„Ein neues Kapitel der Stadtgeschichte”
Isny – Dienstagabend, 23. September 2025, ab 19.00 Uhr in der Mensa des Schulzentrums: Gründungsversammlung der Bürgerstiftung Isny. Noch bis einschließlich am gleichen Abend haben ihr 105 Gründungsstifter und Gründungsstifterinnen insgesamt 561.811 Euro Startkapital bereitgestellt. „Ab heute beginnt ein neues Kapitel der Stadtgeschichte für die Ewigkeit”, sagt Bürgermeister Rainer Magenreuter in der (fast) voll besetzten Halle.

Wenn viele Hände zusammenhelfen …: Diese Personen – Stiftungsvorstand und Stiftungsrat – führen ab jetzt die Bürgerstiftung Isny. Foto: Barbara Rau
Ziel: Förderung des Gemeinwohls. „Eine Bürgerstiftung ist grundsätzlich eine unabhängige, eigenständig handelnde und gemeinnützige Stiftung von Bürgern für Bürger mit einem breit angelegten Stiftungszweck”, steht in einem Faltblatt, das am Dienstagabend in der Mensa auslag. Es meint selbstverständlich auch Bürgerinnen.
Das heißt: Die Bürgerstiftung Isny darf aus den Zinserträgen ihres Kapitals und aus extra dafür bestimmten Spendenbeiträgen unterstützen: Bildung, Betreuung und Erziehung ebenso wie Öffentliches Gesundheitswesen und Gesundheitspflege. Nicht minder Naturschutz, Umweltschutz und Landschaftspflege. Kunst, Kultur und Sport. Auch Heimatpflege, Heimatkunde und Brauchtum. Dann auch Denkmalschutz und Denkmalpflege. Ebenso wie Wissenschaft und Forschung, bürgerschaftlichen Engagement”, Kriminalprävention” und sogar Völkerverständigung. Soweit besagtes Faltblatt der Bürgerstiftung Isny.
105 Leute, Einrichtungen und Unternehmen (hauptsächlich) aus Isny gelten seit Dienstagabend als Gründungsstifter der Bürgerstiftung Isny. Diese Großzügigen haben als Einzelpersonen (mindestens) 1000 Euro der Bürgerstiftung Isny überlassen – oder als Unternehmen 5000 Euro. Wer künftig als Stifter gelten möchte, zahlt nach gleichen Tarifen. Allerdings sei es auch möglich, dass sich etwa auch d r e i Personen als e i n Stifter zusammentun (etwa mit je 333,33 Euro) – dann allerdings nur mit e i n e r Stimme bei entscheidenden Zusammenkünften aller Stifter der Bürgerstiftung Isny.
Die Organe
Zügig führte Versammlungsleiter Thomas Zwerger am Dienstagabend die Wahlen für Entscheiderinnen und Entscheider der Bürgerstiftung durch. In offenen Blockabstimmungen. Fast alle einstimmig gefasst. So bilden ab jetzt Florian Grimm, Monika Hodrus, Sibylle Lenz, Rainer Leuchtle und Frank Reubold den Stiftungsvorstand. Diesen kontrolliert wiederum der Stiftungsrat. Er setzt sich zusammen aus Karl Christ, Claus Fehr, Jakob Immler, Rainer Magenreuter, Lukas Menig, Rolf Pawelka, Said Tarhan, Niklas Schaffer und Mark Siebler. Bei zwei Enthaltungen stimmten alle Anwesenden ihnen zu. Die weiteren Stiftungsversammlungen leiten Hans Mechler oder seine Stellvertreterin Anke Tregner.
„Gehen Sie stiften“
„Gehen sie stiften”, ermunterte Bürgermeister Rainer Magenreuter die Anwesenden bei der Gründung der Bürgerstiftung Isny. Sein Appell gilt aber der gesamten Bürgerschaft Isnys. Sie kann im einen oder anderen Fall künftig auch dann helfen, wenn Bundes- und Landespolitik bei Staatsausgaben den Rotstift ansetzen möchten. „Mildtätig”, wie es Versammlungsleiter Thomas Zwerger nannte.
Zwerger, Bereichsleiter Personal- und Bankrecht bei der Volksbank Allgäu-Oberschwaben und mit Stiftungsgeschäften bestens vertraut, hatte die Satzung vorgestellt, die mit dem RP Tübingen und dem Finanzamt abgestimmt und auf der Homepage der Stiftung einsehbar ist. Nach erfolgter Gründung muss das Finanzamt noch die Gemeinnützigkeit bestätigen.
Sie hätten nicht geglaubt, dass es so viel Arbeit sei, eine Stiftung vorzubereiten und es habe auch länger gedauert als gedacht, bekannte Rainer Leuchtle, der Sprecher der Initiativgruppe. Er dankte allen, die das Vorhaben mit Vertrauen begleitet haben, und bat darum, die Botschaft der Stiftung bekannt zu machen.

Bläser umrahmten den Gründungsakt. Foto: Julian Aicher
Julian Aicher / BR














