Was sagt die Stadt zu den Vorwürfen der BI Reischberg?
Am 11. September hat sich eine Bürgerinitiative „Reischberg Bad Wurzach“ gebildet. Die etwa 20-köpfige Gruppe kritisiert im Zuge der Erschließung des Baugebietes Reischberg VI den Bau einer „in vielerlei Hinsicht problematische Verbindungsstraße zwischen Reischberghöhe und Reischberghalde“ (Zitat BI). Die BI um Gerhard Gschwind, Herbert Birk und Andreas Bader betrachtet die geplante Straßenführung als ungeeignet. Sie zöge mehr Verkehr an, wäre für Fußgänger und Schüler problematisch und würde einen aus ihrer Sicht wertvollen Baumbestand gefährden. Die Redaktion des „Wurzachers“, die die Stellungnahme der BI heute (2.10.) veröffentlicht hat, möchte auch die Position der Stadt in dieser Frage darstellen und hat dort nachgefragt: „Was sagt die Stadt zu den Vorwürfen der BI Reischberg?“ Die schriftlich eingereichten Fragen wurden uns von Martin Tapper, dem Öffentlichkeitsarbeiter der Stadt, in Abstimmung mit Bürgermeisterin Alexandra Scherer und Baurechtler Andreas Haufler beantwortet.
„Der Wurzacher“: Warum braucht es die neue Straße zwischen Reischberghöhe und Reischberghalde?
Antwort von Seiten der Stadt: Aufgrund der Größe des Baugebiets sind 90 bis 100 Wohneinheiten und ca. 270 Bewohner realistisch. Da das Baugebiet von bestehender Bebauung umschlossen ist, war zu prüfen, welche Möglichkeiten für die verkehrliche Erschließung in Frage kommen und welche Auswirkungen damit für die betroffenen Anlieger einhergehen können. Ziel war es eine Lösung zu finden, mit der eine möglichst ausgewogene Lastenverteilung erreicht wird.
Hierzu wurden ein Verkehrsgutachten und eine Lärmprognose erstellt, die in öffentlicher Sitzung im Gemeinderat vorgestellt und öffentlich zur Einsichtnahme und der Möglichkeit der Äußerung ausgelegt worden sind.
Eine Variante war die Erschließung über eine nördliche Zufahrt, die zu einer Verkehrszunahme im Bereich der Birkhahnstraße um bis zu 180 % geführt hätte. Die zweite Variante war eine zweiseitige Erschließung, die eine weitere Ein-/Ausfahrt über den Kuckucksweg vorsieht. Bei dieser Variante wird eine Zunahme des Verkehrs in der Birkhahnstraße um 120 % prognostiziert, im Bereich des Kuckuckswegs um bis zu 60 %.
Eine dritte Variante sah vor, dass bei Herstellung der Ein-/Ausfahrt zum Kuckucksweg eine Einbahnregelung eingeführt wird und zwar mit der Möglichkeit, ins Baugebiet zu fahren, jedoch nicht mehr in Richtung Kuckucksweg rausfahren zu können. Diese Regelung kann jedoch nicht auf Bebauungsplanebene beschlossen werden, sondern kann erst nach Abschluss der Erschließung bei der Verkehrsbehörde beantragt werden.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung gab es aus der Bürgerschaft sowohl die Forderung, auf die Ausfahrt in Richtung Kuckucksweg zu verzichten, als auch diese Ausfahrt zu behalten. Der Gemeinderat hat sich nach ausführlicher Beratung dazu entschieden, diese zweite Ausfahrt vorzusehen und bei Bedarf prüfen zu lassen, ob eine Einbahnregelung oder sonstige Beschränkung nach Herstellung notwendig sein werden.
Die zuständige Verkehrsbehörde befürwortet ebenfalls eine zweiseitige Erschließung.
„Der Wurzacher“: Was meinen Sie zu den Befürchtungen der BI, dass die neue Straße Durchgangsverkehr anziehen würde und Fußgänger und Schüler gefährde?
Stadt: Das Thema „Verkehrssicherheit“ wurde ebenfalls in der Verkehrsuntersuchung behandelt. Aus fachlicher Sicht ergeben sich bei einer zweiseitigen Erschließung geringere Fahrleistungen und damit tendenziell auch ein geringeres Verkehrsrisiko.
„Der Wurzacher“: Wie stark sind die Eingriffe in das Wäldchen?
Stadt: Nach aktueller Planung wird auf einer Fläche von ca. 173 m² in die bestehende Gehölzfläche eingegriffen. Dabei werden Sträucher, kleinere Bäume sowie eine Esche entfernt. Der Eingriff ist mit den Naturschutzbehörden im Bebauungsplanverfahren abgestimmt worden. Die Stadt muss deswegen Ersatzpflanzungen an anderer Stelle im Plangebiet vornehmen. Ältere Bäume (Linde, Eiche) werden nicht entfernt.
Die Fragen stellte Gerhard Reischmann













