Druckwerkstatt des Heimatmuseums sucht dringend neues Lager
Leutkirch – Die historische Druckwerkstatt im Leutkircher Heimatmuseum hat sich seit ihrer Eröffnung 2022 zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt. Doch nun droht ein Teil der wertvollen Sammlung verlorenzugehen. Christian Skrodzki ist in Sorge und hat uns nachstehenden Aufruf zukommen lassen:
Seit drei Jahren begeistert die Druckwerkstatt im Heimatmuseum viele Menschen in und um Leutkirch. Die Betreiber des Heimatmuseums, die Heimatpflege Leutkirch e.V., war von Beginn an aufgeschlossen für das Projekt und hat der Druckwerkstatt zwei schöne Räume zur Verfügung gestellt. Was als kleine Attraktion begann, ist heute zu einem sehr beliebteten Bereich des Museums geworden. 2022 wurde die Bedeutung der Einrichtung zusätzlich durch eine erfolgreiche Ausstellung über die “Schwäbische Zeitung” in Leutkirch unterstrichen, die das große Interesse der Bevölkerung an der regionalen Druckgeschichte verdeutlichte.
Hinter diesem Erfolg stehen Roland Hess, seines Zeichens ein Druckermeister, und Rainer Mack, auch er – als gelernter Schriftsetzer – ein Jünger Gutenbergs. Die Beiden haben über Jahre hinweg mit großem privaten Engagement eine beeindruckende Sammlung historischer Druckmaschinen, Werkzeuge, Lettern und Dokumente zusammengetragen. Ihre Arbeit bewahrt ein Kulturgut, das von der UNESCO als besonders schützenswert anerkannt wurde: die traditionelle Druckkunst.
Verborgene Kulturschätze in akuter Gefahr
Keine Sorge: Die gut funktionierenden Ausstellungsräume der Druckwerkstatt im Museum bleiben unberührt. Doch dahinter verbirgt sich ein größeres Problem: Ein erheblicher Teil der Sammlung lagert extern und steht nun vor einem ernsten Problem. Dieses Depot wurde bislang dankenswerterweise von der örtlichen Druckerei Sauter kostenlos zur Verfügung gestellt. Da das Lager aufgelöst wird, muss dieses leider bis Oktober 2025 geräumt werden.
„Wenn wir bis dahin keine neue Lösung finden, droht ein unwiderruflicher Verlust eines Teils dieses historischen Bestandes“, erklärt das Betreiberteam. Die Dimension des Problems ist erheblich: Es handelt sich um etwa 45 Paletten – echte Schätze der Druckgeschichte, die anschaulich, begreifbar und inspirierend die handwerkliche Kulturtechnik vergangener Zeiten vermitteln.
Dringender Aufruf an die Bevölkerung
Gesucht wird ein trockener, gut zugänglicher Lagerraum mit etwa 80 bis 120 Quadratmetern Fläche, idealerweise mit ebenerdiger Zufahrt und in der Nähe von Leutkirch. Da die Maschinen und Schriften empfindlich gegen Feuchtigkeit sind, sollte das neue Lager dagegen gewappnet sein.
Als ehrenamtlich Tätige verfügen die Betreiber nur über begrenzte finanzielle Mittel, sind jedoch in der Lage, einen kleinen Mietbeitrag leisten. Vor allem aber hoffen sie auf die Unterstützung der Allgemeinheit. „Jeder Hinweis zählt“, betonen sie. „Vielleicht kennt jemand geeignete Räumlichkeiten, besitzt selbst eine Immobilie mit freiem Platz – oder hat die richtigen Kontakte.“
Die Druckwerkstatt ist weit mehr als nur ein Ausstellungsbereich – sie ist ein lebendiges Zeugnis handwerklicher Tradition, das in der Region einzigartig ist. Ihr Erhalt ist nicht nur für das Heimatmuseum von Bedeutung, sondern für die gesamte kulturelle Identität Leutkirchs.
Wer helfen kann oder Hinweise hat, kann sich direkt an die Betreiber wenden oder weitere Informationen unter https://www.schwarzerbock.info/lager/ finden.

Rainer Mack in der Druckwerkstatt des Leutkircher Heimatmuseums im “Bock” (Nebengebäude). Foto: Christian Becker
Ansprechpartner
Rainer Mack (Bild), Telefon 07561 / 8209350, Mail: mack@schwarzerbock.info
oder Roland Hess (Bild oben), Telefon 0177 / 6190619, Mail: hess@schwarzerbock.info














