Das neue Feuerwehrhaus kommt auf das Bauhofgelände
Leutkirch – Das Interesse an der Gemeinderatssitzung am Montagabend (28.7.) war enorm. Genauer gesagt: an Punkt 6. Unter diesem Tagesordnungspunkt sollte entschieden werden, wohin das neue Feuerwehrhaus kommt. Etliche Leutkircher Feuerwehrabteilungen waren im Dienstanzug und mit Mannschaftswagen angerückt. Schon im Treppenhaus war kein Durchkommen mehr zum Sitzungssaal. (Besucher Hansjörg Veser ist unverrichteterdinge wieder gegangen.) Die Trauben von Feuerwehrmitgliedern konnten akustisch kaum folgen, dennoch warteten sie mit viel Geduld auf „ihren“ TOP 6: Neubau Feuerwehrhaus.



Selten hat der Ratssaal im Verwaltungsgebäude am Gänsbühl so einen Andrang erlebt wie gestern Abend (28.7.).
OB Henle fasste zusammen: Seit mehreren Jahren schon sei die Stadt auf Standortsuche. In der heutigen Runde werde der Bericht vom Fachbüro durch Herrn Kroha vorgetragen. Präzise und zielführend kommt der Fachmann zur Sache. Wichtig ist die gesetzliche Vorgabe: Für einen Standardbrand muss die Feuerwehr in zehn Minuten ab Alarmierung vor Ort sein. Im Gutachten sind die Wegstrecken und deren Dauer untersucht worden, und zwar von den Wohnorten der Feuerwehrleute (auf der projizierten Karte als Punkte eingetragen) zu vier möglichen Standorten. Auch die Wege von Arbeitsplatz zum Feuerwehrhaus. Die Tagverfügbarkeit der Leutkircher Wehrleute ist gut, denn die Hälfte der Mitglieder sind in der Stadt beschäftigt.
Eintreffzeiten
Die Erreichbarkeitsstudien zu vier untersuchten Standorten – einer davon am Krankenhaus Leutkirch – hat als Ergebnis: Der Bauhof ist der einzige gute Standort zum Einhalten der Eintreffzeiten. Genau dies hatten mehrere Feuerwehrleute dem Berichterstatter schon vor der Behandlung von TOP 6 gesagt. Ein Beweis, wie gesunder Menschenverstand und Gutachten übereinstimmen.
In der Aussprache schälte sich heraus, dass der Blick dahin geht, wie kann die Feuerwehr am besten, am schnellsten helfen? Es wird aber auch dies nötig werden: Ein neuer Bauhof muss gebaut kommen. Nicht so schlimm, denn am bestehenden Bauhof wären auch Investitionen nötig, sagte der OB. Stadtrat Waldemar Westermayer zeigte sich namens seiner Fraktion (CDU) sehr zufrieden mit der Entscheidung pro Bauhofareal: „Eine weitere Standortdiskussion ist nun nicht mehr nötig.”

Im Karree sitzen die Räte, rechts an der Stirnseite der OB und die Verwaltung. Ringsrum Zuhörer.
Gottfried Härle (GBF) äußerte sich dankbar, dass nach vier Jahren der Punkt erreicht ist, an dem eine Entscheidung nicht mehr länger aufgeschoben wird. Er lobte die exakte Darstellung der Argumente in dem Vortrag des Herrn Kroha aus dem Fachbüro LÜF. Aber er wollte auch gleich wissen, wie es mit der Planung eines neuen Bauhofs vorangehen solle. Spätestens Anfang nächsten Jahres möchte er eine Planung vorliegen haben, mit Kostenschätzung. Das legte er der Verwaltung ans Herz, man habe ja auch zwei neue Stellen im Bauamt geschaffen. Die Abstimmung war eindeutig: Ohne Gegenstimme erging das Votum des Rates für den Standort Bauhof.

Das Bauhofareal zwischen Eschach, Bauhofgasse (rechts), Brühlstraße (oben) und Schleifweg (links). Die grünen Pfeile bezeichnen die Ausrück-Richtung bei Alarmierung (via Schleifweg), die blauen Pfeile das Einfahren vom Einsatz (via Bauhofgasse und Brühlstraße).
Mit dem einstimmigen Votum des Gemeinderates waren die Feuerwehrleute zufrieden. Nach „ihrem“ TOP rückten sie geschlossen ab.
Text und Fotos: Hans Reichert
Unter “Downloads” haben wir die gesamte Sitzungsvorlage zum Thema “Feuerwehrhaus” hinterlegt (TOP 6).
Pro und Kontra Bauhofareal

Checkliste, entnommen der Sitzungsvorlage














