Jugendliche sprühen nur so vor Ideen
Isny – Montagabend, 21. Juli. Schon um 17.00 Uhr treffen sich Interessierte im und ums Treppenhaus zum Ratssaal Isny. Vor allem Gemeinderatsmitgliedern und junge Leute. Eine Stunde vor der eigentlichen Ratssitzung um 18.00 Uhr. Der Nachwuchs zeigt dabei mit Schautafeln, welche Iden er 2025 über seinen „Achter-Rat” umgesetzt hat -– und auch noch weiter plant. Von Hängematten über Kleider-Tausch-Tage bis hin zum Platz für Beach-Volleyball und „Pflanzenbomben”.
Wünsche und Pläne junger Leute im öffentlichen Isnyer Stadtleben. Dass manche von Ihnen Wirklichkeit wurden – und noch werden – zeigt sich diesen Freitagabend (25.7.). Da lädt das Jugendhaus von 16.00 bis 21.00 Uhr zur “Chill Party”. Möglichst outdoor. Eine Arbeitsgruppe des jungen Achter-Rats stellte am Montagabend (21.7.) ab 17.00 Uhr im Rathaus weitere Pläne für das Go-in-Jugendzentrum vor. Sie nennt sich „Summerview 316″. Ihr Ziel: Mit Möbeln im Freien vor dem Jugendtreff Platz schaffen. Ein Ort, um sich dort zu treffen. Auch, um Schulstoff nachzuarbeiten. Mitglieder des Gemeinderats, die bei der „Summerview”-Vorstellung am Montagabend im Rathaus dabeistanden, zeigten sich beeindruckt. Und sagten Unterstützung zu.
Wird wahr, was die Achter-Rat-Arbeitsgruppen am Montagabend vor und bei der Gemeinderatssitzung vorschlugen, dann könnte das die alte Reichsstadt künftig „etwas grüner machen.” Mindestens ein Baum soll in der Allgäustadt nämlich gepflanzt werden. Bezahlt aus Verkaufseinnahmen der „Samenbomben”. Diese hatte die gleichnamige Schülerinnen- und Schüler-Arbeitsgruppe am Wochenmarkt verkauft. Die Samen aus den kleinen „Bomben”-Säckchen können ebenfalls für mehr Wachstum in Isny sorgen. „Wir wollten halt der Natur etwas zurückgeben”, meinte am Montagabend im Gemeinderat eine der „Samenbomben”-Mitmacherinnen. Erste Vorab-Ergebnisse in manchen der Säckchen: „Die Samen haben angefangen zu sprießen.”
Tolle Reaktion auf Kleidertausch-Idee
Geben und Nehmen. Und umgekehrt. Das setzte auch die Arbeitsgruppe „Kleidertausch” ins Werk. Bisher bereits an zwei Terminen. Mit Kleidergröße ab 140. „Es kamen ziemlich viele Leute”, berichtete die Gruppe am Montagabend im Gemeinderat. Sie hat sich am Gymnasium aus ursprünglich drei Runden zusammengetan. Und freut sich seither über die „tolle Reaktion”.
Mehrfach unterbrach herzlich lauter Applaus die Vorstellungen der Achter-Rat-Arbeitsgruppen 2025 am Montagabend im Sitzungsaal des Rathauses. Bürgermeister Rainer Magenreuter lobte, die jungen Leute hätten „neue Ideen erfolgreich umgesetzt”. Sein Stellvertreter Peter Clément sprach von einem „tollen Reigen an Projekten”. Diese zu verwirklichen, lerne der Nachwuchs im Achter-Rat. Und auch, wie mit Rückschlägen umzugehen sei, wenn’s mal nicht klappt. Die ganze Aktion habe 2025 „gemeinsam eine schöne Zeit” ergeben.
Am 19. September
Weiter geht’s am 19. September 2025 mit einer „Back-to-School-Party”. Und dann nochmals drei Jahre länger. Das beschloss der Gemeinderat am Montagabend einstimmig. „Der Gemeinderat beschließt die Weiterführung des Projekts ,Jugendbeteiligung 8er-Rat‘ für weitere drei Schuljahre (bis Ende Schuljahr 2027/2028)“ nach §41 der Gemeindeordnung. Damit verbunden ist die Genehmigung einer Projektstelle für das Jugendbeteiligungsprojekt mit einem Stellenumfang von 20 % für die nächsten drei Schuljahre“ – so lautet der Beschluss im Wortlaut.
Text und Fotos: Julian Aicher
Viele Bilder in der Galerie













