Rote Bank als starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Leutkirch – Am Dienstag, 2. Dezember, wurde in Leutkirch die inzwischen 14. „Rote Bank“ im Landkreis Ravensburg offiziell eingeweiht. Mit der auffällig roten Bank setzt Leutkirch gemeinsam mit vielen engagierten Partnern – darunter Polizei, Präventionsvereine und Leutkircher Schulen – ein deutliches Zeichen: Gewalt gegen Frauen darf nicht hingenommen werden – weder im Stillen noch im öffentlichen Raum.
Initiiert wurde das Projekt von „Kinder und Frauen in Not e. V.“, dem Träger des Ravensburger Frauenhauses, der zudem alle zwei Wochen eine Sprechstunde im Johanniter-Sonnentreff in Leutkirch anbietet. Gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, Tina Frick, wurde die Umsetzung maßgeblich vorangetrieben. Finanziell unterstützt wird die Aktion durch den Präventionsverein „Gemeinsam.Sicher e. V.“, der sich im gesamten Landkreis für ein gewaltfreies und respektvolles Miteinander einsetzt. Hergestellt wurde die farbige Sitzbank in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Ravensburg.
Die neue Rote Bank steht in Leutkirch am Kreisverkehr „Neue Welt“, direkt an der Friedhofsmauer, und ist dank ihrer Platzierung dort auch von der Straße aus gut sichtbar.
Ein Ort, der zum Hinsehen und Nachdenken einlädt
Die „Rote Bank“ steht bewusst mitten im öffentlichen Raum – als Einladung, Platz zu nehmen und ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Gleichzeitig macht sie auf eine erschütternde Realität aufmerksam: Jede dritte Frau weltweit erlebt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt.
Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle dankte allen Beteiligten für ihr Engagement: „Diese Bank steht für Mut, Solidarität und Zivilcourage. Ich danke allen, die dieses wichtige Projekt unterstützen und damit Haltung zeigen.“ Auch Polizeipräsident Uwe Stürmer unterstrich die Bedeutung der Sichtbarkeit: „Die Präsenz der Bank im öffentlichen Raum soll Vorbeigehende anregen, über Gewalt in Beziehungen und im Alltag nachzudenken – und darüber, dass jede und jeder einen Beitrag leisten kann, sie zu beenden.“ Die Leutkircher Kinder-, Jugend- und Familienbeauftragte Maria Hönig betonte den breiten gesellschaftlichen Bezug des Themas: „Gewalt gegen Frauen kennt weder Alter noch Herkunft. Sie betrifft alle sozialen Milieus und alle Arten familiärer Beziehungen. Deshalb greifen wir das Thema in Leutkirch auf vielfältige Weise auf.“
Teil der UN-Kampagne „Orange the World“
Die Aufstellung der Bank fällt bewusst in die internationale UN-Kampagne „Orange the World“ (25. November – 10. Dezember), die weltweit für die Beseitigung von Gewalt an Frauen eintritt. Seit 2022 beteiligt sich auch Leutkirch daran: Zahlreiche Institutionen – von Stadtverwaltung über Polizei und Amtsgericht bis hin zu Schulen und sozialen Einrichtungen – setzen ein sichtbares Zeichen, indem sie orangefarbene Fahnen hissen.
Auch in diesem Jahr begleitet Leutkirch die Kampagne mit mehreren Aktionen:
- Orangen-Verteilaktionen in Supermärkten: gespendet von den Märkten, verteilt vom Johanniter-Sonnentreff, Wellcome und DAA Demokratie und Aktion Allgäu.
- Kreidespray-Aktion von Schülerinnen und Schülern am 2. Dezember am Kreisverkehr „Neue Welt“.
- Vortrag „sicher.unterwegs“ der Polizei am 10. Dezember im Jugendhaus.
- Schuhaktion der Grünen Jugend vor der Dreifaltigkeitskirche.
- Aktionstag samt Ausstellung der Initiative DAA Demokratie und Aktion Allgäu am 24. November in der Kunstschule Sauterleute.













