Die Bürgerstiftung Isny ist auf gutem Weg
Isny – Das Motto „Fördern.Mitmachen.Helfen.Spenden.Stiften“ steht oben drüber und drin sollen sich viele spendenfreudige Menschen zusammenfinden, die Gutes für Isny tun wollen – in der Bürgerstiftung Isny. Rainer Leuchtle, der Kopf des Gründungsteams, zeigte sich angesichts des illustren Publikums zuversichtlich, dass das benötigte Startkapital zusammenkommt.
„Stifterwille ist ein Rechtsgut, das der Staat schützt“, sagte Stefan Nährlich von der Stiftung Aktive Bürgerschaft, der Ansprechpartnerin aller deutschen Stiftungen, der eigens für die Isnyer aus Berlin gekommen war, um über das Wesen von Stiftungen zu referieren. Stiftungen seien für die Ewigkeit, ergänzte er und setzte damit den Ton für den Abend.
„Nachhaltigkeit, langfristige und lokale Orientierung, weit über unser Wirken hinaus, das ist unser Bestreben“, betonte Leuchtle. „Da helfen, wo es aus lokaler Perspektive angesagt ist“, sei der Antrieb des Gründungsteams. Unabhängig und überparteilich helfen, wo die öffentlichen Institutionen nicht mehr greifen, das ist ihr Ziel.
Aus zweckgebundenen Nachlässen
Die Stadt bringt sich mit einem Startkapital von 100.000 Euro aus zweckgebundenen Nachlässen ein, sofern die Stiftung in mindestens gleicher Höhe Zustiftungen erhält, wie Leuchtle erklärte. Das sei bereits gesichert. Laut Bürgermeister Rainer Magenreuter ist ihm das städtische Engagement leicht gefallen. „In Zeiten, wo öffentliche Mittel, auch die der Stadt, immer weniger werden, die Aufgaben dafür umso mehr, passt es hervorragend, dass sich so eine Initiative gegründet hat“, sagte er bei der Begrüßung.
In launiger Rede breitete Leuchtle die Historie dieser Stiftungsidee vor den zahlreichen Gästen aus. Die landestypischen Sätze „ma kennt doch mol, ma sott, sollet mir it?“ kennzeichneten üblicherweise vage Aufforderungen und erste Ideen. Auch im Vorfeld der Stiftungsgründung seien sie oft zu hören gewesen, mit dem Unterschied, dass sich beim Kinderfest im vorigen Jahr ein paar gefunden haben, die sagten „jetzt machet mir‘s“.
Gründungsversammlung wird bereits vorbereitet
Gesagt – getan, aber dass der Weg zur Gründung dann doch ein schwieriger ist, wurde deutlich. Mittlerweile ist jedoch eine Satzung erarbeitet, die mit der Finanzbehörde und dem – wohlwollenden – Regierungspräsidium abgestimmt ist. „Wir mussten uns das Wissen rund um Stiftungen aneignen“, verriet Leuchtle, der mit „wir“ das „tolle Team“ meinte, das bereits die Gründungsversammlung vorbereitet.
Fragerunde
Anschließend gab es eine Fragerunde, die von Sibylle Lenz moderiert wurde, die zuvor Rainer Leuchtle lobte: „Er ist der Kopf und hat uns Schwung gegeben.“ Die Fragen drehten sich um Spendenquittungen – die gibt es sowohl für Stiftung als auch für Spende – oder wer über die Verwendung entscheidet – der Stiftungsrat aus 12 bis 15 Personen. Ein Zuhörer fragte, warum die Stiftungszwecke so allgemein gehalten seien. Jakob Immler, Mitglied im Gründungsteam, erklärte, dass man sich nicht einschränken wollte, weil man ja noch nicht wissen könne, welche Bedarfe an die Stiftung herangetragen werden. Dass dies sinnvoll ist, bestätigte auch Stefan Nährlich.
Sorge bereitete manchem, ob das Stiftungskapital sicher angelegt werde. Leuchtle verwies auf die Expertise von Mitgliedern des Gründungsteams und späteren Beirats. 100 Prozent Vertraulichkeit konnte Sibylle Lenz auf eine entsprechende Frage zusichern. Wer aber als Stifter gern in die Zeitung komme, dem werde dieser Wunsch erfüllt. Denn auch die Stiftung will in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“. Dazu kann auch der jährliche Bericht an die Stiftungsaufsicht dienen.
Wenn die gute Stimmung bei der Infoveranstaltung als Hinweis auf den Zuspruch zur Stiftung gewertet werden darf, steht einer wirkungsvollen und erfolgreichen Bürgerstiftung Isny im Allgäu nichts im Wege.
Gründungsversammlung am 23. September
Die Gründungsversammlung ist am Dienstag, 23. September, 19.00 Uhr in der Mensa des Schulzentrums.

















