Innehalten, Trauer zulassen und gemeinsam erinnern
Leutkirch – Am Volkstrauertag versammelten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr, der Jugendfeuerwehr, des DRK, verschiedener Vereine, Kirchen und Institutionen am Kriegerdenkmal in Leutkirch, um gemeinsam einen Moment des Innehaltens und Erinnerns zu gestalten.
Bei der Gedenkfeier am Sonntag, 16. November, wird der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege sowie der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. In seiner einfühlsamen Gedenkrede stellte Fritz Langner, Stiftungsvorstand und Gesamtleiter sowie Bereichsleiter „Ambulante Angebote“ der Stiftung St. Anna, den persönlichen Sinn von Trauer in den Mittelpunkt. Er erinnerte daran, wie wichtig es sei, Verlust zu verarbeiten, Abschied zuzulassen und den gemeinsamen Blick auf Frieden und Mitmenschlichkeit zu richten.
Im Anschluss legte Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr, einem Schüler und Lehrkräften einen Kranz sowie weiße Rosen am Kriegerdenkmal nieder. Die weiße Rose steht sinnbildlich für Frieden, Hoffnung und das stille Gedenken an die Opfer. Für den würdigen musikalischen Rahmen sorgten die Stadtkapelle Leutkirch und der Sängerkranz.
Die Gollowitsch-Figur
Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die Übergabe der Patenschaft 2025/2026 für die Gollowitsch-Figur „Lilo“ an die Stadt Leutkirch im Allgäu. Die Stiftung St. Anna, die im vergangenen Jahr die Patenschaft innehatte, überreichte diese nun im Rahmen der Gedenkfeier offiziell an Oberbürgermeister Henle. Anlässlich des 100. Geburtstags von der namensgebenden NS-Verfolgten Lilo (Gollowitsch) übernimmt die Große Kreisstadt im kommenden Jahr selbst die Patenschaft. Gestiftet wurde diese vom Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.“ unter der Schirmherrschaft der Stadt Leutkirch.

Die Figur „Lilo” wurde von dem britischen Bildhauer Robert Koenig geschaffen. Sie erinnert an das Leutkircher Mädchen Lilo Gollowitsch, geboren 1926, in Auschwitz ermordet im Sommer 1942. Foto: Stadt Leutkirch
Henle: „Frieden ist keine Selbstverständlichkeit”
Oberbürgermeister Henle betonte die Bedeutung des Gedenktages: „Der Volkstrauertag mahnt uns, Frieden nie als selbstverständlich zu betrachten. Er erinnert uns daran, wie wichtig es ist, als Gesellschaft füreinander einzustehen und gemeinsam Verantwortung für ein respektvolles und friedliches Miteinander zu tragen.“
Die Stadt dankt allen, die gekommen waren
Die Stadt Leutkirch dankt allen Mitwirkenden – insbesondere den beteiligten Vereinen, Schulen und Institutionen – für die Gestaltung dieses wichtigen Gedenktages.

Auch die Jugendfeuerwehr war bei der Gedenkfeier vertreten. Foto: Stadt Leutkirch










