Rotary-Club Bad Waldsee-Aulendorf unterstützt politische Bildung an Schulen
Blönried – Der Rotary Club Bad Waldsee-Aulendorf unterstützt die politische Bildung an Schulen in Aulendorf, Bad Waldsee und Bad Wurzach. Bereits vor den Sommerferien fand ein erfolgreicher Workshop am Gymnasium Salvatorkolleg Bad Wurzach statt. In der ersten Novemberwoche 2025 ging es am 6. November 2025 am Gymnasium St. Johann in Blönried weiter und am 7. November 2025 an der Eugen Bolz-Schule in Bad Waldsee. Im Januar 2026 schließt sich noch ein Workshop am Gymnasium Bad Waldsee an.
Kann man Demokratie lernen? Ja – und am besten beginnt man in der Schule damit. Umfragen zeigen, dass sich junge Menschen von der Politik nicht ernst genommen fühlen. Die Folge: Enttäuschung, Ohnmachtsgefühle und Verführbarkeit durch populistische Parolen und unrealistische Versprechen extremer Parteien. Mit der Unterstützung des Programms “Rich Democracy” will der RC Bad Waldsee-Aulendorf dem entgegenwirken.
Die Idee hinter dem Projekt: Politische Bildung lässt sich am besten auf Augenhöhe vermitteln. Der Club engagierte deshalb die junge Politikerin Anna Peters (28) vom Verein “Fiscal Feminist Hub e.V.” in Berlin für eine Reihe von Workshops an Schulen in seinem Einzugsgebiet. Ziel der Workshops ist es, durch Information das politische (Selbst-)Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu stärken und sie dazu ermuntern, sich aktiv in demokratische politische Prozesse einzubringen, um die Zukunft unseres Landes mitzugestalten.
In der ersten Novemberwoche kam Frau Peters mit ihrem Kollegen Leon Sänger zu einer zweiten Workshoprunde zurück in unsere Region. Am Gymnasium St. Johann in Aulendorf-Blönried und der Eugen Bolz-Schule in Bad Waldsee fanden mehrere dreistündige Workshops statt. Man sprach über das Staatsverständnis und die Verantwortung der Bürger:innen in politischen Prozessen. In den Bereichen Sozial-, Arbeits- und Finanzpolitik wurden die Positionen der verschiedenen Parteien verglichen. Ein Schwerpunkt war die Finanzpolitik: Wie wird in einem Staat Geld ausgegeben? Welche Rolle spielen die Bürger:innen dabei?
Sicherheit ist bei jungen Menschen ein wichtiges Thema
Spannend wurde es, als die Schüler in Arbeitsgruppen selbst Geld ausgeben durften. Jede Gruppe bekam zehn symbolische Münzen ausgehändigt und musste entscheiden, in welche Bereiche die Mittel fließen sollten. Dabei zeigte sich, welche Themen für die jungen Politiker ganz oben stehen: Für Sicherheit und Investitionen in die Bundeswehr votierten zwischen 30 und 40 % der jungen Politiker, gefolgt vom Bereich Soziales. „Wir müssen viel Sondervermögen in die Bundeswehr stecken, bis sie wieder auf einem vernünftigen Stand ist“, erklärte ein Schüler seine Entscheidung. Die Kriege in der Ukraine und in Gaza haben eine große Verunsicherung ausgelöst . Themen wie Klima- und Umweltschutz oder auch Digitalisierung, die bei der jungen Generation gemeinhin hoch im Kurs stehen, werden der Sicherheit nachgeordnet.
Faktencheck bei TikTok, Instagram und Co.
Im letzten Themenbereich beschäftigten sich die Workshops mit den Mythen und Fake News in sozialen Medien wie TikTok und Instagram. Ausgestattet mit Hintergrundinformationen zu den Themen „Gebäudesanierung und Klimaschutz“ oder „Asylbewerber und Sozialbetrug“ schauten die Schüler einschlägige Videos aus sozialen Medien an und machten einen Fakten-Check. Dabei kam nicht nur bezüglich des Wahrheitsgehalts der Videos Erstaunliches zutage. Die Schüler entdeckten auch ein Übergewicht extremer Inhalte, analysierten, wie Emotionen geschürt wurden und die beleidigende Sprache zuweilen bis an die Grenze des Strafbaren ging. Andere Videos fanden sie schlichtweg „verrückt, lächerlich und peinlich.“

















