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Letzte Sitzung vor der Sommerpause am Montagabend (28.7.)

Gemeinderat beschließt „gebundene Ganztagsschule”



Foto: Julian Aicher
Junge Mütter meldeten sich in der Bürgerfragestunde zu Wort.

Isny – Montagabend, 28. Juli ab 18.30 Uhr. Letzte Sitzung des Isnyer Gemeinderats vor den Sommerferien. Er beschließt die „gebundene Ganztagsschule” für die Grundschule am Rain und die Edward-Schlegel-Schule. Und zwar für „frühestens” ab Schuljahresbeginn 2027/2028. Die Publkumsstühle im Kurhaus am Park sind bis auf den letzten Platz besetzt. Stadträtin Ricarda Mayer erkennt daran „gelebte Demokratie”.

Wegen des erwarteten großen Publikumsandrangs fand die Gemeinderatssitzung im Kurhaus statt. Foto: Juian Aicher

Mit viel Leidenschaft. Bevor der eigentliche Tagesordnungspunkt zur „gebundenen Ganztagsschule” an die Reihe kommt, zeigt sich, wie stark die Frage in Isny bewegt. Bei der Bürgerfragestunde stellen sich mehrere junge Mütter ans Mikrofon. Sie betonen, „nie gegen die Ganztagsschule” gewesen zu sein. Sie fordern aber dazu auf, „aus unterschiedlichen Blickwinkeln” auf die Schul-Vorhaben zu schauen. Nämlich auch auf den, der mehr gemeinsame Zeit von Müttern, Vätern und Kindern nach dem Unterricht wünscht. Ein anderer Bürger beklagt, viele Eltern hätten „keine Information” über die Pläne erhalten.

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„Da können Sie sich am Standort Isny glücklich schätzen”

Diesem Vorwurf hält Alexandra Kreisle (die Sachgebietsleiterin Kinder, Jugend, Familie, Senioren aus dem Rathaus) entgegen, es habe „einen guten Informationsaustausch” gegeben. So bei zwei Veranstaltungen. Mehr Info möchte Kreisle im Gemeinderat am Montagabend mit “einfach noch mal ein paar Fakten” liefern. So hätten Eltern ab 2026 einen Rechtsanspruch darauf, ihren Nachwuchs auch außerhalb eigentlicher Unterrichtsstunden in der Bildungseinrichtung betreuen zu lassen. Wer dies an der Grundschule am Rain ab 2027/2028 nicht wolle, könne die eigenen Kinder in andere Grundschulen auf Markung Isny anmelden. In Beuren, Neutrauchburg und Rohrdorf.

Silvia Schultes vom Staatlichen Schulamt Markdorf betont: „Da können Sie sich am Standort Isny glücklich schätzen.” Einerseits biete sich in der Allgäustadt Wahlfreiheit unterschiedlicher Bildungshäuser. Andererseits bedeute die geplante „gebundene Ganztagsschule” am Rain “ein rhythmisierendes Angebot zwischen Anspannung und Entspannung”. Schultes über den Lernort mit mehr Zeit für die Kinder: „Das Maß der Gebundenheit schafft Verlässlichkeit.” Diese Stabilität bringe mehr „Chancengleichheit” mit sich, erläutert Schulleiterin Maike Westhäuser. Ihr Lernhaus habe fünf Jahre für die Möglichkeiten der Ganztagsbetreuung gearbeitet. Auf Wunsch der Stadt.

Für diesen „modernen Lernort” spricht sich dann auch Miriam Mayer (Freie Wähler) aus. Er ermögliche es Schülerinnen und Schülern, mehr ihrer Talente zu entdecken. Dafür, „dass wir dieses System wollen”, macht sich auch Dr. Alexander Sochor (CDU) stark. Seine Fraktion habe „in vielen Veranstaltungen” reichlich gute Argumente für die „gebundene Ganztagsschule” erfahren. „Wir nehmen die Argumente jeder einzelnen Person sehr ernst”, beteuert dann Jan Bolender (SPD). Aus vielen Gesprächen sei sein Entschluss zum Ja für die „gebundene Ganztagsschule” erwachsen. Manuela Cugovcan (FDP) erinnert an die vielen „eher leiseren Stimmen”, die sich auf die “gebundene Ganztagsschule” freuen. Nicht zuletzt auch zur zeitlichen Entlassung der Eltern. „Dabei dürfen Geldbeutel und Herkunft keine Rolle spielen”, betont Cugovcan. Christoph Müller (Grüne) freut sich, die Diskussionen zu den Grundschulen seien „ein Musterbeispiel gelebter Demokratie”.

Ricarda Mayer sprach sich für die Wahlform aus

Gegenrede. „Ich bin die erste, die sich für eine Wahlform ausspricht.“ Also gegen eine „gebundene Ganztagsschule”. So Ricarda Mayer (Freie Wähler). So habe sich etwa Bad Wurzach für eine Wahlform zwischen herkömmlicher Unterrichts- und Ganztagsschule entschieden. Das Thema „treibt alle um”, stellt Mayer fest. Dann dankt sie für“”die gelebte Demokratie” im Vorfeld der Gemeinderatsentscheidung am Montagabend.

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Der Beschluss

Bei vier Nein-Stimmen erklärt die Ratsmehrheit schließlich ihr Ja zur “gebundenen Gemeinschaftsschule” am Rain und an der Eduard-Schlegel-Schule. Wörtlich: 
„1. Frühestens mit Einzug in das Gebäude der ehemaligen Realschule, voraussichtlich zum Schuljahresbeginn 2027/2028, wird die Grundschule am Rain als gebundene Ganztagsschule an 3 Tagen á 7 Stunden geführt.
2. Frühestens mit Einzug in das Gebäude der ehemaligen Realschule, voraussichtlich zum Schuljahresbeginn 2027/2028, wird die Eduard-Schlegel.Schule (Sozialpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum) als gebundene Ganztagsschule an 3 Tagen á 7 Stunden geführt.

Es gibt vier Grundschulen in Isny und seinen Ortschaften, die Grundschule am Rain, die Grundschulen in Rohrdorf, in Neutrauchburg und in Beuren. Da der Rechtsanspruch nicht an allen Grundschulen umgesetzt werden kann, macht ein solches den Rechtsanspruch erfüllendes Angebot in Isny an der 4-zügigen Grundschule am Rain Sinn. Die Ortschaftsgrundschulen sind 1-zügig und räumlich begrenzt.
Text und Fotos: Julian Aicher

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