SPD-Fraktion der Verbandsversammlung besuchte Goldbacher Stollen
Aulendorf – Auf Einladung der SPD-Fraktion in der Verbandsversammlung des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben fand Mitte Juli eine eindrucksvolle Führung durch den Goldbacher Stollen in Überlingen statt. Rund 70 Gäste folgten der Einladung und acht davon kamen aus Aulendorf, Ebersbach und Altshausen. Die Anreise erfolgte auf verschiedenen Wegen: mit dem Auto, mit der Bahn oder mit dem Fahrrad. Die fachkundige Leitung vor Ort übernahm Oswald Burger, Historiker, Autor und Vorsitzender des Vereins „Dokumentationsstätte Goldbacher Stollen und KZ Aufkirch e. V.“ (www.stollen-ueberlingen.de).
Der Besuch führte die Teilnehmenden an einen authentischen Ort der Erinnerung: Der Goldbacher Stollen wurde 1944/45 von KZ-Häftlingen unter menschenverachtenden Bedingungen in den Fels getrieben – vorgesehen als unterirdische Produktionsstätte für Rüstungsgüter. Hunderte Häftlinge mussten hier Zwangsarbeit leisten, viele überlebten die Torturen nicht. Die Anlage wurde kurz vor Kriegsende aufgegeben, ist jedoch bis heute in weiten Teilen erhalten.
Oswald Burger vermittelte mit großer Sachkenntnis und spürbarem persönlichen Engagement die historischen Hintergründe, die Rolle des NS-Regimes, das System der Zwangsarbeit sowie die regionale Verantwortung. Seine lebendigen Schilderungen einzelner Häftlingsbiografien machten die Führung zu einem bewegenden Erlebnis. „Der Goldbacher Stollen ist ein Ort des Mahnens und Erinnerns – er zeigt, wie wichtig es ist, sich auch auf regionaler Ebene der Verantwortung für die Geschichte zu stellen.“ – So das Fazit von Prof. Dr. Ernst Deuer, Vorsitzender des Aulendorfer Ortsvereins und Mitglied der Verbandsversammlung.
Die SPD-Fraktion der Verbandsversammlung dankt Oswald Burger herzlich für sein jahrzehntelanges Engagement im Bereich der Erinnerungskultur sowie für die eindrucksvolle Führung. Der Besuch im Goldbacher Stollen wird allen Beteiligten in nachhaltiger Erinnerung bleiben.














