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„Brachte im Jahr 2024 mehr als 90 Millionen Euro in die Stadt“

Fremdenverkehrsinstitut schätzt den wirtschaftlichen Effekt des Isny-Tourismus sehr hoch ein



Foto: Julian Aicher
Milena Pippert (vorne) sprach im Verwaltungsausschuss über die Ertragskraft des Isny-Tourismus. Diese wird von ihrem Fremdenverkehrsinstitut dwif als sehr hoch eingestuft.

Isny – Montagabend, 10. November, ab 18.30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats Isny hört einen Vortrag von Milena Pippert vom “deutschen wirtschaftsinstitut für fremdenverkehr” (dwif). Dabei erfährt Pipperts Publikum, dass der Tourismus im Jahr 2024 insgesamt 93,5 Millionen Euro nach Isny gebracht habe.

93,5 Millionen Euro im Jahr 2024. Eine beachtliche Zahl. Gut Dreiviertel (nämlich 78,6 %) davon flossen in gewerbliche Betriebe. Also zum Beispiel Hotels und ähnliche Herbergen. Mit 566.000 Übernachtungen 2024. Den  übrigen Teil der 93,5 Millionen Euro ließen Tagesreisende in der Allgäustadt liegen.

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Beschäftigung für 1617 Frauen und Männer

„Es gibt sehr viele Profiteure”, erklärt die vortragende Milena Pippert dem Ausschuss und seinen Gästen in der öffentlichen Sitzung des Verwaltungsausschusses. Das heißt: Geld, dass die Gäste nach Isny bringen, bleibt nicht allein in Übernachtungshäusern (wie Hotels) liegen, sondern wandert von dort aus weiter an Bäckereien, Banken, Versicherungsagenturen und etlichen Firmen mehr – bis hin zum Baugewerbe. So nähre der Tourismus in Isny direkt mindestens 1617 Leute.

Im Vergleich zu 2017 sieht Milena Pippert bei Tagesgästen für 2024 eine „allgemeine Zurückhaltung”. Erkennbar am Rückgang dieser Besuche um 16,7%. Bei anderen Gemeinden seien vergleichbare Kurzreisen um 19 % gesunken. Isny halte sich da vergleichsweise gut – wohl auch wegen vieler Veranstaltungen in der Allgäustadt. Außerdem zeige Isny im ersten Vierteljahr 2025 „eine leicht positive Tendenz” bei Tagesreisenden.

Vergleichsweise gut

In Isny bleibe mehr Geld pro Einwohner aus den Fremdenverkehrseinahmen als in Nachbarorten. So Vortragsrednerin Milena Pippert. Nämlich 6000 Euro pro Einwohner in Isny – im Vergleich zu rund 5.000 Euro woanders.

Wie kommt es, dass die Zahl der Tagesreisenden nach Isny weniger stark zurückgegangen sei als in anderen nahen Orten? Das will Peter Clement (SPD) von Milena Pippert wissen. Dazu möchte sich die Referentin nicht festlegen. Einzelne „Hotspots”, die Clement angesprochen hatte, könne sie nicht nennen.

Ein Besucher will mehr zum „Nettoumsatz an ökologischen Schäden” erfahren. Denn wer nahe der Fremdenverkehrs-Wege lebe, müsse als Einheimischer feststellen: „Am Wochenende ist die Lebensqualität qualitativ mäßig bis schlecht.” Dazu Fachrednerin Pippert zu den Untersuchungen ihres dwif: „Das fließt nicht in die Berechnungen mit ein.”

Miriam Mayer (Freie Wähler) bittet Milena Pippert um Empfehlungen. Die Referentin spricht dazu „zielgruppen-orientierten Tourismus” an. Zum Beispiel: „Das Campingsegement ist immer noch gefragt.” Auch Radtourismus habe Potenzial. Andererseits: „Muss es immer mehr sein?”

Während ein weiterer Besucher auf Antworten auf die Frage hofft, was zu tun sei, „wenn der Winter nicht mehr da ist”, hakt Claus Zengerle (Freie Wähler) nach: „Ist eigentlich der nachhaltige Tourismus berücksichtigt?”. Dazu Milena Pippert: „So richtige Zahlen zur Nachhaltigkeit gibt es noch nicht.”

Das „Koppelgeschäft” mit Tagesreisenden, die Kurgäste besuchen, spricht Horst Veile-Reiter an. Veile-Reiter ist Geschäftsführer der Kurkliniken Neutrauchburg und Vorsitzender der Isnyer Gastgeber. „Das kann ich ihnen nicht sagen”, erklärt Referentin Milena Pippert. Denn: „Da hängen viele verschiedene Sachen dran.” 

Der CenterParks Leutkirch habe „nicht so starke Auswirkungen” auf Isny. Andererseits bestätigt Bürgermeister Rainer Magenreuter die Einschätzung seines Leutkircher Amtskollegen Hans-Jörg Henle: Einladender öffentlicher Nahverkehr lockt die CenterParcs-Kundschaft in umliegende Orte. Diese Feststellung unterstützt auch die frühere Stadträtin Petra Eyssel (Die Grünen).

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Gebs Mayers konkrete Frage

„Jetzt haben wir sehr viele statistische Zahlen gehört”, stöhnt Gebhard Mayer (Freie Wähler). Ihn interessiere aber mehr, ob und wenn ja das Isny-Marketing den Fremdenverkehr bestärke: „Wieviel Wirkung kann man hier erfassen?” Dazu Milena Pippert: „Das können wir mit unseren Maßnahmen nicht erfassen.” „Schade”, meint Gebhard Mayer darauf. Und bekommt Zustimmung von Bürgermeister Rainer Magenreuter, der bekennt: „Ich hätte gern konkret gewusst, wie das auf Isny heruntergebrochen werden kann.”

Erkennbares Interesse löste das Thema des Vortrags von Milena Puppert – Ertrag aus dem Fremdenverkehr in Isny – am Montagabend vor dem Verwaltungsausschuss des Gemeinderats aus. Zu sehen und zu hören an mehreren Leuten, die danach noch Fragen stellten.

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Petra Eyssel

Milena Pippert (vorne), die Referentin des Abends (vom dwif)

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Felix Schwitzer, Friedrich Hechelmann und Schloss Isny Kunst- und Kulturstiftung

Rechts von der Holzsäule: Miriam Mayer (Freie Wähler)

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Horst Veile-Reiter, Waldburg Zeil-Kliniken, Vorsitzender der Isnyer Gastgeber

Claus Zengerle, Freie Wähler und Ortsvorsteher von Neutrauchburg

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Rainer Leuchtle, Freie Wähler

Text und Fotos: Julian Aicher


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