Die vier Fronleichnamsaltäre in Arnach

Arnach – Bei einer Fronleichnamsprozession werden vier Evangelien-Abschnitte gelesen. Alte Tradition ist es, dass eigens für den „Herrgottstag“ vier Außenaltäre aufgebaut werden mit bunten Blumenteppichen davor, über die allein der Priester, die Monstranz hoch erhoben, schreitet. Leider ist in den letzten Jahren auch in Oberschwaben zu beobachten, dass immer mehr Pfarrgemeinden es nicht mehr zuwegebringen, vier Altäre herzurichten. Denn es steckt ein enormer Aufwand hinter den „Kunstwerken für einen Tag“. Die Pfarrgemeinde Arnach hat es auch heuer wieder geschafft, vier Altäre aufzubauen. Dafür und insgesamt für ein prächtiges Fronleichnamsfest, bei dem viele helfende und betende Hände zusammenwirkten, dankte Pfarrer Meschenmoser am Schluss, ehe das vom Musikverein unter Orgelbegleitung mächtig intonierte „Großer Gott“ erklang, von den zahlreichen Gläubigen aus voller Brust mitgesungen. An der Orgel saß Matthias Tapper, die Stabführung beim Musikverein lag in den Händen von Berthold Hiemer.
In seiner Predigt ging Pfarrer Patrick Meschenmoser auf den Menschen als „Tempel Gottes“ ein. Gott sei der treue, liebende Begleiter eines jeden Einzelnen. Dieser Tempel Gottes sei aber kein abgeschlossenes Heiligtum, sondern habe ein Portal, durch das Gott hinausgehe in die Welt – so wie an Fronleichnam die Gläubigen hinausgingen auf die Straße. Am Hinausgehen in die Welt müsse ein Christ erkennbar sein. Menschenliebe sei ein Gottesgebot und müsse sich im Konkreten zeigen.
Bei der anschließenden Prozession spielte der Arnacher Musikverein die schönen alten Fronleichnams-Choräle. Der Kirchenchor unter der Leitung von Wolfgang Roth brachte an jedem der vier Altäre ein thematisch passendes Lied zu Gehör. Die Fürbitten las Barbara Vincon-Schwarz. Unmittelbar vor dem Eucharistischen Segen sang das „Volk“ zur Melodie des „Tantum ergos“, begleitet von der Musikkapelle, eine Strophe von „Jesus, du bist hier zugegen”.
Im fröhlichen Winkel
Seinen Abschluss fand das Arnacher Fronleichnamsfest, wie seit einigen Jahren üblich, in einem Frühschoppen, den das fleißige Schafferteam der Soldaten- und Schützenkameradschaft um Vorstand Alfred Rudhart veranstaltete. Gerne saß man im Schützenzelt im Winkel zwischen Rathaus und Feuerwehrhaus zusammen und genoss neben Speis und Trank die schmissigen Weisen einer kleineren Besetzung des Arnacher Musikvereins.

Den 1. Altar am Haus Schneider haben die Arnacher Ministranten unter Anleitung der Oberministranten Anton Baumann jun., Magdalena Buchbinder und Jonas Schuler gestaltet. Foto: Gerhard Reischmann

Der 2. Altar am Feuerwehrhaus: das Werk von Anita Gut und Martha Riedle. Der Altartisch wurde von Karl-Josef und Brigitte Göppel, die den Altar jahrzehntelang an ihrem Haus gestaltet hatten, zur Verfügung gestellt. Das Kreuz ist das Karfreitagskruzifix aus der Kirche. Foto: Reischmann

Der 3. Altar am alten Hof von Simon und Rita Gut. Gestaltet wurde er von Margit Fimpel, Wally Gut, Marianne Nold und Gerhard Fimpel. Foto: Rita Gut


Der 4. Altar an der Volksbank wird seit Jahrzehnten von den jeweiligen Kommunionkindern gestaltet. Leiterin war heuer Vicky Riedl. Fotos: Reischmann

Pfarrer Meschenmoser, die Monstranz mit dem Allerheiligsten tragend, und die Baldachin-Träger bei der Prozession auf der Höhe des Pfarrhauses. Foto: Martin Räth

Selbstverständlich trug Arnachs Kirchenchor das Seinige zur würdigen Gestaltung des Fronleichnamsfestes bei … Foto: Räth

… wie auch der Musikverein, ohne den ein oberschwäbisches Fronleichnamsfest undenkbar wäre. Vorneweg (halb verdeckt) Fähnrich Stefan Fimpel. Foto: Räth

Stolz trug Arnachs Feuerwehr ihre Fahne. Fähnrich Joachim Braun waltet seit 27 Jahren seines Amtes. Dahinter die Standartenträger der Blutreitergruppe (Hansjörg Schick und – verdeckt – Klaus Schneider). Foto: Räth

Kirchenfahne und Veteranenfahne: Erstere trug Gerhard Längst, zweitere Jürgen Ebenhoch.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte haben verschiedene Familien und Gruppen die Arnacher Fronleichnamsaltäre betreut. Darauf sind wir in unserem Fronleichnamsbericht vom 18. Juni 2022 eingegangen, zu finden unter dem nachstehenden Link.
Gerhard Reischmann