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Bürgerinformationsveranstaltung zur Altstadtsanierung

„Eine Riesen-Chance für die Innenstadt”



Foto: Julian Aicher
Die Bürgerinformation zur Altstadtsanierung im „Bock“-Saal am 3. Dezember war stark besucht.

Leutkirch – Dienstagabend, 3. Dezember, ab 19.00 Uhr im „Bock“-Saal. Die Stadtverwaltung informiert zusammen mit auswärtigen Fachleuten über die Entwicklung und Erneuerung der Kernstadt. Die Publikums-Stuhlreihen sind (fast) bis auf den letzten Platz besetzt. Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle erkennt in den Plänen „eine Riesen-Chance für die Innenstadt” – wenn alle zusammenhelfen.

„Viel Arbeit.” Die erwartet Tiefbauamtsleiter Robert Rühfel von manchem, was da in den kommenden Jahren in der Leutkircher Kernstadt passieren soll. Nach eingehenderer Planungsphase 2025. Doch wie soll das Ergebnis aussehen?

Dazu hat sich die Stadtverwaltung den Rat von Ursula Hochrein vom Büro „lohrer hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh” (München) geholt. Von diesem Büro sei unter anderem die Landesgartenschau Wangen mit betreut worden, berichtet OB Henle. Ursula Hochrein schlägt vor, an’s Gänsbühl auf Höhe „Café Bock” eine Schnittplatane zu stellen. Die könne Schatten spenden.
Der Platz soll auch mit einem kleinen Bachlauf von oben nach unten Richtung Kornhaus belebt werden, ähnlich „wie in Freiburg”. Insgesamt wirke der so umgestaltete Gänsbühl dann etwas abgeflachter. Mit viel Platz für „informelles Sitzen” – also Bänke nutzen ohne gleich ein Getränk bestellen zu müssen. Diese Möbel wiederum auf- und wegstellbar.

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Probe-Pflaster

Den Gänsbühl-Platz sieht Planerin Ursula Hochrein dabei nur als ein Beispiel für eine Innenstadt, in der sich Leute gerne aufhalten. Und zwar so, dass sie dann sowohl Lust am Flanieren und Zusammensitzen als auch an Gaststättenbesuchen und am Einkaufen bekommen. Auf welchem Bodenbelag sie dies dann tun könnten, möchte Planerin  Hochrein bald an einer Stelle zeigen, die Interessierte selbst betreten können.

Die Sanierung der Innenstadt soll aber im Bereich Gänsbühl, Marktstraße Süd und „Post“-Platz nicht allein oberhalb des Straßenbelags wirken, sondern auch unterhalb: allerhand Rohre und Kabel für Trinkwasser, Abwasser, Strom, Telefon, Internet … „Es gibt viele Überraschungen”, sagt dazu Timo Kohlöffel, Geschäftsführer von Fassnacht Ingenieure. Dank modernster Spezial-Sichtgeräte lasse sich da so manches im Erdreich entdecken. 

Eigene Mail-Adresse

Am „Post“-Platz fand sich sogar noch Gewölbe über dem ehemaligen Stadtbach, berichtet Tiefbauamtsleiter Robert Rühfel. Wichtig dabei: Die Leute, die am „Post“-Platz, entlang der Marktstraße Süd und am Gänsbühl leben oder dort über Eigentum verfügen, mögen sich dringend rasch bei der Stadtverwaltung melden. So kann die Planung allerhand Untergründiges mitberücksichtigen. Und die Wünsche der Bürgerschaft. Dafür gebe es unter anderem eine eigene E-Mail-Adresse: altstadt@leutkirch.de

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„Wie lange werden die einzelnen Bauphasen dauern?” Der Begeisterungs-Funke springt am Dienstagabend nicht gleich auf alle im „Bock“-Saal über. Vor allem Leute mit Läden oder Gaststätten in der Innenstadt fürchten, dass die Baustellen ihrer Kundschaft im Weg stehen. „Wie lange werden die einzelnen Bauphasen dauern?” möchte etwa Hannes Ebner wissen. Robert Rühfel beruhigt: „Sie brauchen Ihren Laden gar nicht zuzumachen.” Die Bauarbeiten fänden nämlich zu verschiedenen Stellen an unterschiedlichen Bereichen statt. Auch sonst kümmere sich die Stadt gründlich darum, dass der Kernort allseits zugänglich und besuchenswert bleibe. Der letzte Bauabschnitt Obere Vorstadtstraße sei wohl erst in zehn Jahren fertig.

Am 18. März 2025 in der Festhalle

Dann – in zehn Jahren – allerdings nicht nur viel schöner, kinderfreundlicher und offener für viele Gäste und Kundschaft, sondern auch moderner, günstiger und klimafreundlicher. Wer nämlich heute noch glaube, heizen mit fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Erdöl bleibe vergleichsweise billig, vergesse die Gesetze aus Brüssel, Berlin und Stuttgart. Solches Feuer setze nämlich Kohlenstoffdioxid (CO2) frei. Es schade dem Klima. Deshalb werde CO2 künftig schrittweise mit immer mehr Abgaben belastet. Also deutlich teurer. Leutkirch dagegen habe das Glück, seine Kernstadt Zug und Zug mit bis zu 90 % ortseigenen Wärmequellen zu beheizen. Und zwar von Pfleiderer sowie von den Biogasbetrieben Gaile und Frehner. Wie, das erläuterte am Dienstagabend Joachim Erb von der Kraftwärmeanlagen GmbH. Was sie tut, lässt sich an den neuen Wärmerohren sehen, die derzeit verlegt werden. Außerdem am großen Speicher-Silo Richtung Bad Wurzach.
Oberbürgermeister Henle fasste zusammen: „Wir informieren Sie heute zum ersten Mal. Da gibt es weitere Informationen.” Noch öfter. Zum Beispiel  am 18. März 2025 in der Festhalle.
Und ab sofort unter altstadt@leutkirch.de
Julian Aicher

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von Julian Aicher
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