Die Fahrer vom Bürgerbus Aulendorf hatten Notfall-Fortbildung
Aulendorf – Eine Stimme zählt : 29 – 30 – Zurücktreten, Rhythmusanalyse läuft – Rhythmusanalyse läuft – Schock empfohlen – Schock empfohlen … Im Zentrum des Defibrillators blinkt ein oranges Lämpchen. Wenn die Helfer darauf drücken passiert : nichts. Es ist nur eine Übung.
Die Fahrer des Bürgerbus Aulendorf haben sich am 11. Oktober fast vollzählig zu einem umfangreichen Kurs in Erster Hilfe eingefunden. Im DRK Vereinsheim Aulendorf vermittelte Frau Franziska Schott vom DRK Ortsverband Bad Waldsee umfassende Kenntnisse zum Verhalten bei Verkehrsunfällen und zum Umgang mit Verletzten. In 5 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten wird besprochen, wie man eine Unfallstelle absichert, wie man den Rettungsdienst erreicht- die 112, auch auf Handys ohne Vorwahl – und wie man sich als Ersthelfer bis zum Eintreffen der Ambulanz verhält.
Um den Notfallsanitätern zu sagen, wo man sich genau befindet, hilft eine erstaunliche App fürs Handy : what3words findet die Position auf drei Meter genau; die meisten Einsatz-Zentralen arbeiten damit.
Was ist eigentlich in einem Verbandskasten? Die Meisten wussten das nicht so genau. Das wird im Detail erklärt, und dann geht es zum praktischen Teil. Die Teilnehmer bekommen die Aufgabe, die verschiedensten Wunden zu versorgen. Man geht mit Eifer und viel gutem Willen zu Werk, aber es gibt doch einige Unsicherheiten. Frau Schott berät und zeigt, wie es geht, korrigiert auch einige etwas peinliche Fehler: die stark blutende Wunde am Hals wird NICHT mit einem Druckverband versorgt, auch nicht die gebrochene Nase …
Gegen Mittag dann wird die eine der ernstesten Situation besprochen. Wie geht man mit einer bewusstlosen Person um. Wann stabile Seitenlage, und wann Wiederbelebung, Herzdruckmassage und Beatmung? Alles wird geübt. Die meist nicht mehr ganz jungen Bürgerbus-Fahrer müssen feststellen, dass das enorm anstrengend ist … Bis hierher eigentlich Wiederholung von Techniken, die man schon mal gehört oder gesehen hat; allerdings oft vor Jahrzehnten – zum Beispiel bei der Führerscheinprüfung.
Übung mit dem Defibrillator
Auf Wunsch der Fahrer hat Frau Schott aber auch einen Defibrillator – ein Übungsgerät – mitgebracht. Zwar wussten die Meisten, wo solch ein Apparat aufgestellt ist – aber so richtig hätte sich niemand getraut, ihn auch anzuwenden. Die Demonstration nimmt diese Angst schnell : sobald man den Defi öffnet, ertönt eine Stimme, die die Helfer durch die schwierige Situation leitet. Es sind zwei große Klebe-Elektroden anzubringen – kein Hexenwerk – dann Herzdruckmassage. Die Stimme zählt Eins – Zwei … 29 – 30 : Zwei mal Beatmen – dann wieder Eins – Zwei … bis – wie oben – das Gerät analysiert, ob ein Schock das Herz des Patienten wieder zum Schlagen bringen kann.
Vier Stunden vergehen wie im Flug. Hat es sich gelohnt? Na – und ob! Die Fahrer sind begeistert, und froh, dass sie sich diese Fortbildung gewünscht haben.
Wir möchten uns hier bei der Referentin für den lebhaften und spannenden Vortrag und beim DRK Aulendorf für die Bereitstellung des Vereinsheims bedanken.
















