einem Tuch im Zippbeutel, was sehr gut ankam. Rund 150 IHC-Traktoren fuhren an diesem Tag nach Urlau und eine Handvoll anderer Marken. Sie hatten ganz verschiedene Aufbauten, für Feld- oder Forstarbeiten, und sogar drei Mähdrescher waren zu bestaunen, was fürs Allgäu etwas Besonderes war, laut Verein.

Mähdrescher – im Allgäu etwas Besonderes.
Zapfwellenprüfstand und Modelltraktoren-Ausstellung
Das älteste Fahrzeug hatte Baujahr 1954, einige waren von 1957, 58 und 59, etliche aus den 60er-Jahren. Ein Traktor hatte einen tollen Aufbau mit Sitzbänken und Tisch. Ein Zapfwellenprüfstand, an dem die Motorenleistung ermittelt werden konnte, wurde rege genutzt, die jungen Besucher konnten sich am Spielmobil erfreuen oder nutzten mit ihren Trettraktoren den kleinen Parcours. Hartl-Landmaschinen bot eine Ausstellung mit Toyo-Hoflader und einer Mechaniker-Werkstatt. Eine Besonderheit war auch die Modelltraktoren-Ausstellung.
Der Verein

Sie stemmten das große Traktorfest in Urlau: der Verein “Heednarrade”.
Der Verein „Heednarrade“ (die Hartgesottenen) hat nur zehn Mitglieder, aber viele Fördermitglieder und Helfer und konnte so mit nur 45 Leuten das ganze Fest stemmen, was mit viel Vorbereitungen, Auf- und Abbauten verbunden war. Die Gäste konnten in einem überdachten Biergarten verweilen. „Leider gab es einen technischen Defekt bei der Stromversorgung und daher Probleme bei der Pommes-Zubereitung. Das bedauern wir sehr“, so der Vereinsvorsitzende Marius Neidhart. Er bedankt sich bei den vielen Helfern, ohne die das Treffen nicht möglich gewesen wäre.

Früh übt sich …

„Wir hatten sehr viele interessierte Zuhörer bei unserer Vorstellung der Traktorenmodelle und dazu die Geschichte des IHC, die bis Anfang der 90er-Jahre in Neuss am Rhein gebaut worden sind“, erzählt Neidhart (Bild). Er und sein Team sind begeistert von diesen zuverlässigen Traktoren, viele arbeiten heute noch damit, kennen die Maschinen seit ihrer Kindheit und sind damit auf den Bauernhöfen aufgewachsen. IHC, das sei ein Stück Heimat, ein Lebensgefühl.

Rot war die dominierende Farbe bei den Traktoren. Vereinzelt sah man auch blaue.

Zehn “Mann” zählt die Kerntruppe der Urlauer Traktorfans “d’ Heednarrade”; drei Dutzend weitere Schaffer packen fest mit an, damit das Fest gelingt.




In zwei Jahren wieder
Auch von Seiten der Besucher kam viel Lob für dieses „Träffa“, wo man richtig viele Marken sehen, begutachten, mit den Besitzern fachsimpeln und sich austauschen konnte. Das Treffen soll in zwei Jahren wieder stattfinden.
Text und Fotos: Carmen Notz
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